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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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beantwortet hatte, kam Mike zurück.
    »Konntest du die Spurensicherung auftreiben?«
    »Ja«, sagte er. »Sie kümmern sich als Erstes um die Restaurierungswerkstatt. Fährst du ins Büro?«
    »Das erscheint mir am sinnvollsten. Falls du einen Durchsuchungsbeschluss oder irgendwelche Vorladungen brauchst, bin ich am Schreibtisch.«
    »Entschuldigen Sie, Mike«, sagte Bea und kam auf uns zu. »Wollen Sie mich den ganzen Tag einsperren? Ich will ja nicht lästig sein, aber wenn ich hier nur untätig rumsitzen soll, drehe ich durch.«
    Ich merkte, dass ihm ihre Art gefiel - geradeheraus und direkt.
    »Was ist mit der Aufgabe, die ich Ihnen gegeben habe? Das sollte Sie doch eine Weile beschäftigen.«
    Sie lachte. »Ein historischer Fußabdruck von Bryant Park? Was glauben Sie, wer den Abdruck bei der Parksanierung vor zwanzig Jahren erstellt hat?«

    Mike brachte mich zur Tür, und ich drehte mich noch einmal zu Jill um, um mich für ihre Kooperation zu bedanken.
    Mike unterhielt sich weiter mit Bea Dutton. »Lauter Leichen, richtig? Ich sagte Alex schon, dass da unten nichts als Leichen herumliegen.«
    »Völlig falsch, Detective.« Bea drohte ihm mit dem Finger.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Da unten sind Bücher. Achtundachtzig Meilen Bücher.«
    »Und was ist mit den Leichen passiert?«, fragte Mike.
    Ich blieb in der Tür stehen. Zwischen der Restaurierwerkstatt direkt unter uns, auf der Seite der Fifth Avenue, und der Stelle nahe der Sixth Avenue, wo man Tina Barrs Leiche gefunden hatte, befand sich ein langer Straßenzug. »Was meinen Sie damit, dass unter dem Park Bücher sind?«
    »Der Bryant Park wurde auf seiner gesamten Fläche vor einiger Zeit ausgeschachtet, um einen unterirdischen Erweiterungsbau für die Bibliothek anzulegen.«
    Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Mike rieb sich die Hände und kratzte sich am Kopf. »Ist die Anlage mit diesem Gebäude verbunden?«
    »Durch einen sechsunddreißig Meter langen Tunnel.« Bea lebte wieder auf, als sie uns die Anlage erklärte. »Ein Anbau kam nicht infrage, da er die Fassade des Hauptgebäudes verändert hätte, die unter Denkmalschutz steht. Nachdem der Park für die Sanierungsarbeiten geschlossen worden war, hatte man die Überreste des Schlachtfelds aus dem Unabhängigkeitskrieg und des Armenfriedhofs abgetragen. Ursprünglich war das Magazin direkt unter uns, aber der
Platz wurde schon vor ewigen Zeiten zu knapp. Der unterirdische Erweiterungsbau hat mehr Kapazitäten als die gesamte Bibliothek.«
    »Wie kommt man dorthin?«, fragte Mike, der schon auf dem Sprung war.
    Als wir Tina Barr in der vergangenen Nacht gefunden hatten, war es keinem von uns in den Sinn gekommen, dass es unter dem Park eine Anlage gab, die mit der Bibliothek verbunden war.
    Bea drehte sich zu Jill um. »Darf ich es ihnen zeigen?«
    »Ja, natürlich. Was immer die Ermittler brauchen.«
    »Halten sich dort auch Bibliotheksmitarbeiter auf?«
    »Es gibt zwei Etagen unter der Erde. Im ersten Untergeschoss endet das Band, mit dem die Bücher zur Ausleihe befördert werden, deshalb sind dort untertags immer ein paar Leute, die die angeforderten Bücher aus den Regalen holen und nach oben schicken. Das zweite Untergeschoss ist normalerweise nicht besetzt.«
    »Gibt es dort Bücher?«
    »Nur ein paar Millionen«, sagte Bea, als ich die Tür aufhielt.
    »Wertvolle Bücher?«
    »Alles, was wir haben, hat für irgendjemanden einen Wert.«
    Mit ihren kurzen Beinen kam sie für Mike nicht schnell genug voran. Sie führte uns durch den langen Korridor, diesmal in die andere Richtung zu einem Personalaufzug, und versuchte mit Mike Schritt zu halten. Sie schnaufte heftig, während wir auf den Aufzug warteten und uns der alte Lift mit lautem Quietschen und Ächzen an die Nordseite des Kellergeschosses brachte.

    Als wir ausstiegen, erklärte Bea Mike, dass das Magazin nur über die Treppe vor uns zugänglich sei. Er rannte los und ich hinterher, sodass wir Bea Dutton leicht verdutzt allein in dem ruhigen Korridor zurückließen, mit der Anweisung, einen der Cops in der Eingangshalle zu veranlassen, uns ein paar Leute hinterherzuschicken.
    Wir rannten mit lautem Gepolter die Stufen hinab, während unsere Schritte in dem großen leeren Raum nachhallten. Granit und Marmor, die den Rest des Gebäudes dominierten, hörten hier schlagartig auf. Am unteren Ende ging die Treppe in eine lange, schräg abfallende Stahlrampe über, und ich hielt mich an dem roten metallenen Geländer an der Wand

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