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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sich in Fahrt, er war ein junger, dynamischer Typ, der alle mitreißen konnte. Als er bei der geplanten Royal International Vision anlangte, sprang er auf und sprach enthusiastisch von Zukunftsmärkten und Milliardengewinnen. Er fuhr sich dabei durch das gegelte schwarz gelockte Haar, lächelte Anna charmant zu, seine dunklen Augen blitzten und sie lächelte zurück. Keine Frage, Alex Huber war ihr sympathisch.
    Nach einer Stunde Besprechung war alles vorüber, kein Wort über den merkwürdigen Todesfall, den Tony Braun gestern in ihrer Agentur erwähnt hatte. Alle schienen entspannt und von professioneller Freundlichkeit. Sie hatte zwar noch immer keine Ahnung, was das genaue Ziel des Börsegangs oder die Geschäftsidee war, aber das war bei den meisten Unternehmen so. Niemand hatte sich auch bisher nach ihrer Agentur oder nach ihren bestehenden Kunden erkundigt. Doch als schon allgemeiner Aufbruch herrschte, stieß sich der schweigsame Petrovic von der Wand ab, stellte sich direkt vor Anna, die er um einen Kopf überragte, und fixierte sie mit ausdrucksloser Miene.
    „Welche Kampagne haben Sie zuletzt gemacht?“, fragte er unvermittelt und brachte Anna damit völlig aus dem Konzept.
    „Kampagne?“, fragte sie und drehte nervös eine Haarsträhne. „Der letzte Job war eine Kampagne für Katzenfutter! Ja, genau Katzenfutter, stimmt’s Richard?“, stotterte sie, blickte hilfesuchend zu ihrem Artdirector und merkte, wie sie knallrot wurde.
    „Katzenfutter! Sehr gut, das gefällt mir! Sie sind die richtige Agentur für uns!“, erwiderte Petrovic und lächelte zum ersten Mal. Bogdan Drakovic begleitete sie bis zum Aufzug und als Anna und Richard bereits in der Kabine standen, sagte er: „Grüßen Sie Ihren Vater von mir, Frau Lange!“ Die bläuliche Liftbeleuchtung verzerrte dabei sein freundliches Lächeln zu einem zynischen Grinsen.
     
    *
     
    Stefan Szabo hatte den Morgenflug nach Linz genommen, um rechtzeitig für das Gothic Shooting mit Larissa Lange und Alastair Adlon zurück zu sein. Die vielen Jobs in anderen Städten waren ganz nach seinem Geschmack und im Zug oder so wie heute im Flugzeug konnte er sich kreative Konzepte überlegen oder einfach iPod hören, um sich zu motivieren. Für Anna Lange arbeitete er gerne für ein geringeres Honorar in Linz, denn ihr starker Wille, ihre Agentur wieder nach oben zu bringen, beeindruckte ihn. Außerdem hatte er sein Haus in der Nähe von Linz, obwohl er durch diverse Projekte immer seltener die Zeit fand, sich darum zu kümmern.
    Mit dem Taxi fuhr er die breite Straße am Hafen entlang, dachte an seinen Laufpartner Tony Braun, mit dem er in Zukunft noch weniger trainieren würde als bisher. Einen Wildman Run allerdings würden sie noch gemeinsam laufen, da war er sich ziemlich sicher. Nach dem Gothic Shooting werde ich Tony Braun anrufen und mich mit ihm für ein Training verabreden, dachte er. Wir werden laufen, laufen und laufen, bis wir nicht mehr weiterkönnen. Wenn wir unsere Grenzen erreicht haben, wird sich zeigen, wie viele Reserven unser Körper besitzt, wie viel Energie noch in uns steckt. Wir werden die ganze Strecke noch einmal zurücklegen und nichts denken, einen leergespülten Kopf haben und uns frei fühlen, frei und elegant wie Geparde.
    Der altersschwache Lift in der Agentur war zwar wieder in Betrieb, doch er entschied sich für die Treppe und nahm zwei, drei Stufen auf einmal. Sein Puls schlug nur ein klein wenig schneller, als er schwungvoll die Tür aufriss, Mary mit einer angedeuteten Kusshand begrüßte und sich über den Empfangstresen beugte.
    „Gleich beginnt das Fotoshooting für Alastair Adlon, wo bleibt Larissa, ich will sie vorher noch briefen!“, rief er, sah sich suchend um und nahm die Kopfhörer aus seinen Ohren.
    „Keine Ahnung, sicher ist sie direkt ins Fotostudio gefahren, vielleicht weiß Richard darüber Bescheid“, meinte Mary. Sie hatte in ihrem letzten Urlaub auf Jamaika ihre Liebe zum Rastalook entdeckt, den sie immer weiter perfektionierte. Heute hatte sie drei ineinander verknotete Tücher künstlerisch mit ihren turmartig aufstehenden Haaren verflochten.
     
    Richard Marx war gerade vom Termin bei Royal International zurückgekehrt und wie immer die Coolness in Person. Er lümmelte vor seinem Mac, drückte verschiedene Kurzbefehle und komponierte Layouts mit einem klapperdürren Model im Schnee, versetzt mit ungewöhnlichen grafischen Symbolen.
    „Ich mache nur noch schnell die Layouts für das Shooting

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