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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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zu den verwesenden Essensresten im Kühlschrank passte. Die Leitungen klopften und an einer Stelle bröckelte der Putz von der Decke. In der Wohnung neben ihm stritten zwei Frauen lautstark auf Spanisch. Griffin hatte das Gefühl, genau zwischen den keifenden Weibern zu stehen. Hellhörigkeit war überhaupt kein Ausdruck, um die Zustände in diesem Haus zu beschreiben.
    All das war ihm egal. Martha hatte immerhin noch Strom, keine Selbstverständlichkeit bei ihrer finanziellen Situation und ihrem Lebenswandel. Das Bad reichte aus, sich zu duschen und seine Verkleidung anzulegen. Die Küche würde er nicht benutzen, schließlich wollte er sich keine Lebensmittelvergiftung zuziehen, kaum dass er seine Freiheit zurückerlangt hatte.
    Er würde im Wohnzimmer in einem Schlafsack auf der Isomatte schlafen. In den frühen Morgenstunden stellte er eine Kamera mit Bewegungsmelder am Fenster auf, die in ihr Wohnzimmer filmte. In ihrem Schlafzimmer konnte er sie zwar beobachten, fürs Aufnehmen war der Winkel allerdings zu schlecht. Bevor er sich voll und ganz auf Nadine konzentrieren konnte, musste er seine neue Wohnung vor den Neugierigen dieser Welt sichern. Er holte noch einmal Werkzeug aus seinem Lieferwagen und brachte Sicherheitsschlösser an der Tür an. Als er fertig war, nahm er sich einen Eistee aus der Kühlbox und setzte sich auf den Klappstuhl am Fenster. Er trank einen Schluck und wartete geduldig, bis Nadine aufwachte.
     
    *
     
    Januar 2001
     
    Als das neue Jahr anbrach, musste Griffin feststellen, dass Nadine eine härtere Nuss war, als er zunächst angenommen hatte. Sie hatte zwar keine Beziehung mehr, aber sie weigerte sich nach wie vor standhaft, ihn an sich heranzulassen.
    Sein Bedürfnis, sie endlich für sich zu gewinnen, wurde täglich größer. Sein Verlangen nach ihr hatte ein Ausmaß erreicht, wie er es noch nie kennengelernt hatte. Alle Frauen warfen sich ihm an den Hals, nur dieses Miststück ließ ihn zappeln und genoss es, am längeren Hebel zu sitzen.
    Er hatte keine einzige verdammte Frau mehr flachgelegt, seitdem sie ihm im Peaches zum ersten Mal über den Weg gelaufen war.
    Heute Abend würde er nach ihrer Schicht noch einmal versuchen, vernünftig mit ihr zu reden. Vielleicht hatte sie ihre Haltung ja mittlerweile überdacht. Er verlangte schließlich keine Wunder oder lebenslange Treue.
    Er wollte sie nur einmal haben.
    Ein verdammtes Mal diese wunderschönen Brüste berühren, ihre langen Beine um seine Hüften spüren.
    Mehr verlangte er nicht.
    Er wartete nach ihrer Schicht im Peaches am Personalausgang auf sie. Als sie die Tür öffnete und ihn entdeckte, verhärteten sich ihre Gesichtszüge. »Was wollen Sie, Professor?«
    Er machte einen Schritt auf sie zu. »Einen Kaffee trinken gehen. Ich möchte immer noch einen Kaffee trinken gehen.«
    »Dann tun Sie das doch einfach und lassen mich in Ruhe.«
    Einmal mehr versperrte er ihr den Weg. Sie sah müde aus. Und unglücklich. Tiefe dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Fast hatte er Mitleid mit ihr. Aber das durfte er nicht. Sie war selbst schuld an ihrer Situation. Hätte sie ihm einfach nur seinen Willen gelassen – ein einziges Mal – läge das alles längst hinter ihr und sie könnte eine glückliche und zufriedene Beziehung mit ihrem Schwimmstar führen. Sanft strich er mit dem Zeigefinger über ihren Wangenknochen. Sie schlug seine Hand weg, aber der Kontakt mit ihrer zarten, glatten Haut hatte ausgereicht, seine Fingerkuppen kribbeln zu lassen. Verdammt, er brauchte sie.
    »Denken Sie nicht, ich bin dumm genug, zu glauben, dass Sie nichts mit Colins Ausraster zu tun haben. Das Ganze habe ich ausschließlich Ihnen zu verdanken.« Ihre Wangen röteten sich vor Zorn, was sie noch schöner aussehen ließ. Mit dem rotbraunen Haar, das sich um ihren Kopf bauschte und der hellen Haut erinnerte sie ihn an eine irische Kriegerprinzessin.
    »Ich kann nichts für das Verhalten Ihres Freundes, Miss Montgomery.« Er zuckte die Achseln. »Sie hätten einfach einen Kaffee mit mir trinken gehen sollen. Das sollten Sie auch jetzt noch tun. Ich bin Ihr Freund, ich bin für Sie da. Wenn Sie Hilfe brauchen oder eine Schulter zum Anlehnen, dann bin ich derjenige, an den Sie sich wenden können.«
    »Das Einzige, was Sie sind, ist ein kranker Spinner. Lassen Sie mich in Ruhe, Professor, oder ich melde Sie bei der Campuspolizei. Was Sie hier tun, könnte man als Stalking bezeichnen. Ich werde nie, niemals einen Kaffee mit Ihnen trinken gehen.

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