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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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nur ein heller Kopf, der gute Taten vollbrachte. Sie war außerdem ein bemerkenswert gut aussehendes Mädchen. Zierlich, mit langem, glänzend blondem Haar und großen, funkelnden blauen Augen. Ihr frühreifer Körper und ihr pfirsichfarbener Teint trieb ihre Klassenkameraden geradezu in den Wahnsinn – wenngleich aus unterschiedlichen Gründen.
    Die Mädchen starben vor Neid und Eifersucht, und die Jungen machten das, was Jungen eben machten zu Hause nach der Schule in ihren Zimmern, um die überwältigende Lust einzudämmen, die Sara in ihnen weckte.
    Hinter ihrem Rücken nannten die anderen Mädchen sie Schlampe , und die Jungs erzählten sich, dass sie von ihr aufgegeilt und sitzen gelassen wurden – obwohl alle wussten, dass nichts davon der Wahrheit entsprach. Tatsächlich war Sara erst ein einziges Mal in ihrem Leben geküsst worden, und es war alles andere als eine angenehme Erfahrung gewesen.
    Bobby Andrews, ein bulliger Schläger und Kapitän des Football-Schulteams, hatte ihr vor ein paar Wochen bei einer Tanzveranstaltung seine schleimige Zunge tief in den Hals gesteckt. Sara hatte schreckliche Angst gehabt, sie könnte sich direkt in seinen alkoholschwangeren Mund hinein übergeben, bevor es ihr gelang, seinen massigen Körper von sich zu stoßen.
    Bobby war über ihre Reaktion alles andere als erfreut gewesen.
    * * *
    Es war ein sonniger Frühlingstag wenige Wochen vor dem Abschlussball, als Sara mit ihrer besten Freundin Nicole Applebaum durch die breiten, von Spinden gesäumten Flure schlenderte. Beide Mädchen trugen lange Röcke, züchtige weiße Blusen und Sattelschuhe mit Mädchensocken. Sie hatten ihre Schulbücher vor die Brust gedrückt.
    »Und mit wem gehst du jetzt?«, wollte Nicole wissen. Sie war ein hübsches Mädchen mit glänzenden braunen Augen und kurzen, zu einem Bob geschnittenen dunklen Haaren. »Bobby Andrews läuft überall herum und erzählt jedem, dass er mit dir zusammen ist. Bitte sag mir, dass das nicht stimmt!«
    Sara starrte ihre beste Freundin von der Seite an und rümpfte die Nase. »Also wirklich, Nikki – für was hältst du mich? Ich würde mit diesem Kerl nicht mal dann zum Abschlussball gehen, wenn er die letzte Option auf der Welt wäre!«
    Sie beugte sich zu ihrer Freundin hinüber und fügte im vertraulichen Flüsterton hinzu: »Eigentlich hatte ich ja gehofft, Ben würde mich fragen.«
    Nicole verdrehte die Augen. »Ganz ehrlich, der wäre nicht meine erste Wahl. Oh. Wenn man vom Teufel spricht …«, schloss sie hastig, als der Gegenstand ihres Gesprächs um die Ecke zur Turnhalle bog und in ihre Richtung kam. »Ich bin dann mal weg, Honey. Schreib mir, wie es gelaufen ist, du böses, böses Mädchen, okay?«
    Nicole Applebaum huschte in den Biologiesaal, und Sara spürte, wie ihr Herzschlag für einen Moment aussetzte. Benjamin Martin war ein großer, schlanker, beinahe schmerzhaft schüchterner Junge, in den sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen verliebt hatte, als sie in einem Kurs für kreatives Schreiben gemeinsam an einen Tisch gesetzt worden waren. Seine sensible Sprache berührte ihr Herz auf eine Weise, wie sie es noch nie erlebt hatte. Er redete nicht viel, schien jedoch die gleichen Gefühle für sie zu hegen wie sie für ihn, denn jedes Mal, wenn sie ihn ansprach, errötete er.
    Er senkte den Kopf und wollte hastig an ihr vorbei, doch sie ließ ihm keine Chance. »Hey, Ben«, sagte sie unbekümmert. »Wie geht’s denn so?«
    »Hallo, Sara.« Er senkte den kastanienbraunen Schopf, denn er konnte ihr nicht in die Augen sehen, und seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Seine Schüchternheit war so verdammt süß , dass Sara selbst überrascht war über ihre nächsten Worte. »Äh, Ben … ich weiß, es kommt ein bisschen schnell, aber ich … ich hab mich gefragt, ob du nicht Lust hast, mit mir auf den Abschlussball zu gehen.«
    Es war geradezu unerhört in jenen Tagen, dass ein Mädchen einen Jungen um ein Date bat – ein ungeschriebenes Gesetz gewissermaßen –, aber das kümmerte Sara nicht. Abgesehen davon war es ein dämliches Gesetz.
    Zu ihrem Erschrecken wurde Ben Martin zuerst blass, um einen Moment später so knallrot anzulaufen, dass sie befürchtete, er könnte ohnmächtig werden. Seine Lippen bewegten sich, ohne dass ein Laut hervorgekommen wäre. Sein Mund bildete ein zitterndes, sprachloses O.
    Sara legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Na, was sagst du? Es wäre bestimmt eine Wucht.«
    Ben scharrte mit den

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