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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Templeton sie unwillkürlich an einen muskulösen Richard Gere mit Kanone erinnert, versetzt mit einem Schuss Clint Eastwood.
    Templeton war an jedem der vorangegangenen vier Mordschauplätze gewesen und hatte sich nach dem dritten Fall schließlich an das FBI gewandt. Normalerweise baten nur die kleineren Polizeiabteilungen die Bundesbeamten um Hilfe – der Unterhalt von Laboreinrichtung und Personal war einfach zu kostspielig. Das Cleveland Police Department besaß zwar solche Einrichtungen, aber keine speziell geschulten Ermittler. Also hatte man Dana den Fall übergeben und ihr den größten Teil der Verantwortung übertragen.
    Nach den Anschlägen des 11. September hatte die Rolle des FBI sich dramatisch geändert. Heutzutage arbeitete es routinemäßig viel enger mit den örtlichen Gesetzesbehörden zusammen, selbst in Fällen, in denen keine bundesstaatlichen Zusammenhänge erkennbar waren. Sie hatten gewaltige Fortschritte gemacht seit den 1960er Jahren, als J. Edgar Hoovers Guerillataktik die Kennedy-Administration hatte erzittern lassen. Heutzutage standen die Feds und die staatlichen Behörden einander praktisch jederzeit beiseite, und es gab kaum noch Zuständigkeitsquerelen, die in der Vergangenheit so oft die Zusammenarbeit erschwert hatten. Natürlich gab es noch Ressentiments auf beiden Seiten, insbesondere, wenn das FBI sich unaufgefordert in Ermittlungen der State Police einmischte, aber das war hier nicht der Fall: Nachdem Templeton die Gemeinsamkeiten zwischen dem aktuellen und den vorangegangenen vier Tatorten bemerkt hatte, hatte er Dana sofort in der überfüllten Bar angerufen. Deshalb war ihr in dem Moment, als sie Templetons Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, augenblicklich klar gewesen, dass der Cleveland Slasher wieder zugeschlagen hatte.
    Der Killer benutzte eine Feuchtigkeitslotion – ein alter Trick. Er hatte bei jedem seiner Morde einen Handschuh zurückgelassen, getränkt mit Lotion, die das Fett von seinen Fingerkuppen absorbierte und verhinderte, dass die Polizei Abdrücke nehmen konnte. Normalerweise genügte die kleinste Bewegung der Finger in einem unbehandelten Handschuh, um die Innenseiten zu verschmieren, sodass eine Klassifizierung von Abdrücken unmöglich war. Doch dieser Killer wollte offensichtlich auf Nummer sicher gehen. Und trotzdem – wie schaffte er es, auch die winzigsten Abdrücke zu vermeiden, wenn er die Handschuhe auszog? Mit Klebeband? Dana hatte keine Erklärung. Die Tricks dieses Irren hatten bisher jedenfalls reibungslos funktioniert. Die Forensik hatte nicht mal einen Teilabdruck von ihm gefunden.
    Templeton ließ den blutigen Handschuh in einen großen Beweismittelbeutel fallen. »Kein Zweifel, dass es der gleiche Täter ist?«
    Dana schüttelte den Kopf. »Kein Zweifel.«
    »Was sind Ihre ersten Eindrücke?«
    Bevor Dana antworten konnte, brach hinter ihr ein Blitzlichtgewitter los. Sie fuhr herum und bemerkte Doug Freeman inmitten eines Rudels von Fotografen, die sich um einen klapprigen Fernsehtisch an der Wand drängten.
    »Was ist da los?«, erkundigte sie sich mit scharfer Stimme.
    Freeman senkte seine teure Kamera und ließ sie am Tragegurt um den Hals baumeln. »Sie sollten sich das hier mal ansehen, Ma’am. Ich glaube, wir haben gerade etwas gefunden.«
    Danas Knie knackten, als sie sich erhob und ihren schwarzen Rock über den schlanken Oberschenkeln glättete. Das Rudel der Fotografen teilte sich vor ihr wie das Rote Meer vor den Israeliten, als Doug Freeman mit zitternder Hand auf ein Farbfoto zeigte, das unter dem Videorekorder eingeklemmt war. Dana nahm eine Pinzette mit gummibeschichteter Spitze aus einem Etui in ihrer Handtasche und zog das Foto behutsam unter dem Rekorder hervor. Ihr stockte der Atem, als sie den Fund in Augenschein nahm.
    Eine riesige Handfläche im Zentrum des Bildes beherrschte das gesamte Foto. Die knochigen Finger waren leicht nach vorn gekrümmt, die überlangen Fingernägel spitz und scharf, und die Mitte der Handfläche war verziert mit einem plump gezeichneten Pentagramm. Das Ganze sah aus wie die Hand eines boshaften Magiers, der im Begriff stand, einen Feuerball auf seine Gegner zu schleudern.
    Dana drehte sich zu Freeman um und runzelte die Stirn. »Was ist das?«
    Der Fotograf zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Aber was immer es ist, Ma’am, es ist definitiv eine Ausschnittvergrößerung. Wahrscheinlich mit Photoshop bearbeitet.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Die Auflösung ist viel zu

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