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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Die Bierdosen wussten allerdings auch, dass er von der ganzen Psychoscheiße nichts hielt, sie aber brauchte, damit sein Leben nicht völlig aus dem Ruder lief.

12. Linz: Der sechste Tag

    Der goldene Mercedes von Cevdar Tarük hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Die Bodenplatte war an vielen Stellen bereits so weit durchgerostet, dass man durch die faustgroßen Löcher hinunter auf den Asphalt sehen konnte. Der Rost fraß sich langsam über die Kotflügel nach oben und es war nur einem großzügigen Bakschisch zu verdanken, dass Tarük noch eine Prüfplakette für seinen Wagen bekommen hatte. Das Armaturenbrett des Mercedes war über und über mit bunten Kaugummibildern beklebt, die Turgul in verschiedenen Kampfposen zeigten. Turgul der Bär war einer der bekanntesten Boxer der Türkei und das erklärte Vorbild von Cevdar Tarük.
    Im Augenblick hatte Tarük aber keine Zeit, die Bilder anzuhimmeln. Er hatte seinen Mercedes unauffällig in einer Seitenstraße geparkt, von wo aus er einen perfekten Blick auf die verkommene, aber unter Denkmalschutz stehende Milchbar am Rand des Kunstparks hatte. Park war vielleicht ein zu hochtrabender Begriff für die planlose Ansammlung von Bäumen und Sträuchern, das wuchernde Gras, die Hundescheiße und die Junkies, die das Bild prägten. Aber Tarük war auch nicht hier, um diesen Park zu bewundern, Tarük war hier, um sein Mädchen zurückzuholen.
    Am frühen Morgen hatte Tarük Besuch bekommen. In seinem Untermietzimmer in einem kleinen Gasthaus war er gerade dabei gewesen, eine kleine Blechdose, auf der mit verwischtem Filzstift Flash God geschrieben stand, unter seinem Bett hervorzuholen und zu öffnen und den Inhalt auf seine faserige Decke zu kippen. Es war nicht viel, was es zu sehen gab: ein Foto seiner Eltern in der Türkei, ein Bild von ihm gemeinsam mit Turgul – Tarük war damals noch bedeutend jünger, weiters eine zerfledderte Koranausgabe und sein ganzer Stolz: eine Aufnahme von ihm Arm in Arm mit Natasha, einer mondgesichtigen Blondine auf dem Rummelplatz am Linzer Jahrmarktgelände. Ganz zum Schluss war da auch noch das Bild von Natasha, das er viel früher aus der Peepshow drunten im Afrikanerviertel geklaut hatte. Natasha, die mit gespreizten Beinen auf einer Art Bett lag, sich mit den Fingern die Schamlippen auseinanderzog, ihre grotesk vergrößerten Brüste standen in die Luft wie zwei Ballons. Aber das war auf dem Foto nicht zu sehen, denn er hatte die zur Schau gestellte Scham seines Mädchens und ihre Ballonbrüste mit schwarzem Stift übermalt, ihr auf seine ungelenke Art einen Badeanzug über die Nacktheit gemalt – Tarük wollte nicht, dass jemand sein Mädchen nackt sah. Am liebsten aber hatte er das Bild vom Rummelplatz. Er hatte sie danach noch öfters eingeladen und irgendwann würden sie heiraten und nach Hause in die Türkei zurückkehren.
    „Ein hübsches Paar seid ihr“, hatte der Besucher gemeint, sich das Rummelplatzfoto geschnappt, ehe Tarük es umdrehen konnte.
    „Wirklich ein hübsches Paar, du und Natasha“, wiederholte der Mann und gab Tarük das Bild zurück, der es schnell in seiner Blechdose verschwinden ließ, den Deckel zuklappte und den Mann mit seinen treuen Hundeaugen erwartungsvoll anblickte. Langsam dämmerte es ihm, woher er den Mann kannte, es war Petrovic, die rechte Hand des gelackten Drakovic, dem Partner von Üzkül Bordar, der ihn als Promoter für die Live Fights vermittelte.
    „Das war glatte Schiebung, neulich bei dem Live Fight! Der Kampf wurde viel zu früh beendet. Du hättest den Kerl doch zu Brei gemacht!“, entrüstete sich Petrovic und Tarük, der langsam wieder zu Flash God wurde, nickte zustimmend.
    „Die Siegergage hätte ich gut gebrauchen können! Ich habe Natasha einen Gürtel versprochen. Es soll ein Verlobungsgeschenk sein“, grunzte er wehmütig und rieb sich die aufgeschürften Knöchel seiner rechten Hand. „Das Geld wäre wirklich wichtig gewesen“, wiederholte er und seufzte tief auf.
    Slobodan Petrovic setzte sich zu Tarük auf das durchhängende Bett und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter.
    „Du hast absichtlich verloren“, sagte Petrovic bewusst beiläufig und drehte sich zu ihm. „Es war Absicht!“
    „Wie kommst du darauf?“, fragte Tarük und versuchte irgendeine Logik in seinem zermanschtem Hirn herzustellen. Petrovic fasste ihn an beiden Schultern, sah ihm direkt in die Augen.
    „Üzkül hat etwas mit Natasha! Das weiß doch jeder! Nur du nicht!“ Er sprach die

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