Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
Vom Netzwerk:
Wahrheit auch
verdient
, ganz gleich, wie sehr wir dich davor behüten wollten.”
    “O Mom … ich kann doch weiterhin ‘Mom’ zu dir sagen, oder? Ich meine, ich weiß jetzt, dass Roland und Natalie Marlowe meine leiblichen Eltern waren. Aber du und Dad, ihr seid die einzigen Eltern, die ich je gekannt habe. Ich kann einfach nicht anders, als euch weiterhin als meine Eltern anzusehen.”
    “Das wollen wir auch gar nicht anders, Leah”, beteuerte Faith, die zutiefst gerührt war. “Du bist unsere Tochter, so, als hätte ich dich zur Welt gebracht. Wir lieben dich von ganzem Herzen. So, wie wir auch Mr. Roland und Mrs. Natalie geliebt haben – und unser eigenes Baby, das sterben musste. Aber sie alle wurden vor fast sechzehn Jahren beerdigt, und du bist alles, was uns geblieben ist. Allein schon deshalb hätten wir dich nach Kräften beschützt. Jetzt verstehst du sicher auch, warum es nicht möglich war, dir ein so genanntes normales Leben zu bieten, Leah, oder? Ganz abgesehen davon, dass du als Merritt Marlowes einzige Enkelin ohnehin kein normales Leben hättest führen können. Wenigstens konntest du auf diese Weise in relativer Ruhe aufwachsen. Sonst hättest du im Mittelpunkt der Medien gestanden, und in den Klatschspalten hätte man über jeden deiner Schritte geschrieben.”
    “Ich glaube, das hätte mir in der Tat nicht besonders gut gefallen”, gab Leah zu. Sie setzte sich an den Tisch, und Faith schnitt ihr ein Stück Kirschkuchen ab, den sie kurz nach der Rückkehr gebacken hatte.
    “Bist du heute erwachsen und reif genug, um eine Tasse Kaffee zu trinken, Leah?” fragte Faith mit einem Funkeln in ihren Augen, während sie eine Gabel aus der Schublade nahm und ihrer Tochter reichte. “Oder möchtest du lieber ein Glas Milch?"
    “Milch wäre gut, Mom.” Leah schaffte es, mit einem schwachen Lächeln zu reagieren. “Ehrlich gesagt, fühle ich mich längst nicht mehr so erwachsen und reif wie heute Morgen. Ich komme mir vielmehr wie ein Schulmädchen vor, das ein schreckliches Geheimnis entdeckt hat und sich wünscht, alles ungeschehen machen zu können.”
    “Dieses Gefühl wird sich mit der Zeit legen, Leah”, versicherte Jim und legte seine Hand auf ihre, um sie sanft und ermutigend zu drücken. “Vielleicht ist es sogar besser so. Denn nun weißt du, wer du bist und was du zu tun hast. Du weißt jetzt, warum du in all den Jahren so viel lernen musstest, was Finanzen und Aktien angeht.”
    “Ein Teil von mir wünscht sich immer noch, dass es nicht so wäre”, gestand Leah, während sie mit der Gabel ein Stück vom Kuchen abstach, es kostete und den Geschmack der süßen Kirschen und der Streusel genoss. “Aber auch wenn mich das sehr erschreckt hat, ist ein Teil von mir voller Wut auf diese Menschen, die meine Eltern und euer Baby umgebracht haben. Und vielleicht auch meinen Großvater.
Sie sind ungeschoren davongekommen!
Das ist nicht richtig, Dad! Ich weiß, dass das Leben nicht fair ist. Doch wenn es nur den Hauch einer Chance gibt, irgendwann diese Männer für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, will ich das machen. Ich weiß bloß nicht, wie ich das anstellen soll.”
    “Nun, du hast noch genug Zeit, um dir darüber den Kopf zu zerbrechen.” Jim nahm einen Schluck Kaffee, den Faith eben eingeschenkt hatte. “Wir haben reichlich Zeit, um Pläne zu schmieden, bis sich die Gelegenheit für dich ergibt, deine wahre Identität preiszugeben und dein Erbe für dich zu beanspruchen. Dann bist du vorbereitet und kannst die Chance nutzen. Bis dahin geht dein Unterricht wie gehabt weiter, damit du eines Tages bestens qualifiziert bist, um bei Marlowe Micronics, Incorporated, einen gut bezahlten Job zu bekommen. Wenn du die Wahrheit herausfinden willst, dann wird dort der beste Ort sein, um danach zu suchen.”
    “Wahrscheinlich hast du Recht, Dad”, stimmte Leah ihm nachdenklich zu und kniff die Augen ein wenig zusammen, während sie den dicklichen, köstlichen Kirschsaft von der Gabel leckte. “Ich möchte wetten, dass ich das schaffe.”
    In diesem Moment wurde das nicht einfach nur ihr Ziel im Leben, sondern eine alles umfassende Besessenheit.

5. KAPITEL
    D er Verrückte in der Nacht
    Die Wüste, der Südwesten, vier Jahre später
    Seit er das College abgeschlossen hatte, war Hawk Bladehunter von einem einzigen Ziel besessen gewesen. Er wollte unbedingt einen Job bei Marlowe Micronics, Incorporated, bekommen, der Nummer eins unter den weltweit operierenden

Weitere Kostenlose Bücher