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Toedliches Geheimnis

Titel: Toedliches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Faria Stolarz
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passiert.«
    »Was?«
    »Es stimmt. Anscheinend war sie zu Fuß auf dem Heimweg - spät, so gegen halb zwei, zwei in der Nacht -, und jemand ist direkt in sie reingefahren.«
    » Jemand oder ein Auto?«

    »Genauer gesagt ein Motorrad. Jedenfalls sagen das alle.«
    »Und deswegen denken sie jetzt, es war Ben.«
    Matt zuckt mit den Schultern. »Sonst war ja keiner hinter ihr her.«
    »Moment mal«, sage ich und schüttele den Kopf, weil ich genau weiß, dass Ben mich gegen eins, halb zwei zu Hause abgesetzt hat. »Wo ist das passiert?«
    »Columbus Street - nicht so weit von dir zu Hause weg. Warum? Weißt du etwas?«
    »Nein«, lüge ich und fühle, wie mein Hals heiß wird. Ich hole tief Luft und schaue den Flur entlang. Dabei ertappe ich mindestens sechs verschiedene Gruppen, die alle in unsere Richtung sehen. »Und was ist hier los?«
    »Sie glauben, dass du als Nächste dran bist.«
    »Was?« Mein Herz krampft sich zusammen, und mir wird ganz schwummrig im Kopf.
    »Camelia?« Matt tritt einen Schritt näher und berührt mich am Unterarm. »Musst du dich hinsetzen?«
    Ich schüttele den Kopf und versuche, mich zusammenzureißen.
    »Du willst mir doch nicht im Ernst erzählen, dass dich das überrascht, oder?«, fragt er.
    »Ich verstehe es einfach nicht.«
    »Das ist alles, was ich gehört habe«, versichert er mir. »Aber er wird gerade von der Polizei verhört.«
    »Mit er meinst du Ben?«
    »Ah... ja.« Er beißt sich auf die Innenseite der Wange, als könnte er sehen, wie sehr mich das aufregt, und als würde das wiederum ihn aufregen.

    »Woher weiß man, dass es ein Motorrad war?«, frage ich. »Gibt es irgendwelche Zeugen?«
    »Sie hat der Polizei gesagt, dass es ein Motorrad war«, mischt sich Kimmie in unsere Unterhaltung ein. »Sie hat auch Bens Namen genannt, direkt bevor sie ins Koma gefallen ist.«
    »Wie kommt es überhaupt, dass sie um diese Uhrzeit allein in der Gegend herumläuft?«, frage ich.
    »Es heißt, sie hätte eigentlich bei ihrer Freundin Manda übernachten sollen«, erklärt Matt. »Aber da gab es anscheinend irgendein Drama. Deshalb hat Debbie beschlossen, nach Hause zu laufen. Sie wohnt ja nur fünf Minuten entfernt.«
    Vollkommen verwirrt schüttele ich wieder den Kopf. »Das ergibt alles keinen Sinn. Wie ist es denn passiert?«
    »Ich glaube, was wir uns jetzt fragen sollten, ist vielmehr, was du jetzt tun solltest«, wirft Kimmie ein.
    »Ich?«
    »Äh, ja, hallo, er verfolgt dich doch auch.«
    »Wir machen uns nur Sorgen um dich«, sagt Matt. Er tauscht einen Blick mit Kimmie, so als hätten sie beide sich schon ausgiebig über mein Wohlergehen unterhalten.
    »Ben ist nicht der, der mich verfolgt.«
    »Ach ja, und wer hat dir das gesagt?«, fragt Kimmie. »Ben?«
    »Du hast ja keine Ahnung«, sage ich.
    »Nein«, blafft sie. »Du hast keine. Ich versuche nur, eine gute Freundin zu sein - ganz im Gegensatz zu dir.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«

    Während Matt sich verabschiedet und verspricht, später noch mit mir zu reden, vergräbt Kimmie die Hände noch tiefer in den Taschen ihres Kleides.
    »Wann hast du mich eigentlich zuletzt gefragt, wie es mir geht oder was in meinem Leben abgeht?« Sie erinnert mich daran, dass ich mich nie nach dem Workshop erkundigt habe, für den sie sich am Fashion Institute bewerben will, und dass ich mich kein bisschen dafür interessiere, was bei ihr zu Hause los war.
    »Du meinst mit deinem Dad?«, frage ich und bemerke den Buchstaben K, der auf den Saum ihres Kleides appliziert ist zusammen mit einem schwarzen Lippenabdruck - ihrem persönlichen Logo.
    »Ja, genau, mit meinem Dad«, fährt sie mich an. »Ich meine, er benimmt sich in der letzten Zeit wie ein zwanzigjähriger Jungspund, und du hast mich noch nicht mal danach gefragt. Und es geht auch nicht nur um mich«, fährt sie gnadenlos fort. »Wes gegenüber hast du dich auch nicht gerade bemüht.«
    »Wes?«
    Sie nickt. »Wie kommt’s, dass du dich nie bereit erklärt hast, dich seinem Vater als Wes’ Freundin zu präsentieren?«
    »Ich weiß nicht«, sage ich und spüre, dass mein Kinn zittert.
    »Ich weiß es auch nicht.« Sie seufzt. »Und ich hab wirklich keine Lust mehr, mich mit dir zu streiten. Schon gar nicht wegen Ben.«
    »Bei mir war einfach viel los«, sage ich zu meiner Verteidigung.

    »Deswegen hatte ich auch so viel Geduld mit dir. Und deswegen hab ich mir auch dein ganzes Gerede über Ben angehört.«
    »Das mit Ben verstehst du nicht«, sage ich. »Er konnte

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