Toedliches Vorspiel - Roman
Mutter. »Katherine, Sophie Muffley hat mir gerade heute erzählt, wie stolz du auf Sam bist. Anscheinend warst du diejenige, die ihr empfohlen hatte, mit ihrem Problem zu Sam zu gehen.«
Stolz auf mich? Meine Mutter? War ich im richtigen Haus? Meine Mutter hasste meine Partnervermittlung und meine Arbeit als Privatdetektivin. Und was machte Gabe hier? Ich musste mich bewegen, um das hier begreifen zu können. Ich ging in die Küche und sah die kleine, weiße Tüte aus der Apotheke auf der Arbeitsfläche. Ich riss sie auf und betrachtete die beiden Flaschen. Ein Antibiotikum und Schmerztabletten. Schmerztabletten konnte ich gut gebrauchen. Ich schnappte mir die Flasche und kämpfte mit dem kindersicher verschlossenen Deckel.
Gabe nahm mir die Flasche aus der Hand und öffnete sie mit einer Umdrehung. Er legte meine Hand in seine und klopfte eine Tablette aus der Flasche. Dann nahm er das Antibiotikum und legte es ebenfalls in meine Hand, ging zum Spülbecken und holte ein Glas Wasser.
Ich beschloss, die Kontrolle zu übernehmen. »Was machst du hier?«
Er gab mir das Wasser. »Nimm deine Tabletten.«
Das tat ich. Wahrscheinlich, weil ich ein großer Feigling war und Angst vor Gabes Antwort hatte.
»Sam«, rief Grandpa, »komm und setz dich.«
Gabe nahm mir das Glas aus der Hand und stellte es auf die Arbeitsfläche. Dann legte er seine Hand unten auf meinen Rücken und schob mich zu dem Stuhl, den Grandpa freimachte. Ich setzte mich. Iris kam mit zwei Tellern herein, und Angel folgte ihr mit einem eigenen Teller. Sie setzte sich neben Blaine. Wir saßen dicht gedrängt um den Tisch. Iris stellte einen Teller mit etwas Huhn, einem Stück Knoblauchbrot und ein wenig Salat vor mich. »Iss, Sam.«
Blaine hatte seinen Teller leer gegessen und lehnte sich zurück. »Boss, dein Wagen wird Montagnachmittag fertig sein. Die Polizei hat das Beweisstück, das bei Heart Mates, äh … zurückgelassen wurde, abgeholt.« Er sah TJ und Joel an. »Ich bin aufs Revier gegangen und habe die Formulare ausgefüllt und all das.«
Ich legte meine Gabel hin. »Blaine, du bist die beste geschäftliche Entscheidung, die ich je getroffen habe.« Es stimmte. Er glaubte an Heart Mates, und er war ein guter Freund. Ich wusste nicht, was ich ohne ihn tun würde.
Er wischte meine Worte wie einen schlechten Geruch
weg. »Ich habe dort auch mit Lionel geredet. Er ist nicht mehr in dich verliebt.«
Ich musste lächeln. »Lionel hat uns bei der Gärtnerei tatsächlich geholfen, indem er Duncan aufgehalten hat, so dass wir abhauen konnten. Allerdings erst, nachdem er Angels Auto gerammt hatte.« Offensichtlich hatte Duncan uns trotz Lionels Bemühungen gesehen und war uns zu Chads Büro gefolgt. Dann war Lionel Duncan gefolgt. Und Duncan hatte Roxy bei Chads Beerdigung angerufen, um ihr zu sagen, dass sie die Stadt würden verlassen müssen, um neu anzufangen. Was für ein riesiges Durcheinander.
Gabe schnaubte. »Siehst du? So was muss ich mir gefallen lassen. Gibt es auch Männer, die sich nicht in Sam verlieben?«
Blaine hob die Hand. »Sie gehört ganz dir, Gabe. Ich arbeite nur für sie.« Er drehte sich zu mir um. »Ich erwähnte gegenüber Lionel, dass ihm Missy eventuell gefallen könnte.«
Ich horchte auf. »Ehrlich? Was hat er gesagt?«
Blaine grinste. »Du hattest Recht. Er hatte ein Auge auf sie geworfen, seit dem Abend, an dem er sie aufgefangen hat, als sie in Ohnmacht fiel. Also habe ich Missy angerufen, und was soll man sagen, das Einzige, woran sie sich von diesem Abend noch erinnert, ist, dass Lionel sie zum Auto getragen hat. Scheint, als hättest du den richtigen Instinkt gehabt.«
Ich lehnte mich im Stuhl zurück. Die Schmerztabletten wirkten langsam. Es fühlte sich gut an, bei Lionel und Missy Recht gehabt zu haben. Ich hoffte, dass Lionel und Missy sich verlieben würden.
»Babe«, sagte Gabe, »iss.«
Ich drehte mich zu ihm um. Ich wollte alles geregelt haben. »Was ist mit Roxy und Duncan?«
»Roxy ist aus dem Schneider, weil sie in Notwehr gehandelt hat. Duncan wird wohl angeklagt werden, aber wahrscheinlich wird nur ein Urteil auf Bewährung dabei herauskommen. Er wird Schadensersatz für dein Auto bezahlen und sich in Behandlung begeben müssen. Das ist nicht offiziell, aber Vance will es mit dem Staatsanwalt aushandeln.«
»Was ist mit Dara?«
»Vance hat kein Interesse daran, sie auszuliefern. Sie ist im Moment in Sicherheit. Und erleichtert.«
Ich schüttelte den Kopf. »Was ist bloß mit euch
Weitere Kostenlose Bücher