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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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nicht, wonach. Er hatte Sophie bei der Suche erwischt. Kein Wunder, dass er so frustriert war.
    Sophie atmete tief ein. »Deine Mom …«
    Ich wurde aus meinen Gedanken an Vance gerissen. Meine Mom! Sie und Sophie waren gute Freundinnen. Meine Mom war in Chads Haus aufgetaucht. Die Puzzleteile
passten zusammen. »Du hast sie gebeten, in Chads Haus zu suchen.«
    Sie schniefte noch mal, dann lehnte sie sich vor, stand auf und hielt mir das Bustier entgegen. »Geh, zieh es im Badezimmer an. Dann mache ich die Haken zu.«
    Mann, sie war stark. Sogar halb betrunken konnte sie sich zusammenreißen. Das bewunderte ich. Ich begriff auch, dass sie mir so viel erzählt hatte, wie sie im Augenblick zu erzählen bereit war. Ich nahm das Bustier und ging ins Badezimmer. Ich zog mein Hemd aus und kämpfte mich in das Bustier. Ich hielt es, so gut es ging, zusammen und ging wieder hinaus. Sophie und ich brauchten gute fünf Minuten, um es zu schließen und zurechtzurücken. Dann entschieden wir, dass es so gut saß wie möglich. Jetzt trug ich meine Hüftjeans und ein eisblaues Bustier mit Spitze.
    War ich wirklich bereit, damit ins Wohnzimmer zu gehen und es vorzuführen?
    Sophie kicherte. »Wenn hier irgendetwas aufplatzt, dann werden die Drähte jemanden umbringen. Selbst dein Dekolleté sieht gefährlich aus.«
    Ich drehte mich zum Spiegel an meiner Schranktür um.
    Du meine Güte! Ich sah aus wie eine Comicfigur. Das Bustier hatte meine Taille zusammengezogen und meinen Busen so hoch gedrückt, dass ich irgendwie wie Jessica Rabbit aussah. »O Mann, so kann ich doch nicht rausgehen!«
    Sophie trat hinter mich. »Warum hast du dir den Busen vergrößern lassen, Sam?«
    Ich sah ihr im Spiegel in die Augen und entdeckte nur Neugier. Ich hatte das Bedürfnis, mit den Schultern zu
zucken, aber das schien gefährlich zu sein. »Um besser auszusehen und mich besser zu fühlen. Es gehörte dazu, mich aus der bequemen Rolle, an die ich mich gewöhnt hatte, herauszureißen. Die Rolle, in der ich meinem Ehemann erlaubt hatte, mich fertig zu machen. Ich wollte nicht mehr diese Frau sein.«
    Sophie nickte. »Dann hab keine Angst, deine Entscheidung vorzuführen.« Sie drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Ich starrte ihr nach. Wer hätte geglaubt, dass die dürre, spießige Sophie Muffley mich verstehen würde? Doch galt nicht dasselbe für mich? Hatte ich Sophie wirklich verstanden? Sie hatte Angst, dass ihre Ehe durch einen Fehler zerstört würde, der irgendwie von Chads Kamera eingefangen worden war.
    Ich holte tief Luft und war entschlossener denn je, die Wahrheit über Chad herauszufinden und dabei wenn möglich auch Sophies Fotos zu finden. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu begreifen, dass sie wahrscheinlich einen Fehltritt mit irgendeinem Typ begangen hatte. Ich hatte wahre Reue in Sophies Augen gesehen.
    Ich drehte mich um, öffnete die Schlafzimmertür und ging mit hocherhobenem Kopf den Flur entlang. Es war auch nicht anders, als ein Bikinioberteil oder ein Spaghettiträgertop zu tragen.
    Angel sah mich zuerst. »In Ordnung, meine Damen, hier ist etwas für eine kurvenreichere Figur.« Alle drehten sich um und sahen mich an.
    Ich wurde mutig, machte eine kleine Drehung und sah, wie Roxy, ihren Schminkkoffer über der Schulter, auf die Tür zulief. Ich blieb abrupt stehen, sagte schnell: »Entschuldigt
mich«, und rannte hinter Roxy her, als sie nach draußen ging.
    Die kühle Nachtluft traf mich unerwartet. Sie war feucht und kalt. Ich schlang meine Arme um mich und erinnerte mich daran, dass ich dieses Bustier trug. Verdammt, ich hätte mir irgendetwas überwerfen sollen. Jetzt war es zu spät. Ich entdeckte Roxy und rief ihren Namen.
    Ihr Rücken spannte sich unter ihrem Pullover an. Langsam drehte sie sich um und sah mich mit ihren grünen Augen, die von rauchigem Eyeliner umrahmt waren, an.
    Ich blinzelte. Ihr Blick war wütend. »Roxy, ist alles in Ordnung? Du bist nicht im Smash Coffee aufgetaucht. Was ist passiert?«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde eiskalt. »Ich habe gedacht, du wärst meine Freundin, Sam. Ich habe gedacht, du … Freunde sind loyal. Onkel Duncan hatte Recht. Ich vertraue dir nicht.« Sie drehte sich um, um zu gehen.
    »Roxy!« Ich lief zu ihr und packte ihren Arm. Ich spürte, dass sie zitterte. »Wovon sprichst du? Ich war im Smash Coffee und habe auf dich gewartet. Geht es Duncan gut? Ist er krank?«
    Ihre grünen Augen wurden schmaler. »Er ist nicht krank. Er liebt mich einfach nur. Und ich war

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