Toedliches Versprechen
Stammhalter«, er betonte das Wort, »erst einmal das Licht der Welt erblickt hat.«
»Nein, natürlich nicht. Aber ich werde jede Sekunde mit meinem Nachwuchs genießen. Ich will nur, dass Ellie sich nicht mehr herumquälen muss. Wenn diese hormonellen Stimmungsschwankungen endlich verschwänden, würde ich mich auch nicht gerade beklagen.«
Josh schwieg. Dominic liebte seine Frau abgöttisch. Wie sie ihn, auch wenn sie ihn manchmal anfauchte und er genervt war, wenn er mitten in der Nacht ihre Gelüste erfüllen musste. Er war um ihr Wohlbefinden besorgt und litt mit ihr unter den letzten Zügen der Schwangerschaft.
Wenn du es schaffst, dir so eine Frau zu angeln, lässt du sie nie mehr gehen , hallten Dominics Worte durch seinen Kopf. Er dachte an Hannah. Sie war eine umwerfende Frau. Klug, witzig und unheimlich sexy. Er konnte sie sich hochschwanger vorstellen, schwanger mit seinem Kind. Ja, verdammt, er war dabei, sich richtig heftig in sie zu verlieben. Es fühlte sich anders an, als mit den Frauen, mit denen er bis jetzt zusammen gewesen war. Er wollte sie. Unbedingt. Früher hätte er nicht lange nachgebohrt. Wenn eine Frau kein Interesse hatte, ließ er sie in Ruhe. Bei Hannah ging das nicht.
Er bog in die Straße ab, in der James Callens Haus lag. Er hatte Hannah nicht mehr gesehen, seit er sie am Montagmorgen in ihrer Küche zurückgelassen hatte. Zweimal rief er sie an, einmal erreichte er ihren Anrufbeantworter, einmal wechselte er ein paar hastige Worte mit ihr. Sie war im Stress gewesen, weil gerade ein Notfall eingeliefert worden war. Aber am nächsten Abend hätte sie frei und sie würden sich sehen, komme, was wolle. Er würde den Abend mit ihr verbringen, und die Nacht. Vielleicht hatte er ja Glück und sie spielte wieder Cello für ihn.
Er suchte sich einen Parkplatz, von dem aus sie einen guten Blick auf Callens Haus hatten. Dominic stieg aus, und gab den Kollegen, die bisher die Stellung hielten, Bescheid, dass die Ablösung da war. Dann richteten sie sich für die nächsten Stunden ein. Josh verbannte Hannah aus seinem Kopf und konzentrierte sich auf das, was die Nacht für sie bereithielt.
Kurz nach Mitternacht verließ ein Jaguar die Tiefgarage und fuhr in Richtung Osten davon.
»Das ist Callens Wagen.« Dominic setzte sich alarmiert auf und Josh startete den Motor, um ihm zu folgen. Der Jaguar fuhr in einen anderen Stadtteil und hielt vor einem kleinen Motel. Josh parkte auf der anderen Straßenseite und Dominic stieg aus und brachte seine Kamera in Position.
Doch es war nicht Callen, der aus dem Jaguar stieg, sondern Dan Masters, seine rechte Hand. Zielstrebig lief er auf eine der Moteltüren zu, und noch bevor er klopfen konnte, wurde sie von einer Frau im Morgenmantel geöffnet.
Josh beugte sich vor, um sie in der Dunkelheit besser erkennen zu können. Sie kam ihm bekannt vor.
Sekunden später fiel die Tür hinter dem Mann ins Schloss und Dominic ließ sich wieder auf seinen Sitz fallen.
»Hast du sie drauf?«, wollte Josh wissen. »Sie kam mir irgendwie bekannt vor.«
Dominic zuckte die Achseln und sah sich die Fotos auf dem Display der Kamera an. »Hm, ich bin mir sicher, sie noch nie gesehen zu haben.« Er ließ Josh einen Blick auf das Display werfen.
»Ich habe sie schon mal gesehen. Aber mir fällt nicht ein, wo.« Er gab die Kamera zurück. »Ich statte dem Nachtportier einen Besuch ab. Mal sehen, was er weiß.«
Der junge Kerl, der an der Rezeption saß, war, den aufgeschlagenen Lehrbüchern nach, ein Student. Er hob seine gepiercte Augenbraue und rollte mit den Augen. »Ich darf Ihnen keine Auskünfte über unsere Gäste geben.«
Josh zückte seine Marke.
»Tut mir leid. Keine Auskunft.«
»Alles klar.« Dominic an seiner Stelle hätte das Bürschchen am Kragen seines ausgeleierten T-Shirts gepackt und ihn über den Tresen gezogen, bevor er ihn, sein Gesicht nur Zentimeter von dem des Jungen entfernt, noch einmal gefragt hätte, ob er sich sicher war, dass er keine Auskünfte erteilte. Josh machte sich ungern so viel Arbeit. Er zog einen 50-Dollar-Schein aus seiner Brieftasche. »Wie sieht es jetzt aus?«
Der Junge griff nach dem Schein, doch Josh hielt ihn fest. »Erst die Information.«
»Mr. und Mrs. Smith. Checken jeden Samstag, Dienstag und Donnerstag ein. Sie zahlen immer bar und sind vor dem Morgengrauen wieder verschwunden.«
»Mr. und Mrs. Smith, ja ?« Josh hob die Hand von dem Geldschein und er verschwand in der Hosentasche des Studenten.
»Ja,
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