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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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es, einen Teil der Daten von Chads Firmencomputer zu rekonstruieren.«
    Ein Wassertropfen lief über seinen Kopf in sein Ohr. Ich konzentrierte mich darauf, um bei Bewusstsein zu bleiben. »Vance, Sie werden Roxy doch nicht wirklich festnehmen, oder?«
    Er starrte mich an. »Ich werde sie zu einer formellen Vernehmung vorladen.«
    Das ist wohl in Ordnung, dachte ich. »Was ist mit Duncan?«
    »Er hat Sie und Rambo da draußen angegriffen« - er
machte eine Kopfbewegung in Richtung des Büros -, »und er steckte hinter den Drohungen gegen Sie.«
    »Er hat Roxy beschützt. Die beiden brauchen professionelle Hilfe.«
    »Ich bin kein Arzt, ich bin Polizist.«
    Er war ein Polizist, der ein hartes Spiel spielte. Es war an der Zeit, dass ich dasselbe tat. Ich schaute ihm in die Augen und sagte: »Sie könnten dieses ganze Chaos zu Ihrem Vorteil nutzen, Vance. Denken Sie darüber nach. Zeigen Sie der Stadt, dass Sie Mitgefühl für Roxy haben, und legen Sie den Fall als Notwehr zu den Akten. Vielleicht stehen Duncan Anklagen bevor, aber sie müssen nicht schwerwiegend sein. Die Leute in der Stadt werden dann anfangen, Ihnen zu vertrauen.« Ich arbeitete mich zum großen Problem vor.
    »Wie Sie, Shaw?«
    Ich legte meine Hand auf seinen Arm. Das Zimmer drehte sich ein bisschen. Atme, sagte ich mir. »Hören, Sie, Vance, Sie haben mir gedroht und versucht, mich zu verhaften. Aber darum geht es nicht. Die Stadt wird spüren, dass Sie auf ihrer Seite sind, falls Sie diesen Fall mit Sorgfalt behandeln.« Noch einmal einatmen, dann sagte ich: »Und benutzen Sie die Informationen, mit denen Chad seine Opfer erpresst hat, nicht, um Leute zu verletzen.«
    Sein Gesicht wurde vor Wut dunkelrot. »Wie Dara Reed? Die Frau, die ihre Zulassung als Apothekerin und ihren Zugang zu Medikamenten dazu benutzt hat, ihren Mann umzubringen? Ich bin mir sicher, dass ich diese CDs finden werde, wenn ich Pulizzi da draußen durchsuche.«
    O Gott. Was hatte ich getan? Ich hatte Gabe versprochen,
ihm zu helfen, Dara zu helfen. »Vance, ihr Ehemann lag im Sterben! Der Mann litt unerträgliche Schmerzen, und er bat sie, ihm zu helfen. Himmel, sind Sie so herzlos, dass Sie nicht verstehen können, was sie getan hat? Sie würden ihren Sohn ohne Eltern zurücklassen. Dann ist da noch die Tatsache, dass der Staatsanwalt dort Dara hasste, weil sie ihn angezeigt hat, als er versucht hatte, sich mit einem gefälschten Rezept Medikamente zu beschaffen.«
    Die goldenen Flecken in Vances braunen Augen glitzerten feindselig. Er packte meine Hand, die auf seinem Arm lag, und zog mich so weit nach vorne, um sich zu meinem Gesicht herunterbiegen zu können. »Das denken Sie also, Shaw? Dass ich ein herzloses Arschloch bin, das das Leben von Dara und ihrem Sohn ruinieren würde, um den Buchstaben des Gesetzes Genüge zu tun. Sie sind genau wie der Rest dieser Stadt, alle glauben, ich sei hinter ihnen her. Ich habe meine eigene Mutter an Krebs sterben sehen …« Er schwieg. Sein Kinn bebte, die Muskeln in seinem Hals spannten sich an.
    Ich hatte ihn verletzt. Ich machte den Mund auf, hatte aber keine Ahnung, was ich sagen sollte.
    »Halten Sie den Mund, Shaw. Ihre Vertuschungsversuche hätten einen anderen Menschen das Leben kosten können. Tuggle hat bekommen, was er verdiente. Ich hasse es sogar, Papier zu verschwenden, um seinen Fall abzuschließen. Aber Sie …« Wieder schwieg er.
    »Vance, ich …« Ich, was? Ich wusste nichts über Vances Privatleben. Verdammt, ich hatte nie einen Gedanken an seine Familie verschwendet. Ich wusste, dass er jenseits des städtischen Tratschs lebte. Aber ich wusste nicht, dass
seine Mutter an Krebs gestorben war oder dass es ihm das Herz zerriss.
    Ich hatte nie gedacht, dass Vance Mitgefühl haben könnte. Gott, ich hatte Mist gebaut. Er hatte Recht. Aber es war ja auch nicht so, als hätte er mir je etwas anderes als Polizistengefühle gezeigt. Ich sprach mit leiser Stimme, einerseits, um ihn besser zu erreichen, andererseits, weil ich nicht mehr viel Kraft hatte. Die Konturen der Küche verschwammen zu grauem Nebel. »Woher sollte ich das wissen, Vance?«
    »Woher? Sie sind doch die Expertin darin, jeden zu durchschauen. Ich dachte, die Lektüre all dieser Liebesromane hätte Ihnen Menschenkenntnis beigebracht.«
    Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Sie waren völlig chaotisch in meinem Gehirn, das voller Watte war. Jetzt, da der Adrenalinspiegel in meinem Blut sank, machte sich der Schmerz wieder heftig bemerkbar. »Sie

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