Tödliches Lachen
fragte sie mit einem Mal ruhig.
»Zirkus? Naja, wenn du’s so siehst.« Er kniete sich hin und band ihre Füße zusammen, verknüpfte zwei Strümpfe und legte sie um Carolinas Bauch und verknotete sie hinter dem Stuhl.
»Erzähl mir was von Gerd. Wie ist er so?«
»Ich kenne ihn kaum, das musst du mir glauben… «
»Ach komm, hör doch endlich mit dieser Lügerei auf! Du lässt dich noch immer von ihm ficken, und er zahlt dafür. Er hat dir das Auto bezahlt, und ich nehme an, dass er auch sonst nicht gerade knauserig ist… «
»Nein, verdammt noch mal, das stimmt nicht! Ich hatte zwar mal was mit Gerd, aber das ist lange vorbei… «
»Hör auf zu lügen! «, herrschte er sie an. »Es ist nicht vorbei, du weißt es, und ich weiß es auch. Und ich weiß auch, wo ihr euch kennengelernt habt, aber du kannst dich nicht mehr an mich erinnern. Freut mich aber trotzdem, dass dein Gedächtnis noch einigermaßen funktioniert, ich meine, Alkohol und Koks können ganz schön aufs Hirn schlagen. Und du warst ziemlich angeheitert, um nicht zu sagen besoffen, und du hast die Nase voller Koks gehabt. Du hast mir einfach so gesagt, wie du heißt und wo du wohnst. Einfach so. Das macht man doch mit keinem Fremden, oder haben dir das deine Eltern nicht beigebracht?«
»Bitte, Gerd und ich sind uns mal auf einer Party begegnet, und dann hat er mich zu einem Kaffee eingeladen, aber als er mehr wollte, hab ich ihm gesagt, dass ich nicht so eine bin. Ich schwör’s!«
»Ah ja? Und wieso haben deine Augen dann so geglänzt, als ich dir sagte, ich hätte ein Geschenk von ihm? Du würdest doch alles sagen, um deine Haut zu retten. Aber das ist auch egal. Er stopft dir doch das Geld nur so in den Rachen, damit er dich ficken kann. Wie lange kennt Ihr euch eigentlich schon?«
»Seit einem Vierteljahr «, antwortete sie leise. »Ausgerechnet Gerd Rösner! Ein ganz besonderer Spezi meines alten Herrn. Auch so ein geiler Bock, dem die Weiber nicht jung genug sein können. Wie bei meinem werten Herrn Papa. Wie viel hat Rösner denn bis jetzt springen lassen? Lass mich raten - das Auto, den Fernseher, die Anlage, die Möbel und ein paar große Scheine. Ich weiß nämlich, dass er hinter Weibern wie dir her ist. Sie müssen aussehen . wie du. Rösner und mein alter Herr haben so ziemlich den gleichen Geschmack und die gleichen Vorlieben. Möglichst blond und große Titten. Und natürlich jung. Die Herren werden älter, ihre Gespielinnen jünger. Sie können sich einfach nicht damit abfinden, dass auch sie irgendwann zum alten Eisen gehören. Hab ich recht.
»Nein, das stimmt nicht«, verteidigte sie sich zum wiederholten Mal. »Das Auto hat mir mein Vater zum bestandenen Abi geschenkt und … «
»Wie rührend. Du hast aber einen großzügigen Daddy. Meiner war nie so, obwohl er mit Sicherheit viel mehr Kohle hat. Aber was ist schon ein Sohn gegen ein paar knackige Titten?! Und deine sind wirklich bombastisch. Sind die echt?«
»Hm.«
»Ich frag mich nur, warum du deinen Traumkörper an einen alten Sack verkaufst. Hast du’s so nötig?« Er winkte ab und fuhr fort: »Ich will’s gar nicht wissen, ist deine Sache. Und jetzt mach den Mund auf«
»Warum?«
»Weil ich es sage.«
»Nein, bitte nicht«, flehte sie.
»Soll ich böse werden? So richtig böse.«
Sie weinte immer noch und hätte am liebsten geschrien, aber sie brachte keinen Ton heraus. »Also, ich warte.«
Sie presste die Lippen aufeinander und atmete hastig. Er hielt ihr die Nase zu, sie schüttelte den Kopf verzweifelt hin und her, doch er war stärker. Sie bekam keine Luft mehr und machte den Mund auf. Blitzschnell stopfte er einen Strumpf hinein, setzte sich wieder und streichelte lange über ihre Brüste.
»Manchmal ist das Leben verdammt kurz, was? Manche werden hundert, andere nur einundzwanzig. Deine Fahrt ist hier zu Ende. Aber vorher will ich dir noch eine kleine Geschichte erzählen. Es ist die Geschichte von einem Mann, der keiner ist. Alle Frauen lachen ihn aus, wenn er mit ihnen Liebe machen will. Alle. Du hättest es auch getan, ich weiß das.
Aber ich kann darüber nicht mehr lachen, ich konnte es noch nie. Schon das erste Mal war wie ein Stich in meinem Herzen. Da kommt mein Alter mit so einer Hure daher, damit sie mir beibringt, wie’s geht, und dann lacht sie mich aus. Und weißt du auch, warum?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich zeig’s dir,« Er knöpfte seine Hose auf und sagte: »Deswegen. Das ist die Ungerechtigkeit im Leben. Mein alter
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