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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Partner, eines auf den Himmel gerichtet, löste Angela den Klettverschluss ihrer Glock. Sie umfasste den Knauf, zog die Waffe aber noch nicht und lief um die Vorderseite des Wagens.
    »Sprich mit mir … was ist los?«
    »Ich weiß nicht … irgendwas stimmt nicht.«
    Großartig. Da waren sie schon wieder. Schwierigkeiten.
    »Was, glaubst du, ist es?«, fragte sie leise, um Mac wieder aus dem Abseits zu holen. Manchmal könnte sie ausflippen, wenn er so war. Das letzte Mal hatte er irgendeinen Schatten gesehen und Atem in seinem Nacken gespürt. Mac war losgerannt, mit abartiger Geschwindigkeit hinter etwas her, das Angela nicht gesehen und schon gar nicht gespürt hatte. Sieben Blocks war sie ihm in dieser Nacht nachgelaufen. Auf keinen Fall wollte sie das hier wiederholen … mitten im Nirgendwo mit nichts als Bäumen um sie herum. »Hier ist eine verdammte Bombe hochgegangen.«
    »Wahrscheinlich C4«, murmelte er, als sein militärischer Verstand wieder einsetzte. Gott sei Dank. Und all seinen Engeln auch. »Und ich habe nicht vor wegzurennen.«
    »Gut zu wissen«, sagte sie und meinte es auch so. In letzter Zeit hatte sie genügend Kardio-Training gehabt, vielen Dank. »Komm. Sehen wir uns mal den Tatort an. Vielleicht finden wir was.«
    Er musterte noch einen Herzschlag lang den Nachthimmel, dann wandte er den Blick ab und deutete mit dem Kinn in ihre Richtung. »Nach dir.«
    Mit einem Nicken sicherte sie ihre Waffe, schloss den Klettverschluss wieder und ging ihm voran über das Gras. Nachdem sie ihre Marke vorgewiesen hatte, duckte sie sich unter dem gelben Absperrband hindurch und hielt sich rechts, um den Tatort abzuschreiten. Aus dem Augenwinkel sah sie Mac nach links schwenken, auf den Sheriff und das dichte Knäuel aus Polizisten zu, das ihn umgab.
    Dem Himmel sei Dank für kleine Geschenke. Oder eher für Mac. Er wusste, ihre Stärke lag im Feld – alle Hinweise mit einem Blick aufschnappen, die Details, die die meisten Detectives übersahen –, nicht im abteilungsübergreifenden Geschleime. Eine Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu sein hieß nicht automatisch, dass man akzeptiert wurde. Einige der alten Haudegen verschluckten sich noch immer bei dem Gedanken an eine Frau im Morddezernat. Und das machte sie sauer. Also war es wirklich keine gute Idee, dass sie mit Sheriff Landei plauderte.
    Mit methodischer Präzision ließ Angela ihren Blick schweifen und lief langsam am Haus vorbei, um die Ecke und was zum …
    Es sah aus, als hätte hier hinten ein Tornado gewütet.
    Wie Zahnstocher waren die Bäume umgeknickt, die riesigen Stämme gespalten. Die Schneise war mindestens viereinhalb Meter breit und zwölf Meter lang. Heilige Scheiße. Irgendetwas Großes hatte das angerichtet, vielleicht ein Bulldozer. Doch diese Theorie hatte einen Haken. Es gab keinerlei Abdrücke oder Reifenspuren, nichts deutete darauf hin, dass hier erst vor Kurzem schweres Gerät durchgerollt war.
    Angela lief weiter und stieß auf einen Aschehaufen. Einen riesigen. Okay, er war größer als diejenigen, die sie in der Stadt gefunden hatten, aber es war der erste sichere Hinweis. Ihr Mann war auf jeden Fall hier gewesen.
    Als sie an der anderen Seite des Hauses entlangging, fand sie einen zweiten Haufen, gleich rechts vor einer heruntergekommenen Garage. Und dann noch etwas.
    Ein Abdruck am Ende der Auffahrt, neben dem alten Traktor, um den, natürlich, die Volltrottel alle schwätzend herumstanden. Mit einem »Würde es Ihnen etwas ausmachen, verdammt noch mal von meinem Beweismaterial runterzugehen« trat sie an das Loch heran. Gut dreißig Zentimeter tief war der Abdruck, U-förmig, der Boden schlammig. Und noch seltsamer war das Eis. Überall lagen die kleinen Splitter verteilt: im Graben, darum herum, mit dem Kies vermischt.
    Angela ging in die Hocke und griff nach einem der Stücke. Es war glatt und ebenmäßig, perfekt geformt, wie etwas, das man aus der Kühltruhe nahm. Noch befremdlicher war, dass das Ding gleichmäßig taute, es behielt seine Form, während es in ihrer Handfläche schmolz.
    Ein unheimliches Gefühl kroch über ihren Rücken. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht … auf eine seltsame, gruslige Art und Weise.
    Und sie war noch nicht einmal in der Küche angekommen.
    Angela atmete heftig aus. Es wurde Zeit. Sie war der Leiche ihres neuesten Opfers lange genug aus dem Weg gegangen.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, trat sie über die Trümmer hinweg und beugte sich unter dem eingestürzten

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