Tödliches Lachen
Fittichen. Gehen Sie einfach hin, der Mann mit dem grauen Sweater.«
»Danke, Frau … «
»Köster, Und Sie?«, fragte Frau Köster, eine attraktive, sehr ansehnliche Frau, die zwar nur Jeans und einen weit geschnittenen Pullover an hatte, aber ihr Gesicht hatte etwas Besonderes, vor allem die großen grünen Augen, dazu die ungewöhnlich langen blonden Haare, die sie zu einem Zopf geflochten hatte, und die vollen Lippen, die ein wenig an die von Angelina Jolie erinnerten, auch wenn sie sonst keine Ähnlichkeit mit ihr aufwies. Eine Frau, nach der sich die Männer bestimmt die Köpfe verrenkten, wenn sie an ihnen vorbeiging.
»Durant, K11, mein Kollege Herr Hellmer.« Sie gingen auf den Tisch zu, an dem ein ebenfalls noch recht junger Mann saß und auf einen Monitor blickte. »Herr Schreck?«, sagte Durant.
Er drehte sich erschrocken um und nickte. »Ja. Was kann ich für Sie tun?«
»Durant, K11, und das ist mein Kollege Herr Hellmer. Ist das der PC von Frau Martens?«
»Ja, ich bin gerade dabei, die Dateien durchzugehen. Bis jetzt hab ich allerdings nichts Besonderes entdecken können.«
»Wir wollten eigentlich nur wissen, ob von diesem PC aus eine Mail an mich geschickt wurde. Letzte Nacht um dreiundzwanzig Uhr noch was.«
»Das lässt sich hoffentlich leicht rauskriegen. Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden wollen.« Er deutete auf einen Stuhl, sah um sich und sagte zu Hellmer: »Nehmen Sie sich den von Herrn Nestroy. Er ist im Haus unterwegs.«
Schreck war ein mittelgroßer Mann, mit vollem dunkelbraunem, fast schwarzem Haar, sanft geschwungenen Lippen, dunklen Augen und wulstigen Augenbrauen. Er sah Durant einen Moment aus dem Augenwinkel an und tippte etwas auf der Tastatur. Ein Fenster öffnete sich, er tippte weiter und sagte nach kaum einer Minute: »Wie ist Ihre Adresse?«
»Wozu brauchen Sie meine Adresse? Wollen Sie mich besuchen?«, fragte Durant zurück.
»Ihre E-Mail-Adresse.«
»Oh, tut mir leid, wollte Ihnen nicht zu nahe treten.« Sie diktierte sie ihm.
Kurz darauf meinte Schreck: »Ja, von diesem PC wurde gestern Abend um dreiundzwanzig Uhr dreiundvierzig eine Mail an Sie verschickt. Möchten Sie sie lesen?«
»Nein danke, das hab ich schon. Können Sie auch rauskriegen, mit wem Frau Martens in der Vergangenheit sonst noch Kontakt hatte?«
»Nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Die Provider löschen die Daten in der Regel nach einem bis maximal sechs Monaten, es sei denn, man speichert sie in der Ablage.«
»Aber Sie können das feststellen, ich meine, was sich alles auf der Festplatte befindet?«
Schreck sah sie zweifelnd an. »Sie kennen sich mit Computern nicht aus, oder?«, konstatierte er treffsicher.
»Meine Kollegin hat keinen blassen Schimmer von den Dingern. Das Einzige, was sie kann, ist, ihre Mails zu lesen und manchmal auch zu beantworten. Und natürlich kann sie mit Word umgehen, aber ansonsten ist ein PC für sie ein Buch mit sieben Siegeln.: »Frank, bitte … «
»Das ist doch keine Schande, Julia.« Und wieder an Schreck gewandt, fügte Hellmer grinsend hinzu: »Sie hat nicht mal einen zu Hause.: »Ich … «
»Wenn Sie wollen, führe ich Sie mal in einem Crashkurs in die Materie ein. Warum haben Sie eigentlich keinen PC?«
»Weil ich bis jetzt keinen gebraucht habe«, versuchte sie sich zu rechtfertigen, obwohl sie schon hin und wieder mit einem geliebäugelt hatte, aber genau wusste, damit nicht zurechtzukommen, es sei denn, jemand würde ihr zeigen, welche Funktionen so ein Gerät hatte. Und wenn sie im Büro Hilfe bei besonders schwierigen Aufgaben brauchte, dann rief sie entweder nach Hellmer oder Kullmer oder auch nach Doris Seidel, die ebenfalls eine Menge davon verstand.
»Heutzutage ist das fast notwendig, vor allem für jemanden wie Sie«, sagte Schreck mit leicht hochgezogenen Brauen. »Außerdem ist das heute längst kein Luxus mehr, sondern gehört zur Ausstattung wie ein Kühlschrank oder ein Fernseher. Ganz ehrlich, Sie sind die Erste, die mir sagt, dass sie keinen Computer hat. Und es muss ja nicht gleich ein Desktop sein, ein Notebook reicht vollkommen aus. Es nimmt vor allem kaum Platz weg, ist leicht zu bedienen und … «
»Schon gut, schon gut«, sagte Durant und hob die Hand. »Ich werde mir bei Gelegenheit eins zulegen.«
»Julia, Herr Schreck hat dir gerade angeboten, dir zu zeigen, wie so ein Ding funktioniert. Ich würde nicht zu lange überlegen«, sagte Hellmer.
»Was kostet denn der Spaß?«, fragte sie und sah Schreck
Weitere Kostenlose Bücher