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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Erleichterung wich Hawk mühelos aus. Erst als sie das Blut sah, wurde ihr klar, wie schnell und geschickt er im gleichen Moment reagiert hatte, da es Skeeters Arm war, an dem sich eine Schnittwunde befand.
    Der pockennarbige Mann, voller Wut über den roten Streifen, der sich auf seiner Haut abzeichnete und der ihn erneut rasend machte, startete eine neue Attacke. Die Messer zerschnitten mit pfeifenden Geräuschen die Luft, die begeisterte Menge hielt fasziniert den Atem an. Immer wieder holten die beiden Kämpfer mit den Klingen aus. Das alles lief so schnell und fließend ab, dass Leah das Geschehen kaum noch mit verfolgen konnte. Sie hätte auf den Jubel der Umstehenden ebenso gut verzichten können und trotzdem erkannt, dass die zwei Männer wussten, wie man mit einem Messer umzugehen hatte.
    Skeeters hässliches Gesicht war mit Schweiß überzogen. Hawk dagegen erinnerte an einen Dämon, als er begann, mit beängstigender Schnelligkeit sein Messer immer wieder von einer Hand in die andere zu nehmen, um sein Gegenüber zu verunsichern, ob er nun mit links oder mit rechts zustechen würde. Leah fürchtete jeden Augenblick, dass Hawk das Messer aus den Fingern glitt, doch das geschah nicht. Er war so geschickt im Umgang mit der Klinge, dass sogar Skeeter ein bewunderndes Brummen von sich gab. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, wünschte er sich vielleicht längst, er wäre zeitig dem Kampf aus dem Weg gegangen, anstatt ihn so heftig eskalieren zu lassen.
    Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen ihm und Hawk begann nun deutlich an seinen Nerven zu zerren. Skeeter fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um sie zu benetzen, dann machte er wieder einen Ausfallschritt auf Hawk zu, während er mit der Klinge nach dessen Bauch hieb. Mit der Geschicklichkeit eines Berglöwen wich Hawk der Attacke aus, und als Skeeter ein weiteres Mal an ihm vorbeistürmte, fügte sein Gegenüber ihm eine zweite lange Schnittwunde zu. Allmählich begann Hawk sich zu fragen, ob er Skeeter erst würde töten müssen, damit der Kampf ein Ende nahm.
    Blut tropfte aus dem feinen Schnitt an Skeeters Seite, und Blut fand sich auch auf der Klinge von Hawks Messer. Leah wurde übel, als sie das sah. Sie hätte sich am liebsten weggedreht, aber aus irgendeinem Grund war sie nicht dazu in der Lage. Stattdessen trank sie einen Schluck aus der Dose und hoffte, die Cola würde ihre aufsteigende Übelkeit bekämpfen.
    Skeeter legte seine Hand wieder auf die verletzte Seite. Er atmete angestrengt und rasselnd. Ihm war anzusehen, dass die gebrochene Rippe und die zweite Schnittwunde ihren Tribut forderten. Trotz seines volltrunkenen Zustands schien er nun endgültig zu verstehen, dass er derjenige war, der das meiste einstecken musste und wohl kaum siegen würde. Angesichts dieser unerfreulichen Erkenntnis presste er verärgert die Lippen aufeinander. Obwohl der Alkohol in seiner Wirkung noch längst nicht nachgelassen und er seine Wut nach wie vor nicht im Griff hatte, war Skeeter eindeutig nicht so dumm, an einem Kampf festzuhalten, den er nicht mehr gewinnen konnte.
    Nach einem angespannten Augenblick, in dem er Hawk wütend ansah, drehte er sich schließlich um und ging zu seinem Pick-up, der ganz in der Nähe geparkt war. Er stieg ein und startete den Motor, den er laut aufheulen ließ. Dann fuhr er so heftig an, dass Kieselsteine durch die Luft flogen. Leah sah, wie er eine Flasche Tequila vom Armaturenbrett nahm und an die Lippen setzte, während er mit durchdrehenden Reifen auf die Straße raste. Sie war sicher, dass es mit einem Wunder zugehen würde, wenn er niemanden überfuhr. Allerdings war sie auch so froh darüber, ihn davonfahren zu sehen, dass sie kaum die Mischung aus Jubel und verächtlichen Bemerkungen wahrnahm, die von der Menge ausging, als die abgeschlossenen Wetten ausgezahlt wurden.
    Niemand außer ihr schien auf Hawk zu achten. Der stand reglos auf dem Parkplatz, atmete schwer und hielt noch immer das Messer in der Hand. Mit zusammengekniffenen Augen verfolgte er Skeeters Rückzug. Dann fiel ihm auf, dass sich Blut an der Klinge seiner Waffe befand. Er wischte das Messer an seiner Jeans ab und steckte es zurück in den Stiefelschaft. Als er sich aufrichtete, sah er wieder Leah an, und noch einmal ließ er seinen Blick so über ihren Körper wandern, dass ihr unwillkürlich eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Sie fragte sich, was wohl geschehen wäre, wenn sie in diesem Moment völlig allein gewesen wären. Ungewollt sah sie

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