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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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hatte, und keiner war neidisch. Dachte er jedenfalls. »Es ist schon fast fünf, meinst du, da ist noch jemand?«
    »Wir schauen einfach mal nach. Wenn nicht, dann eben morgen. Ciao und denkt an die Unterlagen über den Ripper.«
    Sie nahmen den Aufzug, der sie zu der Abteilung brachte, wo die Computerspezialisten saßen.
    »Was hältst du von meiner Theorie?«, fragte sie. »Das mit dem Ripper?« Hellmer hob die Schultern und sagte: »Möglich, dass wir’s mit einem Kopisten zu tun haben, oder Jack the Ripper ist aus dem Grab gekrochen.«
    »Das Video ist der Hammer. Ich wundere mich immer wieder, zu was Menschen doch fällig sind.«
    »Der Drecksack ist einfach pervers. Ich frag mich, was er damit bezwecken will. Geilt es ihn auf… «
    Der Aufzug hielt, sie traten auf den Gang. Durant fasste Hellmer am Arm. »Warte mal, du hast da eben was gesagt, das mit dem Aufgeilen. Hattest du beim Betrachten des Videos das Gefühl, dass er sich in irgendeiner Weise aufgegeilt hat?«
    Hellmer kratzte sich am Kinn und schüttelte den Kopf. »Nee, wenn du mich so fragst. Er hat vollkommen ruhig gewirkt. Er hat sie aufgeschnitten und wie bei einer Operation i.. Kein sexueller Kick?«
    »Vielleicht vorher. Doch möglicherweise hat er ein ganz anderes Motiv. Aber wenn’s nichts Sexuelles ist, was dann?«, sagte sie leise, während sie über den langen Gang mit dem grau gesprenkelten Boden gingen. Hellmer antwortete nichts darauf, er hatte keine Antwort, nicht einmal eine Vermutung, »Jack the Ripper hatte auch kein sexuelles Motiv, so weit ich informiert bin«, fuhr Durant nach einer Weile fort. »Er hat seine Opfer abgeschlachtet und ausgeweidet. Aber dabei kriegt man keinen Orgasmus. Es sei denn… Nee, ich möcht da gar nicht drüber nachdenken. Das war vorhin die reinste Horrorshow. Was hältst du davon, wenn wir es Andrea und Bock zeigen? Vielleicht können die uns was zu der Person sagen?«
    »Von mir aus. Aber sag mal, wir haben den Kerl doch nur in seinem Anzug gesehen, nichts von seinem Gesicht oder seiner Figur. Ich schätze mal, dass er so zwischen einssiebzig und einsfünfundsiebzig groß ist.«
    Als Hellmer nicht weitersprach, sagte Durant: »]a und?«
    »Naja, was, wenn’s gar kein Mann, sondern eine Frau ist? Nur so ‘ne Idee. Zu wem haben Frauen mehr Vertrauen, zu Männern oder zu Frauen? Würdest du nachts auf einer einsamen Straße eher einem Mann oder einer Frau aus dem Weg gehen? Die Frage ist doch ziemlich leicht zu beantworten.«
    »Du spinnst, doch wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Aber eine Frau?« Durant machte ein nachdenkliches Gesicht und schaute Hellmer an, um schließlich den Kopf zu schütteln. »Möglich ist alles, aber ich kann’s mir nicht vorstellen. Tut mir leid, ich trau so was einer Frau einfach nicht zu. Frauen gehen viel subtiler vor, sie morden mit Gift, erstechen oder erschlagen ihren untreuen oder prügelnden Gatten oder Geliebten, wenn er schläft, oder schießen im Affekt ein ganzes Magazin leer, manch eine hat ihrem Göttergatten auch schon das beste Stück abgeschnitten, aber eine solche Blutorgie wie bei der Martens passt nicht zu einer Frau. Und dieser Spruch, Huren sterben einsam, das klingt eher nach einem Mann, der Von einer oder mehreren Frauen enttäuscht wurde. Womöglich hatte er eine Frau oder Freundin, die eine Hure war, was er aber erst später erfahren hat. Ich meine, es gibt unzählige Möglichkeiten, warum er so was macht. Ich bleibe dabei; es ist ein Mann. Es sei denn, es ergeben sich andere Hinweise. Aber auch das mit der Mail ist eher die Handschrift eines Mannes. Frauen halten sich zurück. Ich meine, das, was mit der Martens passiert ist, das war das reinste Schlachtfest, was anderes fällt mir dazu nicht ein.«
    Hellmer erwiderte nichts mehr darauf. Sie betraten die Abteilung der Kriminaltechnik, wo es zum Teil aussah wie in amerikanischen Serien. Doch der Unterschied dazu war, dass alles viel langsamer vonstatten ging, die akribische Kleinarbeit häufig viel Zeit und Geduld in Anspruch nahm. Und vor allem Kriminaltechniker auch nur Menschen waren und sich auch so verhielten.
    »Weißt du, wo die Computer-Abteilung ist?;, fragte Durant.
    »Einfach mir nach.«
    Sie kamen in einen großen Raum, der in mehrere kleinere Räume unterteilt war. Eine junge Frau von höchstens siebenundzwanzig Jahren trat auf sie zu und sagte: »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Vielleicht. Es geht um den PC von Svenja Martens … «
    »Den hat Herr Schreck unter seinen

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