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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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– es reichte für beide. Und zwei ausfallende Detectives am Tatort waren einer zu viel.
    Mit der Begeisterung eines aufgeschlitzten Fisches verlangsamte Angela die Fahrt des Geländewagens und fuhr um die letzte Kurve. Die Scheinwerfer schwenkten herum, streiften ein Gewirr aus Polizeiwagen, bevor sie geisterhaft über einen Haufen ausgebrannten Metalls glitten. Das Wrac k qualmte noch immer, schwarze Rauchschwaden stiegen in den Himmel und verschleierten den Blick auf das Haus dahinter.
    »Heilige Scheiße.«
    »Mhm.« Mac musterte durch die Frontscheibe die Umgebung. »Willkommen im Kriegsgebiet, Ange.«
    Und tatsächlich. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Das unglückliche Opfer war ein Krankenwagen mit verbogenem Unterbau und verkohltem Design in Weiß und Orange. Dem Haus war es nicht viel besser ergangen. Soweit Angela sehen konnte, war das Verandadach eingebrochen und schloss nähere Bekanntschaft mit dem Erdboden. Und die Fenster? Weg. Sie waren alle zersplittert, wie leere Wunden klafften sie im Angesicht des Ostküstenhauses.
    Welch wunderbarer Vorgeschmack auf das, was im Innern dieser verdammten Bruchbude lag. Auf dem Weg hierher hatte Mac ihr Bericht erstattet: ein totes Mädchen, aufgeschnitten, ein fehlendes Baby, verschwundene Krankenschwester. Klasse. Die Kombination stammte direkt aus einer Horrorshow. Fehlte nur noch der Typ aus American Psycho mit seiner Kettensäge, um das Bild abzurunden.
    Aber immer der Reihe nach. Erst musste der Tatort abgeriegelt werden.
    Es standen zu viele Polizisten herum, die nichts taten, außer Maulaffen feilzuhalten.
    Wow … sie hatte Mac ausgelacht, ihn paranoid genannt, als er gesagt hatte, er traue den Landeiern nicht. Seine Worte, nicht ihre. Aber während sie sich jetzt umsah, musste sie ihm zustimmen. Es war ein Haufen Landeier.
    Verdammt, sie musste ihrem Partner recht geben – das zweite Mal innerhalb einer Woche. Wie ätzend war das denn?
    Mac zeigte nach rechts, auf ein Kieferngehölz. Ah, ein Parkplatz. Und er war perfekt … nah genug, um alles überblicken zu können, weit genug entfernt, um den Tatort nicht zu gefährden. Aber am besten war, dass dort niemand parken würde, was bedeutete, sie hätten freie Fahrt, wenn Sheriff Landei sich als so verblödet entpuppte, wie seine Untergebenen aussahen.
    »Guter Junge«, lobte sie ihren Partner und drehte das Lenkrad, weg vom Autostau am Ende der Auffahrt. Während der Geländewagen über den unebenen Boden holperte, ließ sie den Blick noch einmal über den Schauplatz schweifen. Himmel, was für ein Durcheinander. Kein Fall, den ein Cop so kurz vor dem Wochenende angehängt bekommen wollte. Plötzlich wirkte Sheriff Landei um einiges schlauer als sie beide zusammen.
    Was im Namen der Hölle war hier passiert? Mit zusammengezogenen Brauen trat Angela auf die Bremse und stellte den Schalthebel auf Parken. Sie zog die Schlüssel aus dem Zündschloss und warf sie Mac zu. »Mann, wo sind wir hier? Kandahar?«
    »Nicht genug Tote.« Mac fing das fliegende Geschenk aus der Luft und stoppte das fröhliche Metallklimpern mitten im Lied.
    »Wie viele sind es denn – nur eine, oder?«
    »Ja, ein totes Mädchen, aber …« Mac zog den Riegel auf, öffnete die Tür und sprang aus dem Geländewagen. »Die Nacht ist noch jung.«
    Angela schnaubte. Vier Uhr früh war noch jung? Ihr Partner musste dringend mal seine innere Uhr stellen. Aber jemand, der an Schlaflosigkeit litt, legte wohl zweifellos andere Kriterien an, wenn es darum ging, was früh und was spät war.
    »Also, was glaubst du? Haben wir hier …« Angela verstummte, als sie bemerkte, dass ihr Partner gar nicht zuhörte. Sie sprang aus dem Wagen, sah sein Gesicht. Herrje, den Ausdruck kannte sie. Er zeigte ihn nicht oft, und selten verharrte er dabei so reglos, aber wenn er es tat, verhieß das nichts Gutes. »Hey … Mac.«
    Die Stiefel Größe sechsundvierzig fest in den Boden gestemmt, stand er stocksteif im geschützten Winkel zwischen Wagen und offener Tür. Seine Finger umklammerten den Wagendachrand so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er starrte in den Himmel über dem Holzhaus und ließ den Blick auf der Suche nach irgendetwas durch die Dunkelheit schweifen. Nach einem Etwas, das Angela nicht sehen konnte, doch ihre Erfahrung riet ihr, es ernst zu nehmen. Macs empfindliche Sinne waren Furcht einflößend präzise, viel schärfer als ihre eigenen … wenn er nicht gerade seine fünf Minuten hatte.
    Ein Auge auf ihren

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