Toedliches Vorspiel - Roman
erschießen.«
»Bist du sicher? Er ist in mein Haus eingebrochen.« Frauensache? Ich war unvernünftig? Wer ist der Verrückte, der versucht hatte, Gabe anzugreifen?
Lionel sagte: »Ich hasse es, Ihnen das sagen zu müssen, Samantha, aber im Moment verhalten Sie sich irrational. Soll ich Ihnen ein Buscopan holen?«
TJ und Joel kicherten beide.
Das war’s. »Alles klar, Jungs, ab ins Bett, ihr beide. Ali, du bleibst bei den Jungen. Lionel, Sie gehen nach Hause.«
Seine großen, braunen Teddybäraugen wurden noch größer. »Aber was ist mit Ihrem Buscopan?«
»Gabe, gib mir deine Pistole!«
Lionel hob beide Hände. »In Ordnung! Ich gehe!« Er drehte sich um und ging schnell zur Haustür.
Ich wandte mich Gabe zu. »Du auch. Geh.«
Er grinste mich an. »Brauchst du eine Buscopan?«
Zuerst der Hormonkick, dann der Adrenalinrausch, beides ohne Erleichterung, ich war inzwischen angespannt genug, um Glas zu kauen. »Raus hier, Gabe.«
»Das glaube ich nicht, Babe. Ich muss dir zwar zustimmen, dass Lionel keine echte Bedrohung ist, andererseits glaube ich, dass du Gandhi höchstpersönlich zur Gewaltanwendung treiben würdest. Ich bleibe.«
Ich biss die Zähne zusammen. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich hätte das mit Gabe begriffen, veränderte er sich. »Ich dachte, du würdest Dara beschützen.«
»Mom ist bei ihr.«
Dagegen konnte ich schwer etwas sagen. Gabes Mutter machte mir Angst. »Kann deine Mom wirklich mit dieser Waffe schießen?«
»Sie hat Preise gewonnen.«
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Das wusste ich wirklich nicht. Ich drehte mich von Gabe fort und ging in die Küche, um eine Schmerztablette zu holen. Ich streckte mich zum obersten Schrankfach und jammerte, als ich Gabes Hand an meiner Taille spürte. Eine Hand drückte meinen Bauch gegen die Arbeitsfläche, die andere hob mein Hemd hoch. »Was machst du da?«
»Ich schaue nach deiner Hüfte.« Sein Zeigefinger rutschte unter den Bund meiner Unterhose und zog sie herab.
Ein Schauer überlief mich.
»Blau«, sagte er und lehnte sich vor. »Ich kann es küssen, damit es heilt.«
TJ hatte uns überrascht. Ich kann das nicht tun. Ich wollte, dass TJ und Joel wussten, dass ich für sie da war
und nicht irgendwo nach Männern jagte. Nicht einmal nach Gabe. »Gabe, die Jungen …«
Er drückte seinen Körper gegen meinen. »Ich schlafe auf der Couch.« Er ließ den Bund der Unterhose los und glitt mit seiner Hand um meine Hüfte und zwischen meine Beine. »Danach.«
»Sammy.« Grandpas Stimme drang in mein lustvernebeltes Gehirn.
»Scheiße«, zischte Gabe in mein Ohr. »Soll ich ihn erschießen?«
Das Telefon weckte mich aus einem unruhigen Schlaf. »Hallo?«
»Sam? Hier ist Roxy. Bist du wach?«
Ihre Stimme klang schwer und tränenerstickt. »Roxy!« Ich setzte mich auf und schwang meine Beine aus dem Bett. Meine Uhr zeigte leuchtend, dass es halb sieben war. »Was ist gestern passiert? Warum bist du nicht zum Treffen in Duncans Gärtnerei gekommen?«
»Ich wurde aufgehalten. Onkel Duncan …« Sie begann zu weinen.
»Roxy, was ist los?«
Sie holte zitternd Luft. »Sam, kannst du dich heute Morgen mit mir treffen? Ich werde dir dann alles erzählen. Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann.«
Ihre Stimme zitterte, aber es klang, als hätte sie sich unter Kontrolle. »Geht es Duncan gut?«
Ein Augenblick verging, dann sagte sie: »Er liebt mich einfach nur so sehr. Aber es geht ihm gut. Duncan will, dass ich glücklich bin, Sam. Ich habe ihm gesagt, dass ich dir vertrauen kann. Passt dir neun Uhr im Smash Coffee?«
Ich war verwirrt, aber das war eigentlich völlig normal morgens um halb sieben. »Ja, ich werde da sein, Roxy.« Ich legte auf, und mir wurde klar, dass das Gespräch vielleicht gar nicht so seltsam gewesen war. Roxy hatte wohl Männerprobleme, und Duncan könnte mir daran die Schuld geben, da sie meine Partnervermittlung nutzte. Aber Roxy vertraute auf mich, um ihr dabei zu helfen herauszufinden, was sie wirklich wollte. Gut, ich würde mich mit Roxy treffen, erfahren, was sie ärgerte, was bei ihrem Treffen mit Kevin (dem Finanzberater und Limochauffeur) passiert war, und dann mit ihr über ein neues Profil reden.
Ich stand auf und versuchte, die Anspannungen einer Nacht des unruhigen Schlafs durch Recken und Strecken zu vertreiben. Ich hatte mich hin und her gewälzt, weil ich wusste, dass Gabe auf meiner Couch schlief. Ich hatte Probleme damit, meinem Freund und meinen Söhnen gerecht zu
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