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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Schluss das Haar. Eigentlich war sie müde, der Tag hatte tiefe Spuren hinterlassen, die Bilder hatten sich bei ihr eingeprägt, erst die tote Svenja Martens, was ihr nicht so viel ausgemacht hatte, dafür umso mehr das Video, auf dem zwar nicht der Mord, aber alles, was danach kam, in jedem Detail dokumentiert worden war. Bilder, die sie nie vergessen würde und mit Sicherheit auch keiner der andern, die dieses Band gesehen hatten.
    Auf dem Flur kam ihr Stephanie entgegen, ein fünfjähriges quirliges Mädchen, das viel von seiner Mutter hatte. Sie war aufgeweckt, neugierig und hatte den gleichen Blick wie Nadine. Sie begrüßten sich wie alte Freunde mit einer innigen Umarmung, mit Küsschen auf die Wangen, bis Stephanie sagte, dass sie Durant etwas zeigen wolle. Sie nahm sie bei der Hand und zog sie in ihr Zimmer, das wie eine Puppenstube aussah.
    »Hier, hab ich gemalt«, sagte sie und hielt ihr ein Bild entgegen. Durant war erstaunt über die Fälligkeiten der Kleinen. Sie konnte auf jeden Fall schon jetzt besser zeichnen, als Durant es je können würde. Manchmal wünschte sie sich, eine musische Begabung zu besitzen, aber sie war völlig untalentiert, hatte schon Mühe, einen Brief zu formulieren. Sie hörte gerne Musik, aber als ihr Vater sie mit acht Jahren zum Klavierunterricht angemeldet hatte, war dies nur von kurzer Dauer, weil die Klavierlehrerin schon nach ein paar Stunden gesagt hatte, dass Julia Durant kein musikalisches Talent besitze. Kein Schreiben, kein Musizieren, kein Malen. Sie beneidete all jene, die wenigstens eines davon hatten, und Stephanie hatte zweifellos Talent. »Das ist wunderschön. Hast du das allein gemalt?«
    »Natürlich, was denkst du denn«, antwortete sie fast entrüstet und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Stimmt, war dumm von mir, zu fragen. Kannst du mir auch so ein Bild malen? Ich würde es in meine Wohnung hängen.«
    -Ehrlich?«, fragte Stephanie zweifelnd, aber nicht ohne Stolz. »Na klar, oder glaubst du, eine Polizistin würde lügen?«
    »Nö.«
    »Gehen wir zu Mama und Papa?«
    »Hm, Warum kommst du nicht mehr so oft?«
    »Ich hab viel Arbeit.«
    »Papa auch, aber der ist abends fast immer zu Hause«, sagte sie, als würde sie diese Ausrede nicht gelten lassen.
    »Ich ja auch, aber dann bin ich immer müde und will so schnell wie möglich ins Bett. Gehen wir?«
    »Hm.«
    Hellmer hatte es sich in seinem Sessel gemütlich gemacht, hielt eine Flasche Bier in der Hand und trank einen Schluck, als Durant mit Stephanie hereinkam.
    »Auch eins?«, fragte er.
    »Gem. Wo ist Nadine?«
    »In der Küche.«
    »Ich geh mal zu ihr, vielleicht kann ich ihr ein bisschen helfen.«
    Es duftete köstlich nach exotischen Gewürzen, Zwiebeln Und überbackenem Käse.
    »Was hast du denn Leckeres gemacht?«, fragte Durant. »Lass dich überraschen. Ein erst vor Kurzem entdecktes Rezept. Ich sag dir nach dem Essen, was es ist. Aber eins kann ich dir jetzt schon verraten, es hat sehr wenig Kalorien.«
    »Schön, Kann ich was helfen?« - »Nein, aber du kannst hierbleiben und mir Gesellschaft leisten. Was gibt’s Neues bei dir?«
    »Nichts Besonderes. Du weißt ja, dass Georg und ich in Urlaub waren, und jetzt hat mich der Alltag wieder. Und wie.«
    »Wieso, ist irgendwas passiert?«
    »Das kann man so sagen. Eine junge Frau wurde ermordet, und der Täter ist nicht gerade zimperlich vorgegangen. Aber frag mich nicht nach Details, dir würde der Appetit ergehen. Was macht eure Kleine?«
    »Geht so. Ich war mit ihr vor zwei Wochen bei einem Spezialisten in Marburg, der meint, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben sollen. Er hat uns aber gleichzeitig gesagt, dass wir uns an eine Klinik in den USA wenden sollen, wo Fälle wie Marie-Therese recht erfolgreich behandelt werden. Ihr Augenlicht wird sie zwar nicht wiedererlangen, aber eventuell ihr Gehör und ihre Sprache. Ich fliege im Januar rüber und lasse sie dort untersuchen, dann sehen wir weiter. Ich werde jedenfalls alle Möglichkeiten ausschöpfen, die es überhaupt nur gibt. So, noch zwei Minuten, dann ist das Essen fertig. Du siehst übrigens gut aus, dein neues Leben scheint dir zu bekommen«, sagte Nadine lächelnd.
    »Danke. Aber das Kompliment kann ich nur zurückgeben.«
    Wie läuft’s denn so zwischen Georg und dir?«
    »Geht so. Im Augenblick haben wir keinen Kontakt, weil er eine Schreibphase hat und nicht gestört werden will. Ich weiß nicht, ob ich so ein Leben führen kann und möchte.«
    Das wusstest du

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