Tödliches Lachen
alles andere als erfreut, die ungebetenen Gäste zu sehen.
»Was wollen Sie? Hat man Ihnen nicht gesagt, dass ich beschäftigt bin?«, fuhr er die Beamten barsch und unfreundlich an.
»Doch, eine junge Dame hat versucht uns davon abzuhalten, zu Ihnen vorzudringen, aber wir waren stärker. Durant, Mordkommission, mein Kollege Herr Hellmer.«
Sie hielt Rösner ihren Ausweis vor die lange Nase und fuhr fort: »Meinen Sie, dass Sie jetzt etwas Zeit für uns haben? Frau… «
»Cartner«, antwortete Rösners Mandantin und erhob sich schnell. »Ich warte draußen.« Sie huschte hinaus und machte die Tür lautlos hinter sich zu.
»Mordkommission? Ich wüsste nicht, dass ich jemanden umgebracht hätte«, sagte er mit gekünsteltem Lachen und stand auf.
»Setzen Sie sich wieder«, sagte Hellmer, keinen Widersprach duldend. »Am besten hinter ihren Schreibtisch, damit wir alle einen Sitzplatz bekommen. Sie kennen diese junge Dame?« Er legte das Foto auf den Tisch und wartete auf die Reaktion von Rösner, der nur einen kurzen Blick darauf warf und das Foto sofort umdrehte.
»Ja, aber, nur flüchtig. Wir haben uns mal bei einem Treffen kennengelernt und… «
Durant holte tief Luft, steckte sich eine Zigarette an und sah Rösner mit kaltem Blick direkt in die Augen. »Hören wir auf, um den heißen Brei herumzureden. Sie hatten ein Verhältnis mit Carolina Fischer, und zwar schon seit einigen Monaten. Sie haben gestern um zwanzig Uhr dreiundfünfzig bei ihr angerufen, dann ein weiteres Mal um einundzwanzig Uhr neunundzwanzig und um dreiundzwanzig Uhr zwei. Und schließlich heute morgen um sechs Uhr vierundvierzig. Es ist alles auf dem Handy von Frau Fischer gespeichert. Und wenn wir die Auswertungen aller Telefonate, die von Frau Fischers Festnetzanschluss und Handy zu Ihnen abgegangen sind, vorliegen haben und dann noch die, die Sie getätigt haben, wird wohl so einiges zusammenkommen. Deshalb unser Vorschlag: Sie erzählen uns einfach die Wahrheit, und Sie sind uns ganz schnell wieder los. Es liegt an Ihnen.«
»Was ist mit ihr geschehen?«, fragte er mit belegter Stimme, als würde ihm eine düstere Ahnung beschleichen.
»Sie wurde gestern Abend ermordet. Einzelheiten will und darf ich Ihnen nicht mitteilen, nur so viel, es war kein schöner Anblick… «
»Was, Caro ist tot?«, stieß er bestürzt hervor. Sein Blick ging von Durant zu Hellmer und wieder zu Durant. »Sagen Sie, dass das nicht wahr ist. Nicht Caro, oder?«
»Leider ja. Seit wann waren Sie mit ihr zusammen?«, fragte Durant, die Rösner genau beobachtete, der wie versteinert dasaß und noch immer nicht zu begreifen schien, was die Beamten ihm soeben mitgeteilt hatten.
»Herr Rösner, haben Sie meine Frage verstanden? Seit wann kannten Sie sie, und seit wann waren Sie mit ihr zusammen.«
»Entschuldigung, aber das nimmt mich ziemlich mit.« Er straffte sich, räusperte sich und sagte: »Wir haben uns auf einer Party vor fast vier Monaten kennengelernt.«
»Bei wem?« - »Bei der Betriebsfeier eines unserer Mandanten «
Als er nicht weitersprach, sagte Hellmer: »Sind Sie Strafverteidiger? «
»Auch, warum?«
»Sind Sie im Gerichtssaal auch immer so wortkarg? Hören Sie, wir haben unsere Zeit nicht gestohlen und sind nicht zum Vergnügen hier. Sie war Ihre Geliebte, richtig?«
»]a, verdammt noch mal! Caro war meine Geliebte und meine Freundin!« Er schloss die Augen und fuhr leise fort: »Aber meine Frau darf davon nichts erfahren, wir sind seit fünfunddreißig Jahren verheiratet und … «
»Und was? Es ist nicht unser Problem, wenn Sie sich nach jungem Fleisch sehnen. Ihre Frau wird von uns nichts erfahren, es sei denn, Sie liefern uns einen Grund dafür «, sagte Hellmer mit einer Kälte, die selbst Durant frösteln ließ.
Rösner beugte sich vor, die Ellbogen auf die Schreibtischplatte aufgestützt, die Hände gefaltet.
»Also gut, noch einmal von vom. Caro war meine Geliebte. Wir hatten uns eigentlich für gestern Abend verabredet, und als sie nicht zum vereinbarten Treffpunkt gekommen ist, habe ich etwa eine Stunde gewartet. Ich habe sie angerufen, aber es sprang immer nur diese verdammte Mailbox an. Ich hab’s sogar auf ihrem Haustelefon probiert, aber auch da war nur der Anrufbeantworter. Ich dachte mir, vielleicht hat sie sich verfahren, weil wir uns zum ersten Mal in diesem Restaurant treffen wollten. So gegen elf hab ich’s dann ein letztes Mal probiert und bin anschließend nach Hause gefahren.« Er fasste sich an die Stirn
Weitere Kostenlose Bücher