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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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die Trafik, kaufte sich einen Wiener Boten und schlug die erste Seite auf. Der Artikel sprang ihr förmlich ins Auge: » Macht Serientäter Wien unsicher?« Die Fragestellung in der Meldung war das vernünftige Maß der Serientätertheorie. So konnten sie im Falle des Falles noch immer behaupten, falsche Informationen erhalten zu haben. Außerdem hatten sie keine Namen erwähnt, nur, dass Hilde Jahn möglicherweise durch die Hand eines Mannes ermordet worden war, dem sie als Journalistin auf der Spur war. Falls da draußen wirklich ein Monster herumlief, würde dieses Monster jetzt nervös werden und sich vielleicht verraten. Sie stopfte die Zeitung in ihre Tasche und fuhr in die Redaktion. Auch dort war alles wie immer. Nur Gabi rief sie an. » Super Artikel«, sagte sie.
    » Danke. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihn niemand wirklich gelesen hat oder ernst nimmt«, erwiderte Sarah.
    » Wart’s ab. Damit hast du einen Stein ins Rollen gebracht. Die Explosion steht in Form von Martin Stein beim Chef. Du sollst bitte raufkommen.«
    Der Polizist war offensichtlich durch die Gänge gepoltert, denn als Conny Sarah entgegenkam, tippte sie sich nur an die Stirn. » Durchgeknallt, der Typ. Wie? Hat schon im Foyer einen ziemlichen Radau geschlagen. Manchmal frage ich mich, ob die nicht auch alle eingesperrt gehören.«
    » Kaffee?«, fragte Gabi flüsternd, als Sarah das Vorzimmer von Gruber betrat. Schon von Weitem hatte sie Steins Stimme gehört.
    » Tee wäre mir lieber. Hat Stein Kaffee genommen?«
    » Er wollte nichts.«
    » Kein gutes Zeichen, was?« Dann öffnete sie die Tür zum Chefbüro. Stein stand mit dem Rücken zu ihr aufgebaut vor Grubers Schreibtisch. Als er die Tür hörte, drehte er sich um. Sein Gesicht war rot vor Zorn. » Sagen Sie, sind Sie komplett bescheuert?«
    » Ich wünsche Ihnen auch einen guten Morgen.«
    Stein schnaubte verächtlich. » Was soll an diesem Morgen gut sein? Zuerst muss ich Ihren beschissenen Artikel lesen und dann in die Laxenburgerstraße zu einer ermordeten Prostituierten fahren.« Seine Augen funkelten sie böse an. » Übrigens eine Freundin von Ihnen.«
    Gabi brachte Sarahs Tee.
    » Ich kenne keine Prostituierten. Tut mir leid.«
    » Katharina Mohn«, sagte Stein. » Das hat sie Ihnen wohl auch nicht verraten. Ja, sie war nicht nur im Irrenhaus, sondern schaffte auch an. Da staunen Sie, was?«
    Sarah wäre fast die Tasse aus der Hand gefallen. » Aber … das kann nicht sein. Katharina Mohn ist keine …«
    » Geheimprostituierte?«, unterbrach Stein. » Sie irren sich und ich hoffe, Sie haben gute Nerven.« Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte Fotos hervor. » Die hat mir ein Kollege von der Spurensicherung gegeben. Die moderne Technik macht’s möglich. Früher haben wir immer eine Ewigkeit darauf gewartet.« Er legte sie auf den Tisch.
    Der Leichnam lag in einer weißen Duschwanne, der Kopf war unnatürlich zur Seite geklappt. Das Gesicht blass, die Augen starr in die Kamera gerichtet, der Mund stand offen. An der Vorderseite des Halses war deutlich eine offen klaffende Wunde zu sehen. Aber kein Blut. So als hätte er ihre Gedanken erraten, erklärte Stein: » Er hat das Wasser laufen lassen.« Er nahm die Fotos wieder an sich. » Ich hoffe, Sie können sich jetzt dazu entschließen, sich aus der Sache rauszuhalten.«
    Katharina Mohn. Sie hatte so anders ausgesehen auf den Fotos. Sarah spürte, wie sich der Boden unter ihr bewegte. Gruber sprang von seinem Sessel hoch, kam um den Schreibtisch herum und legte seinen Arm um ihre Schultern. Er roch noch besser als gestern. » Manchmal könnte man dich einfach erschlagen, Martin.«
    Er drückte Sarah auf einen freien Stuhl. » Gabi, bring ein Glas Wasser, bitte. Sarah geht’s nicht gut.«
    Sarah sagte kein Wort. Die Frau auf dem Bild hatte nichts mit der Katharina Mohn zu tun, die sie kennen gelernt hatte. Dieser bewegungslose Gesichtsausdruck, die nassen Haare, die aussahen, als seien sie an den Kopf geklebt worden.
    Wenige Augenblicke später stand Gabi neben ihr und drückte ihr ein Glas Wasser in die Hand. Auch Stein setzte sich. » Sie haben uns mit dem Artikel keinen Gefallen getan. Das ist Ihnen hoffentlich klar. Die ganze Stadt haben Sie rebellisch gemacht. Können Sie sich vorstellen, was bei uns seit heute Morgen los ist? Lauter hysterische Weiber, die uns die Tür einrennen und nach Polizeischutz rufen. Von Ihren Kollegen mal ganz abgesehen. Die glauben nämlich, dass wir euch

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