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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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ließ wie die Saiten einer perfekt gestimmten Bassgitarre. Mit ein klein bisschen Mühe ließ sich bestimmt ein viel besserer Name für Cleveland einfallen – eine Stadt, die in den Vereinigten Staaten wenn nicht als Arsch der Welt, so doch als Arsch der Nation galt.
    Nathan schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Es spielte keine Rolle. Namen waren Schall und Rauch. Außerdem hatte er seine One-Man-Show nach L. A. verlegt, in die Stadt der funkelnden Lichter und der üppigen Jagdgründe. Nicht mehr lange, und er würde der anerkannt beste Serienkiller sein, des es je gegeben hatte.
    Es war an der Zeit, dass die größte Show auf Erden begann.
    Licht.
    Kamera.
    Action!
    2.
    Cleveland, Ohio,
20.00 Uhr
    Was für unaussprechliche Dinge meine Augen gesehen haben.
    Die Zeile aus einem alten Fernsehfilm zuckte durch Dana Whitestones Gedanken, als sie in die Überschuhe aus Papier schlüpfte. Ihr Blick schweifte zu dem kahl werdenden Fotografen der Spurensicherung, Doug Freeman, der sich vorbeugte, um eine Nahaufnahme der verstreuten Eingeweide des kleinen Mädchens zu schießen. Das Blitzlicht zuckte auf, gefolgt vom Surren des elektrischen Winders. Nicht zum ersten Mal fragte sich Dana, woher Freeman die Nerven für diesen Job hatte. Woher irgendjemand die Nerven dafür hatte.
    Ein uniformierter Cop des Cleveland Police Departments nickte ihr zu und kritzelte etwas auf einem Klemmbrett. Als Erster Beamter am Tatort war er verantwortlich für die Absperrung und dafür, wer kommen und gehen durfte. Je weniger Personen sich innerhalb des gelben Bandes aufhielten, desto größer war die Chance, dass der Tatort nicht verunreinigt wurde.
    Sie befanden sich im siebten Stock eines Apartment-Komplexes auf der East Side von Cleveland – ein geschundenes Viertel einer trostlosen Stadt, die das Glück verlassen hatte und die kürzlich als die zweitärmste städtische Region des Landes ausgewiesen worden war. Im vergangenen Jahr war Cleveland sogar die ärmste Stadt der USA gewesen, doch dieses Jahr hatte Detroit die Stanniolkrone errungen.
    Dana war mitten in einem Dinner-Date gewesen, als der Anruf sie erreichte. Nicht dass es sie allzu sehr betrübt hätte. Trotz aller romantischen Werbespots verfügte Match.com über ein wenig beeindruckendes Angebot in der Kategorie »Er sucht Sie«. Trotzdem: Gelangweilt an einer Portion Chicken Wings zu knabbern, die sie mit ein paar Bierchen herunterspülte, während ein übergewichtiger Buchhalter aus Parma über den Tisch hinweg auf ihre Titten starrte, war immer noch tausend Mal besser gewesen als das hier .
    Dana band sich eine Papiermaske über Mund und Nase und blickte sich im Apartment um, um sich zu überzeugen, dass alle anderen ebenfalls die vorgeschriebene Schutzkleidung trugen. Dana wollte nicht leichtfertig die Chance verspielen, den Killer zu schnappen, nur weil einer aus dem Team eine Erkältung hatte.
    »Wie lautet der Name der Toten?«, fragte sie.
    Der Fotograf blickte Dana über seine eigene Maske hinweg an. Er wirkte wie ein bekümmerter Chirurg, der einen hoffnungslos verpfuschten Job dokumentieren musste. »Jacinda Holloway«, sagte er. »Acht Jahre.«
    »Wer hat sie gefunden?«
    »Die Mutter.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Im Krankenhaus.«
    »Nervenzusammenbruch?«
    »Erraten.«
    Dana betrat das Zimmer, indem sie den festgelegten Zutrittspunkt benutzte – ein entscheidendes Element bei Tatortuntersuchungen. Dann kniete sie neben Freeman nieder, um sich die Sache genauer anzuschauen. Sie wechselte unbewusst in den Ermittlermodus, während sie sich zwei Citrusmint in den Mund schob, um den Alkoholgeruch zu übertünchen, und dünne Einweghandschuhe aus Latex überstreifte.
    Sie ergriff das schmale Handgelenk des toten Mädchens, dann einen geschwollenen Knöchel. Notfallmedizin war hier nicht mehr erforderlich, das war offensichtlich. Dana war dankbar, dass die herbeigerufenen Sanitäter dies eingeräumt hatten. Nichts kompromittierte einen Tatort mehr als medizinisches Personal. Nicht, dass Dana dem Rettungsdienst seinen Eifer zum Vorwurf machte: Leben zu retten stand immer noch an erster Stelle. Die Jagd nach Mördern musste dahinter zurücktreten.
    Behutsam schloss sie den Griff um den Knöchel des Mädchens und runzelte die Stirn. Die Leichenstarre war vollständig eingetreten, was darauf hindeutete, dass das Opfer seit ungefähr zwölf Stunden tot war. Dana warf einen Blick auf ihre Uhr. Um acht Uhr morgens hätte das Mädchen eigentlich in der

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