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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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ausgiebigen Dusche. Er seifte sich mit Nadines Duschgel ein, wusch sich die Haare mit ihrem Shampoo, und als der Pizzabote klingelte, öffnete er, in ihren Bademantel gehüllt. Er genoss es, ihren Duft auf seiner Haut zu tragen.
    Mit der Pizza und dem Rotwein machte er es sich auf ihrem Sofa bequem und zappte durch die Fernsehprogramme. Es war eine Wohltat, selbst die Sender wählen zu können und nicht von diesen Knastidioten und ihrer Geschmacksverirrung abhängig zu sein.
    Der einzige Wermutstropfen war Nadines verdammter Laptop. Egal, was er versuchte, er schaffte es nicht, ihn zu hacken. Auf diesem Gebiet war er noch nie besonders gut gewesen und die vergangenen elf Jahre hatten einen enormen technischen Fortschritt hervorgebracht, dem er machtlos gegenüberstand. Er probierte alle Passwortvariationen, die ihm zu ihr einfielen, kam aber nicht weiter. Hoffentlich meldete ihr Laptop ihr nicht, wie viele ungültige Anmeldeversuche seit ihrer letzten Nutzung vorgenommen worden waren.
    Schließlich gab er auf. Er hängte den Morgenmantel in den Schrank zurück und glitt nackt unter Nadines Laken. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er die Augen. Eingehüllt in ihr Leben glitt er in das Reiche der Träume hinüber. O ja, er würde sie sich gefügig machen, dachte er ein letztes Mal, bevor ihn der Schlaf vollständig übermannte. Eine andere Chance blieb ihr nicht, wenn sie überleben wollte.
     
    *
     
    März 2001
     
    Griffin war sich nicht mehr sicher, ob er genügend Geduld für Nadine Montgomery aufbrachte. Er hatte alles Menschenmögliche getan, um sie für sich zu gewinnen. Er ging ins Peaches, wann immer sie arbeitete, setzte sich stets an einen der Tische, an denen sie bediente, und hinterließ großzügige Trinkgelder. Sie nahm das Geld, ihn aber ignorierte sie.
    Er wartete immer, bis ihre Schicht endete, und bot ihr an, sie nach Hause zu begleiten. Doch sie zeigte ihm die kalte Schulter.
    Schließlich musste er sich ihren Vorlesungsplan besorgen, um sie an den Hörsälen oder in der Bibliothek abpassen zu können. Es machte ihr Spaß, ihn herauszufordern. Auf die Probe zu stellen.
    Er wartete im Coffeeshop auf seinen Kaffee, der ihm von einer hübschen Studentin mit großen blauen Augen über den Tresen geschoben wurde. Sie errötete leicht, schlug die Augen nieder und schob sich die blonden Locken hinter das Ohr, als er sie anlächelte. Vor einem halben Jahr wäre sie genau in sein Beuteschema gefallen. Er hätte zwei, drei Mal einen Kaffee bei ihr bestellt, bevor er sie abgeschleppt hätte.
    Aber jetzt interessierte ihn der kleine Lockenschopf nicht die Bohne. Er nahm einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. Bei dem Gedanken, was er vergangene Nacht getan hatte, bekam er eine Gänsehaut. Fast ekelte er sich vor sich. Aber er hatte keine Wahl gehabt. Er hatte seit einem halben Jahr keine Frau mehr gevögelt. Das war, seit er sich mit fünfzehn von einer zwei Jahre älteren Cheerleaderin hatte entjungfern lassen, mit Abstand die längste Zeit ohne Sex, die er je durchgemacht hatte. Er brauchte dringend einen Fick. Aber Nadine ließ ihn nicht ran und die Frauen, die er haben konnte, ließen ihn kalt. Er hatte sich in der vergangenen Nacht zum ersten Mal eine Nutte gekauft. Er war den Straßenstrich abgefahren, bis er eine Hure gefunden hatte, die einigermaßen Nadines Statur entsprach. Für zwanzig Mäuse extra hatte sie sich bereit erklärt, die rotbraune Perücke zu tragen, die er besorgt hatte. Im Licht des neuen Tages war es natürlich eine armselige Aktion gewesen. Aber gestern Nacht hatte er sich tatsächlich vorstellen können, er triebe es mit Nadine. Besser fühlte er sich deshalb heute aber nicht. Das taube Gefühl in seinem Inneren hatte zugenommen. Er musste Nadine unbedingt von sich überzeugen. Er wollte kein zweites Mal zu einer Nutte gehen müssen.
    Als er das Gebäude betrat, in dem seine Fakultät untergebracht war, eilte ihm Jenkins entgegen. Sein Gesicht rötete sich ein wenig. »Professor Gordon, guten Morgen.«
    »Morgen Jenkins.« Er wollte an dem Wachmann vorbeigehen, doch der hielt ihn auf. Griffin konnte es nicht leiden, angefasst zu werden. Er warf seinem Gegenüber einen bösen Blick zu, woraufhin der umgehend losließ. Na bitte, geht doch.
    »Professor, Ihr Dekan möchte Sie in seinem Büro sprechen. Er … und der Captain der Campuspolizei.« Er sah sich verschwörerisch um. Niemand schien sie zu belauschen. Dann lehnte er sich konspirativ zu ihm herüber. »Wegen Nadine

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