Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Stammkunden.«
    »Namen?«
    »Keine Ahnung, da hält man sich in der Regel sehr bedeckt. Wer gibt schon zu, zu einer Nutte zu gehen? Aber wenn man einen Tipp haben will, den bekommt man immer. Und sie hat was zu bieten, zweifellos.«
    Mit einem Mal hielt Rösner inne und fragte: »Aber warum sind Sie so interessiert an der Dame? Hat sie etwa mit dem Tod von Caro und … «
    »Nein, ganz im Gegenteil. Sie wurde auch umgebracht, vorgestern Abend«, sagte Durant.
    Rösner lachte unwirklich auf und schüttelte den Kopf. »Haben Sie vielleicht noch ein paar nette Neuigkeiten für mich? Vielleicht noch ein paar Leichen? Personen, die ich kenne?«
    »Nein, das war’s. Können Sie ausschließen, dass Caro und Alexandra als Prostituierte tätig waren?«
    »Ich lege meine Hand dafür ins Feuer. Sandra war auf der Suche nach einem Mann, der ihr etwas bieten konnte, und mein Gott, sie war bildhübsch, nicht dumm, und sie hatte Manieren, was man längst nicht von jeder Dame auf diesen Partys, Festen, Empfängen oder wie diese Treffen alle genannt werden behaupten kann. Ich kenne eine ganze Palette sogenannter Damen aus der sogenannten Oberschicht, die keinerlei Manieren haben, die sich aber wie Königinnen aufspielen. Caro und Sandra hingegen kannten die Benimmregeln … Wann ist die Beisetzung?«
    »Können wir noch nicht sagen, aber wir informieren Sie, falls Sie das möchten.«
    »Das wäre sehr nett. Ich werde hingehen und ihnen meine letzte Ehre erweisen, das bin ich ihnen schuldig.«
    »Nur noch eine Frage. Haben Caro und Alexandra je von ihren Eltern gesprochen?«
    Rösner sah Durant wie einen Menschen von einem andern Stern an. »Von ihren Eltern? Ist das jetzt eine Fangfrage?«
    »Nein, um Himmels willen. Wir haben die Frauen erst vor ein paar Stunden gefunden und hatten noch keine Zeit, uns um ihre Vita zu kümmern. Wir haben bis jetzt nur spärliche Informationen.«
    »Schon gut«, sagte Rösner und nahm wieder Platz. »Ihre Eltern sind tot. Sie wurden bei einem Urlaub in der Dominikanischen Republik überfallen und ermordet. Das war vor ziemlich genau drei Jahren. Ging damals tagelang durch die ganze Presse. Zum Glück waren Caro und Sandra schon aus dem Gröbsten raus … «
    »Und wieso haben die beiden dann in dem Hochhaus gewohnt?«
    »Weil das Elternhaus nach dem Tod der Eltern zwangsversteigert wurde. Der Vater hatte sich tota1 überschuldet, wovon die Mädchen natürlich nichts wussten. Es ist eine mittlerweile fast typische Geschichte. Manche haben alles, können aber den Hals nicht voll genug kriegen. Er hat in Asien investiert und alles verloren. Die Mädchen dachten natürlich, dass sie was erben würden aber das einzige Erbe waren Schulden, für die sie zum Glück nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Trotzdem war alles dahin. Und deshalb wohnten sie in dem Hochhaus. Ich hatte ihnen angeboten, in eine Wohnung in Kelkheim zu ziehen, die mir gehört, aber das wollten sie nicht.«
    »Und was ist mit Großeltern, Onkel, Tanten?«
    »Nein, ist mir nichts bekannt. Wir haben uns auch nie darüber unterhalten. Wir haben auch nicht über meine Familie gesprochen, das war einfach tabu. Die Zeit mit Caro war zu kostbar, als dass wir sie mit unnützen Gesprächen verschwendet hätten. Um ganz ehrlich zu sein ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, meine Frau zu verlassen und mit Caro zusammenzuziehen. Aber es war nur eine Gedankenspielerei oder auch die Träumerei eines alten Mannes. Es wäre nie gut gegangen, ich werde immer schneller immer älter, und sie hat das ganze Leben… « Er hielt inne, schluckte schwer, stand auf und stellte sich wieder ans Fenster. Seine Schultern zuckten verdächtig, ein paarmal wischte er sich mit der Hand übers Gesicht. Durant und Hellmer sahen sich nur stumm an. Nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte, drehte er sich um und sagte: »Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie tot ist. Wir hatten eine schöne Zeit. Eine unglaublich schöne, kostbare Zeit, die ich nie vergessen werde. Ich habe mir oft gewünscht, jünger zu sein, um noch einmal von vorn anzufangen. Aber dann dachte ich an meine Frau, an die Kinder, an die vielen guten und manche schlechten Zeiten und sagte mir, nein, das wäre unfair, jetzt zu gehen. Meine Frau hat das auch nicht verdient, sie ist herzensgut. Und Caro hat mich auch nie zu irgendwas gedrängt. Sie war wie ein - bunter Vogel, wunderschön und frei. Und so sollte es auch bleiben … Tut mir leid, wenn ich eben sentimental wurde, das ist

Weitere Kostenlose Bücher