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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Füßen und starrte auf seine braunen Halbschuhe, als könnte er dort eine Antwort auf ihre Frage finden. »Sehr gerne«, antwortete er schließlich mühsam. »Ehrlich gesagt, ich versuche schon seit einer ganzen Woche, allen Mut zusammenzunehmen und dich zu fragen.«
    Saras Herz machte einen Satz. »Hey, das ist ja toll! Schön, dann gehen wir zusammen. Ich muss morgen Nachmittag die Kirche sauber machen. Komm doch um zwei Uhr zu mir, dann können wir einen Angriffsplan schmieden.«
    Wie das Schicksal es wollte, kam genau in diesem Moment Bobby Andrews vorbei. Er rammte Ben gegen die Spinde und funkelte den kleineren Jungen wütend an. »Mach Platz, Arschloch!«
    »Pass doch auf, wohin du gehst, du großer Affe!«, rief Sara ihm hinterher, als Bobby arrogant davonschlenderte. »Warum suchst du dir nicht zur Abwechslung mal jemanden aus, der genauso groß und stark ist wie du?«
    Sie wandte sich Benjamin zu und musterte ihn besorgt. »Alles in Ordnung?«
    Benjamin errötete von Neuem, aber diesmal war es keine Verlegenheit, sondern Wut. Zu Saras Entzücken versteckte sich unter all der Sensibilität ein Rückgrat. »Irgendjemand sollte diesem Kerl mal eine Lektion erteilen«, murmelte er.
    Sara winkte ab. »Ach, mach dir keine Gedanken wegen ihm. Der ist bloß ein aufgeblasener Hampelmann, der so dämlich ist, dass es weh tut. Also, was sagst du? Zwei Uhr morgen Mittag, vor der Kirche?«
    Zum ersten Mal blickte Benjamin Martin ihr direkt in die Augen. Er lächelte. Er hatte wunderschöne Zähne.
    »Ich werde da sein, Sara.«
    58.
    Sara war auf Händen und Knien und schrubbte den Marmorboden vor dem Altar der St. Anthony’s Catholic Church. Sie griff in einen Eimer mit heißem Seifenwasser, als sie hörte, wie die hintere Tür der Kirche aufflog.
    Sie lächelte vor sich hin. Ben hatte nicht gekniffen.
    Sie hörte, wie er sich von hinten mit scheuen Schritten näherte. Bis er direkt hinter ihr war, hatte sie im Geiste bereits ihr Kleid für den Ball ausgewählt, die Korsage, seinen Smoking, den Verlobungsring, die Eheringe, das Brautkleid und die Namen ihrer drei ersten Kinder. Zwei Jungen und ein Mädchen – Penelope Abigail würde es heißen.
    Im nächsten Moment packten sie kraftvolle Hände im Genick und drückten schmerzhaft zu. Sie wurde hochgerissen und über den Altar geschleudert. Derbe Hände fetzten ihr die Shorts und das weiße Spitzenhöschen herunter. Zitternd vor Angst und Schock starrte Sara hinauf zu den Augen von Jesus Christus am Kreuz.
    Als der Angreifer brutal in sie eindrang und sie dabei entjungferte, lief ein warmer Blutstrom an den Innenseiten ihrer Schenkel herab.
    »Hast du geglaubt, du könntest mich einfach abservieren?«, keuchte ihr Bobby Andrews ins Ohr. »Für diese Schwuchtel Ben Martin?«
    Er riss an ihren Haaren und drang noch rücksichtsloser in sie ein. »Dann hast du dich geirrt, du verdammte Hure!«
    Als er einen Moment später in ihr kam, war plötzlich alles heiß, klebrig und nass. Sara würgte und übergab sich auf dem Altar. Bobby Andrews lachte nur.
    »Wenn du mit irgendjemandem über das hier redest, Miststück, mach ich dich kalt, klar?«, stieß er hervor, während er seine Jeans zuknöpfte. »Hast du verstanden, du Nutte?«
    Zwanzig Sekunden später war Sara allein. Sie setzte sich auf die Stufen vor dem Altar und weinte haltlos. Als sie nach einer Stunde die Kirche auf zitternden Beinen verließ – der Eimer war umgekippt und das Seifenwasser verschüttet –, fragte sie Gott, was sie getan hatte, ein solches Schicksal verdient zu haben.
    Draußen im harschen Licht der Frühlingssonne lag Benjamin Martin in einem Gebüsch. Er war schlimm zugerichtet und blutete, und der Ausdruck von Scham in seinen Augen war fast mehr, als Sara ertragen konnte.
    »Ben …«, setzte sie an. Doch er stemmte sich hoch und floh mit taumelnden Schritten die Straße hinunter, bevor sie weiterreden konnte.
    Sara schaffte es kaum aus eigener Kraft nach Hause. Sie hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand eine weiß glühende Lanze in den Schritt gerammt. Das Blut durchnässte ihre Unterwäsche und befleckte den Zwickel ihrer jungfräulich weißen Shorts. Und die Leute auf der Straße sahen es und starrten .
    Sie erzählte niemandem, was passiert war. So etwas tat man damals einfach nicht. Abgesehen davon hätte niemand ihr geglaubt.
    In jenem Jahr ging Sara Beth Quigley nicht zum Abschlussball. Sie ging auch nie wieder zurück an die Trinity Catholic Academy. Ihre Eltern brachten sie

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