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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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die Schultern, bevor er ihr einen Kuss auf die faltige, nach Rauch und Schnaps stinkende Wange drückte. »Martha Schätzchen, wie schön, dich zu treffen. Leistest du mir bei einem Drink Gesellschaft?«
    Die Frau blickte ihn einen Moment irritiert aus rot geäderten, wässrigen Augen an, bevor sie ihn erkannte. »Oh. Scott, richtig?«
    Griffin biss die Zähne zusammen. Er hatte dieser verdammten Alten schon dreimal einen ordentlichen Rausch finanziert, trotzdem musste sie erst überlegen, wer er war. »Ja genau. Scott Silverman. Du erinnerst dich doch an mich?«, fragte er sie mit einem Augenzwinkern. Es widerte ihn an, seinen Charme bei diesem ekelhaften Weib spielen lassen zu müssen. Aber wenn er dadurch Nadine näherkam, war es den Einsatz auf jeden Fall wert.
    Er zeigte sich Martha in der Verkleidung, in der er tagsüber auch Nadine folgte. Der unauffällige, um die Mitte etwas kräftige Hausmeistertyp. Für Martha war er neu in der Stadt und auf der Suche nach Anschluss. Die Alte fraß ihm aus der Hand, was wahrscheinlich hauptsächlich an den Drinks lag, die sie sich auf seine Kosten hinter die Binde kippte. Er bestellte ihr noch zwei Whiskeys, bevor er begann, ihren Rücken zu streicheln. Schließlich ließ er seine Hand über ihren Oberschenkel und zwischen ihre Beine gleiten. »Baby, ich bin schon verdammt lange allein«, flüsterte er ihr ins Ohr. Er ließ seine Hand zwischen ihren Schenkeln liegen und rieb an der Naht ihrer Jeans entlang, eine Geste, die an Eindeutigkeit nicht zu wünschen ließ. »Und ich habe eine Flasche guten Scotch im Wagen. Wie wäre es, wenn wir zu dir gehen?«
    Sie warf ihm aus halbgeschlossenen Augen einen Blick zu, den sie vermutlich für sexy hielt. Ihre Fingernägel mit dem abgeblätterten roten Lack kratzten über seinen Oberschenkel und verursachten ihm eine Gänsehaut. Sie leerte mit einem letzten Schluck ihr halb volles Glas und drückte ihre Zigarette aus. »Lass uns gehen.«
    Griffin führte sie aus dem Lokal, half ihr in seinen Lieferwagen und fuhr zu ihrer Wohnung. Er konnte es sich nicht verkneifen, einen Blick auf Nadines Fenster zu werfen. Sie waren dunkel, aber es war ja auch schon weit nach Mitternacht.
    Er half der schwankenden Martha in ihre Wohnung. Nichts würde ihn an seiner Mission hindern, auch wenn ihm dieser Teil seiner Arbeit keinen Spaß machte. Er musste erledigt werden. Also würde er es schnell und schmerzlos hinter sich bringen. Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, legte er ihr die Drahtschlinge um den Hals, die er in seiner Hosentasche mit sich herumtrug. Sie versuchte, sich zu wehren, nach ihm zu schlagen, ihn zu kratzen. Aber der Alkohol, den sie sich heute schon einverleibt hatte, und ihr ausgezehrter, fünfzig Jahre alter Körper hatten ihm nicht viel entgegenzusetzen. Es war schnell vorbei.
    Er ließ Martha in der Wohnung zurück und holte eine Plastikplane und ein Fleischerbeil aus seinem Wagen. Die Alte hatte zwar nichts davon erzählt, ob sie schon einmal Bekanntschaft mit der Polizei gemacht hatte, aber Griffin war sich sicher, dass dem so war. Sie war der Typ Trinker, der schon mehr als eine Nacht in der Ausnüchterungszelle verbracht hatte. Ihre Fingerabdrücke waren garantiert irgendwo registriert. Wenn er ihre Leiche entsorgte, musste er eine schnelle Identifizierung unmöglich machen. Er brauchte ein paar Wochen, um seine Pläne für Nadine in die Tat umzusetzen. So lange musste er sich unerkannt in Marthas Wohnung aufhalten können. Das war nur möglich, wenn die Leiche, die der Charles River irgendwann an Land spülte, nicht zu identifizieren war.
    Er schleifte Martha hinter sich her in ihren Küchenbereich, legte ihre linke Hand auf den Küchentresen und hackte sie mit einer schnellen Bewegung ab. Das Ganze wiederholte er mit der rechten Hand. Zum Glück war Martha tot. Die Sauerei hielt sich in Grenzen. Griffin deponierte die Hände im Gefrierfach, wickelte die Leiche in die Plastikplane, schleppte sie zu seinem Lieferwagen und versenkte sie kurze Zeit später, mit ein paar Steinen beschwert, im Charles River.
    Mission erfüllt, dachte er, und sah den letzten Luftblasen nach, die die Sinkende hinterließ. Jetzt konnte er sich ganz Nadine widmen.
     
    Er bezog noch in derselben Nacht Marthas Apartment, das sich in einem wirklich erbarmungswürdigen Zustand befand. Die Matratze war fleckig, die Laken wahrscheinlich bereits seit einem Jahr nicht mehr gewechselt. In den Zimmerecken blühte schwarzer Schimmel, der

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