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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Herr, Rösner und all die andern, die zu ihrem erlauchten Kreis gehören, haben alles, aber auch wirklich alles, was das Herz begehrt, Geld, Einfluss und einen großen Schwanz. Kannst du verstehen, wie ich mich fühle, du Psychologin? Carolina nickte.
    »Natürlich stimmst du mir zu, das würde ich in deiner Situation auch tun. Aber für deinen ach so spendablen Gerd und vor allem für meinen Alten bin ich nur Abschaum, ich habe ihn nie interessiert. Das mag sich jetzt anhören, als würde ich mich beklagen, vielleicht tu ich das auch … Und das hier ist nicht wirklich gegen dich gerichtet, du hast nur einen Fehler gemacht - du hast dich verkauft. Du hast dich verkauft wie eine billige Hure. Damals auf der Geburtstagsfeier, als wir uns kurz im Garten unterhalten haben, da hab ich dich gefragt, ob … Na ja, du hast mich nur ausgelacht. Es hat sich wirklich nicht schön angehört. Das war nicht nett, nein, das war gar nicht nett. Und jetzt ist es zu spät. Caro, du hast einfach einen riesengroßen Fehler gemacht. Und selbst wenn ich dich am Leben lassen würde, du würdest zu den Bullen rennen und mich verpfeifen, aber meine Mission ist noch nicht vollbracht. Tut mir leid, Kleines, deine Reise ist hier zu Ende.«
    Carolinas Augen weiteten sich vor Schmerz und Entsetzen, als das Messer zweimal in ihren Leib gestoßen wurde und Blut aus den Wunden trat und über ihren Körper floss und auf den Boden tropfte.
    Mike zog sich in aller Ruhe den weißen Anzug über und Handschuhe an und holte das Besteck aus dem Kasten. Er wartete, bis ihr Kopf nach vorne fiel, und fühlte ihren Puls. er nicht mehr zu spüren war.
    Während er bei der Arbeit war, klingelte das Telefon und kurz darauf Carolinas Handy. Er ignorierte es und hatte sein Werk fast vollendet, als er jemanden auf dem Flur näher kommen hörte und es klopfte. Caro?«, fragte eine weibliche Stimme.
    Er reagierte nicht, es klopfte erneut. Diesmal rief die Stimme lauter: »Caro? Ich weiß, dass du da bist, mach doch auf!«
    Mike ging zur Tür und öffnete sie. Eine junge Frau kam herein, aber noch bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie einen langen und tiefen Schnitt an ihrem Hals. Sie fasste mit beiden Händen hin, die Augen weit aufgerissen. Das Blut schoss aus den Adern gegen die Wände, die Decke und den Boden. Sie wollte etwas sagen, doch sie fiel hin, ein paar letzte Zuckungen jagten durch ihren Körper, und dann war sie tot.
    »Du hättest verschwinden sollen, als niemand aufgemacht hat«, murmelte er und beendete sein Vorhaben. Anschließend setzte er sich vor das Notebook und schrieb eine Mail. Er klickte auf Programme und fand nach einer Weile, was er suchte. Okay, dachte er, das können wir so stehen lassen. Bevor er ging, durchsuchte er noch Carolinas Taschen, wurde auch hier fündig, steckte aber alles wieder zurück. Er war zufrieden.
    Um Viertel vor zehn saß er wieder in seinem Wagen und fuhr nach Hause. Unterwegs hielt er an einer Mülltonne an und warf einen blauen Müllsack hinein. In seiner Wohnung stellte er den Fernseher an, machte sich zwei Scheiben Brot mit Leberwurst und Käse, trank eine Flasche Wasser und vernahm aus der Nachbarwohnung die üblichen Geräusche. Er aß langsam und bedächtig und stellte den Teller, das Glas und’ die Flasche nach der Mahlzeit in die Küche.
    Mike fühlte sich nicht gut, er war erschöpft und ausgebrannt. Die andere junge Frau wollte er nicht töten, eigentlich wollte er nie einen Menschen töten, denn er hasste Gewalt. Aber dann hatte es sich einfach so ergeben. Was hatte Svenja gestern gleich gesagt? Du bist kein gewalttätiger Mensch. 0 doch, ich bin gewalttätig, sehr sogar.
    Aber ich tue es für dich, dachte er und warf einen langen Blick auf das Foto von Louise, das sie ihm kurz vor ihrem Tod geschenkt hatte. Er hatte es vergrößern lassen. Jetzt hing es in einem wunderschönen Rahmen an der Wand, und jedes Mal, wenn er heimkam, war sein Blick darauf gerichtet. Das kleinere Foto stand auf seinem Nachtschrank. Siebzehn Jahre war es her, seit sie ermordet worden war. Siebzehn verdammt lange Jahre. Alles, was er sich vorgenommen hatte, war mit einem Mal null und nichtig und unendlich wertlos geworden. Er schaffte sein Abi mit Ach und Krach, aber er studierte weder Mathematik noch Physik, sondern Informatik. Es gab kaum jemanden, der so fit am Computer war wie er. Er kannte alle Tricks und Kniffe, wusste, wie man unbemerkt in vermeintlich bestens gegen Angriffe von außen geschützte Netzwerke eindrang,

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