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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Bude, dachte Durant), mit einer Waschküche, in der eine ultramoderne Waschmaschine und ein ebensolcher Trockner standen. Hinter einer der Türen befand sich die Heizung, hinter einer anderen ein professionell ausgestatteter Weinkeller, den Hellmer, nachdem er das Licht angemacht hatte, staunend betrachtete.
    » Wow, die Martens hat wirklich gelebt«, stieß er anerkennend hervor, nahm eine Flasche aus dem Ständer und las das Etikett. »Mein lieber Scholli, das Zeug kriegst du nicht bei Aldi oder Penny.«
    »Stimmt, sie hat gelebt, aber nur sehr kurz, dafür sehr intensiv«, erwiderte Durant lapidar. »Wie Jim Morrison oder Jimi Hendrix oder Janis Joplin.«
    »Die wurden aber nicht umgebracht, sondern haben sich zu Tode gefixt oder gesoffen«, bemerkte Hellmer. Er legte die Flasche zurück, sah Durant fragend an und meinte: »Wo hat die das ganze Geld her gehabt? Sie hat keinen Vater, und die Mutter ist in einem Pflegeheim. Entweder hatte sie Freier én masse oder nur ein paar, denen es aber auf hundert oder tausend Euro mehr oder weniger nicht ankam.«
    »Ich schätze eher Letzteres. Ich frag mich nur, wo sie die Zeit hergenommen hat, sich neben der Schule noch zu prostituieren?«
    »Sie hat sich nicht neben der Schule prostituiert«, sagte Hellmer grinsend.
    »Haha, du weißt genau, was ich meine. Wie viele Freier hatte sie wohl so in der Woche? Zehn, zwölf? Und wie viel hat sie für eine Stunde genommen? Hundert, zweihundert Euro? Oder mehr?«
    »Mehr, garantiert. Wenn sie eine richtige Edelnutte war, dann hat sie ordentlich abkassiert. Und wenn ich mich hier umschaue, dann haben sich die werten Herren nicht lumpen lassen. Vielleicht hat ihr einer das Haus auch geschenkt. Wir müssen alles in Betracht ziehen. Ein Haus gegen Sex. Wäre nicht das erste Mal«
    Hellmer hatte seinen Rundgang durch den Weinkeller beendet und ging mit Durant wieder nach oben.
    »Und, habt ihr euch umgeguckt?«, fragte Platzeck. »Fläschchen Wein gefällig-»Schön war’s«, sagte Hellmer.
    Platzeck grinste vielsagend und kratzte sich am Ohr. »Dann nicht.: »Warum grinst du so?«
    »Ich kenne Kollegen, die nehmen’s nicht so genau.«
    »Wir aber«, sagte Durant. »Okay, okay … «
    »Nimm dir doch was mit«, meinte sie. »Nach der Schweinearbeit hier habt ihr euch doch was verdient, oder? Aber räumt nicht gleich den ganzen Keller leer.«
    »Ich überleg’s mir. Ach ja, da oben an der Wand, ihr wisst schon, das wurde definitiv mit Blut geschrieben, und zwar mit dem Blut der Toten. Er hat Handschuhe angehabt und drei Finger benutzt, das konnten wir anhand der Spuren nachvollziehen. Habt ihr das entzückende Filmchen schon gesehen?«
    »Allerdings, Gibt’s mehr Kassetten?«
    »Von gestern Abend nicht, aber eine ganze Menge aus den letzten Tagen und Monaten. Wird ‘ne Weile dauern, das Material auszuwertend.«
    »Noch was?«
    »Im Moment fällt mir nichts ein. Ihr kriegt den vorläufigen Bericht am Samstag oder Sonntag. Wird mal wieder ein langes Wochenende.«
    »Warum so11’s euch anders ergehen als uns?«, sagte Durant und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Wir schauen uns noch mal kurz den Ort des Grauens an, dann verschwinden Frank und ich.«
    Durant und Hellmer stiegen die Treppe hinauf, betraten das Zimmer, warfen einen langen Blick auf das Bett und den Teppichboden mit den riesigen Blutlachen, die jetzt noch größer wirkten als am Vormittag, was mit Sicherheit am grellen Licht lag, das von zwei Scheinwerfern gespendet wurde. Die Schranktür stand offen.
    Sie gingen hinein und fanden einen fast leeren Raum vor, sahen die beiden Kameras und das Aufnahmegerät und einen Stapel bespielter Kassetten und einige, die noch verpackt waren.
    »Lass uns gehen«, drängte Hellmer. »Das ist irgendwie nicht mein Ding heute.«
    »Du hast doch schon andere übel zugerichtete Leichen gesehen. Ich erinnere nur an Kelkheim vor drei Jahren. Oder war’s vor vier Jahren? Die sah auch nicht sonderlich appetitlich aus.«
    »Na und? Damals war ich noch jünger und … Komm, ich will hier raus und diese gottverdammte Drecksau schnappen.«
    »Das wird dauern, es sei denn, Kollege Zufall kommt uns zu Hilfe. Er wird wieder zuschlagen, vielleicht sogar heute Nacht.«
    Hellmer machte kehrt, ohne etwas darauf zu erwidern, und ging nach unten.
    Durant kam wenig später nach, zündete sich eine Zigarette an und rauchte sie vor der Tür. Wer?, fragte sie sich in Gedanken. Wer macht so was? Und warum? Sie würde die Antwort finden, und sie hoffte inständig,

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