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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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taumelte nach hinten und fiel selbst hin. Erschöpft rappelten sich die beiden jungen Männer wieder auf, und diesmal gelang es Skeeter, einen Treffer gegen Hawks Kinn zu landen. Dessen Kopf wurde nach hinten gerissen, und er wirbelte von der Wucht des Schlags herum.
    Beide Männer waren schweißgebadet. Sie bluteten, und sie atmeten schwer. Arme und Beine schmerzten und waren von der unerbittlichen Auseinandersetzung schwer wie Blei geworden. Und dennoch gaben sie immer noch nicht auf. Sie rannten gegeneinander an, schlangen die Arme umeinander, traten nach dem anderen und versuchten erneut, sich gegenseitig zu Boden zu ringen.
    Leah fragte sich, wieso niemand dazwischenging, um diesem schrecklichen Kampf ein Ende zu setzen. Doch als sie mit einer gewissen Erwartung in die Runde sah, musste sie erkennen, dass die Zuschauer den Kampf keineswegs mit Unbehagen verfolgten, sondern heisere Rufe ausstießen, die Widersacher weiter anstachelten und Wetten abschlossen, wer der Sieger sein würde.
    Sie überlegte, ob sie vielleicht ins Geschäft gehen und ihren Vater holen sollte. Der würde bestimmt versuchen, dem Kampf ein Ende zu setzen. Doch dann kam ihr der Gedanke, Hawk und Skeeter könnten auf diese Einmischung mit Verärgerung reagieren und sich gemeinsam gegen ihren Vater wenden. Sie wollte aber nicht, dass ihrem Vater etwas zustieß. Also blieb sie einfach nur dastehen und sah zu, bis ihr Herzschlag mit einem Mal auszusetzen schien, als sie sah, wie Skeeter aus der Scheide an seinem Gürtel ein Messer zog.
    Er will Hawk umbringen!
Dieser Gedanke jagte Leah durch den Kopf und entsetzte sie, als sie sah, wie die todbringende Klinge in der Sonne aufblitzte.
    Noch während sie zusah und nahezu im Begriff war, zu den beiden Männern zu laufen und irgendetwas zu tun, um sie zu stoppen und Hawks Leben zu retten, bückte der sich und zog ein nicht weniger gefährlich aussehendes Messer, das er in seinem Stiefel versteckt hatte. Leah war überzeugt, dass sie jeden Augenblick Zeuge eines Mordes werden würde. Noch immer schien außer ihr niemand sonderlich besorgt zu sein, obwohl der Kampf nun in eine lebensgefährliche Phase getreten war.
    Vielmehr wurde jetzt noch viel hektischer gewettet, und die begeisterten Anfeuerungsrufe grenzten fast schon ans Hysterische. So etwas hatte sie noch nie miterlebt. Es war so, als hätte jeder auf dem Parkplatz den Verstand verloren. Sogar die ältere Frau, die zuvor gebannt die Partie Dame verfolgt hatte, die für den Augenblick unterbrochen worden war, schlug mit ihrer Fliegenklatsche begeistert gegen das Geländer, kicherte und feuerte die Kämpfenden mit krächzender Stimme an.
    “Na, das ist doch wenigstens was, nicht?” bemerkte einer der alten Männer, die bis vor wenigen Momenten noch mit ihrem Damespiel beschäftigt gewesen waren, schüttelte den Kopf und lächelte mitleidig. “Fast noch besser als Wrestling am Samstagabend. Ich setze auf Hawk. Was sagst du, George?” fragte er seinen Mitspieler.
    “Ach, mir machts nichts aus, auf Skeeter zu setzen, Willie. Er ist ja vielleicht ein hässlicher Zwerg, aber er kann verdammt gemein werden”, erwiderte George emotionslos. “Sagen wir … einen Dollar?"
    “Abgemacht.”
    Leah wollte nicht glauben, was sie sah und hörte. Sie war sicher, dass Augen und Ohren ihr einen Streich spielen mussten. Zwei junge Männer, die mit Messern aufeinander losgingen – und die Umstehenden hatten nichts Besseres im Sinn, als auf den zu setzen, der ihrer Meinung nach siegen würde. Dann jedoch kam ihr der Gedanke, dass dieser Kampf in einer so kleinen Stadt eine Art Großereignis war. Vielleicht wussten die Umstehenden auch aus Erfahrung, dass trotz der nun ins Spiel gebrachten Messer keiner der beiden ernsthafte Verletzungen davontragen würde.
    Leah betete, es möge so sein, während Hawk das Messer erst in der einen Hand hielt und herumwirbelte, ehe er es durch die Luft warf und mit der Linken sicher zu fassen bekam, obwohl er allem Anschein nach Rechtshänder war. Leah wusste nicht, dass diese Technik als Warnung an den Gegner diente, wie wild und gefährlich der Mann war, mit dem er sich angelegt hatte.
    Skeeter scherte sich nicht um diese Warnung, sondern präsentierte Hawk ein breites, falsches Lächeln, das von seinen Augen nicht widergespiegelt wurde. Plötzlich machte er einen Schritt nach vorn und richtete die Klinge auf Hawk.
    Leah war sicher, dass die Waffe sich in das Fleisch des Mannes bohren würde, doch zu ihrer großen

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