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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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das. Ich frag mich, wie ein Mensch zu so etwas fähig sein kann. Was geht in diesem kranken Hirn vor? Hat er zu viel über den Ripper gelesen und möchte ihm unbedingt nacheifern? Oder warum tut er das? Er muss doch einen Grund haben.«
    »Sie wissen so gut wie ich, dass manche Serienkiller keinen Grund brauchen, um zu morden. Sie tun es einfach so. Eins scheint jedenfalls offensichtlich, er hat die Kontrolle verloren«, bemerkte Berger mit stoischer Ruhe und holte sich einen Stuhl. »Wie schon bei der Martens, allerdings sieht das noch etwas blutiger aus … «
    »Und dieser Zynismus in seinen Worten! Der verhöhnt uns nach Strich und Faden. Und warum adressiert er seine Mails ausgerechnet an mich? Können Sie mir das sagen?«, fragte Durant und sah Berger hilfesuchend an. »Was weiß er von mir? Woher kennt er mich? Ich meine, er muss mich kennen, sonst würde er diese Mails nicht direkt auf meinen Rechner schicken - Was hat er vor?«
    »Haben Sie Angst, er könnte es auf Sie abgesehen haben?«
    »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich denken soll. Aber das ist mir unheimlich. Warum ich?«
    »Tut mir leid, ich kann Ihnen da nicht helfen. Sie hatten doch gesagt, Sie wollten Richter hinzuziehen, vielleicht hat er eine Antwort.«
    Durant putzte sich die Nase und lehnte sich zurück. »Ich habe gestern Abend noch mit ihm telefoniert. Ich habe. eigentlich um zehn einen Termin mit ihm. Mal sehen, vielleicht schaff ich’s ja.«
    »Bevor ich’s vergess, ein paar Kollegen vom KDD haben gestern noch die Restaurants abgeklappert und sind tatsächlich fündig geworden. Die Martens war am Mittwochabend in männlicher Begleitung im Restaurant Stadt Höchst. Sie war praktisch Stammgast, wie einige Bedienstete erklärten, aber sie war immer mit andern Männern dort. Es gibt unterschiedliche Beschreibungen von ihm, unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein. Von blond bis braunhaarig, von einem Anzug bis zu Jeans und Lederjacke und von einsfünfundsechzig bis einsachtzig ist alles dabei. Damit kommen wir nicht weiter. Und leider gibt es auch keine Kameras in der näheren Umgebung des Lokals, die aufzeichnen, was sich auf der Straße tut.«
    »Es war einen Versuch wert.« Sie blätterte im Telefonbuch, fand den Eintrag mit der Adresse von Carolina Fischer und sagte: »Wie sieht’s aus, kommen Sie mit? Frank kommt bestimmt nicht vor acht ins Büro. Bitte.«
    Berger überlegte nicht lange und nickte. »Einverstanden. Bringen wir’s schnell hinter uns, dann können Sie nachher auch gleich mit Herrn Hellmer zu Richter fahren. Aber vorher benachrichtigen wir noch unsere Leute von der Spusi und so weitet. Verständigen Sie Dr. Sievers oder Prof. Bock. Einer von ihnen soll sich auf die Socken machen.«
    Durant nahm den Hörer auf, gab die Meldung durch und sagte, dass sie sich beeilen sollten Berger setzte sich ans Steuer. Durant telefonierte während der Fahrt mit Hellmer und Kullmer, die sich auf dem Weg ins Präsidium befanden, und teilte ihnen mit, dass sie mit Berger zu einem Tatort unterwegs sei, und erklärte auch kurz, was passiert war. Und was ist mit Richter?«, fragte Hellmer.
    »Ruf ihn an und sag ihm, dass es eventuell ein paar Minuten später werden könnte. Er soll auf jeden Fall auf uns warten.«
    Durant steckte das Handy ein und sah aus dem Seitenfenster, wo die Häuser und Schallschutzwände nur so an ihnen vorbeizufliegen schienen.
    Sie benötigten keine zehn Minuten, bis sie auf dem großen Parkplatz vor dem noch größeren Haus hielten. »Das Stockwerk hat er aber nicht dazugeschrieben«, sagte Berger und ging zusammen mit Durant die Klingeltafel durch.
    »Hier, C. Fischer, dreizehnter Stock«, murmelte Durant. »Na dann.«
    Die Haustür war geschlossen und ließ sich auch nicht aufziehen. Berger wollte bereits seine Hand auf mehrere Klingeln gleichzeitig legen, als eine Frau mit einem Kind herauskam, das sie vermutlich in den Kindergarten brachte. Sie fuhren in den dreizehnten Stock. Durant hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Sie wollte die kommenden Minuten nicht erleben, hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen, aber Berger gab ihr auf eine gewisse Weise auch Sicherheit, selbst wenn sie mit ihm in all den Jahren, in denen sie in Frankfurt ihren Dienst versah, erst ein einziges Mal gemeinsam an einem Tatort war. Er strahlte eine Ruhe und Sicherheit aus, die sie bewunderte. Er war ein Mann, der viele Höhen und Tiefen des Lebens durchgemacht hatte, der seine Frau und seinen Sohn bei einem

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