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Tohuwabohu

Tohuwabohu

Titel: Tohuwabohu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Während schließlich einige von ihnen in das dichte Gestrüpp vorkrochen, das den Abhang direkt gegenüber der Toreinfahrt bedeckte, aber so weit entfernt war, daß der tödliche Revolver nicht heranreichte, wollten andere versuchen, den mörderischen Strauch zu umgehen.
    Wachtmeister Els wurde allmählich ziemlich klar, daß das hier keine gewöhnliche Schießerei war, sondern nach seiner Erfahrung als Bewahrer von Gesetz und Ordnung etwas ganz Neues. Mit ruhiger Zuversicht lauschte er dem Hagel der Geschosse, die sich an den Wänden des Bunkers plattklatschten. Hin und wieder spähte er aus der Schießscharte, die den Park überblickte, um sicherzugehen, daß sich keiner um ihn herumgeschlichen hatte, aber der Park war menschenleer. Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sir Theophilus hatte genau für diesen Fall mit dem Bau eines ungeheuer tiefen Grabens vorgesorgt, der zwischen den Bunkern verlief, die um den Park verteilt standen. Wie so viele listige Einfalle des Gouverneurs war auch dieser Verteidigungsgraben unerwartet tückisch und so gut getarnt, daß jemand, der sich ihm von der Straße her näherte, von seiner Existenz erst etwas ahnen konnte, wenn er auf den fürchterlichen Eisenspitzen steckte, die dicht an dicht in den Betonboden eingelassen waren. Die Kriminalbeamten verloren zwei Leute in dem Graben, bevor sie den Versuch aufgaben, den unsichtbaren Bunker zu umgehen.
    Die Schreie, die diesem Versuch gefolgt waren, feuerten Wachtmeister Els mächtig an, der der Meinung war, wieder mal zwei Volltreffer dort gelandet zu haben, wo sich, wie er keinen Zweifel hatte, besonders schmerzhafte Partien der menschlichen Anatomie befanden. Ein bißchen überrascht über diesen Erfolg war er schon, weil er mehrere Minuten lang keinen Schuß abgefeuert hatte und schon gar nicht in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Er beschloß, die Rückseite wieder einer Kontrolle zu unterziehen, und als er aus der Schießscharte in den Park blickte, sah er eben, wie Kommandant van Heerden seine Mulde verließ und mit einer für einen Mann seines Alters und seiner Behäbigkeit erstaunlichen Behendigkeit auf das Haus zueilte. Auch Kommandant van Heerden hatte die Schreie gehört, die aus dem Graben kamen, und war zu dem übereilten Schluß gelangt, die Zeit sei reif, den Schutz der Mulde zu verlassen, koste es auch ein blaues Auge, und sich wieder ins Jacaranda House zu begeben, um vielleicht herauszubekommen, was dem idiotischen Luitenant Verkramp zugestoßen war. Was auch immer die Gründe des Kommandanten sein mochten, und sie waren Wachtmeister Els unbekannt, der Anblick seines einzigen Verbündeten, der Fersengeld gab und ihn im Stich ließ, überzeugte ihn, daß die Zeit gekommen sei, die Elefantenbüchse einzusetzen, wollte er nicht allein und verlassen in den Händen der Desperados unten auf der Straße sterben. Er sah im Gestrüpp am Abhang ihm gegenüber sich etwas bewegen und beschloß, es mal mit einer Salve dorthin zu probieren. Er brachte das riesige mehrläufige Gewehr in der Schießscharte in Stellung, zielte auf die Sträucher, hinter denen sich die Kriminalbeamten versteckten, und drückte gefühlvoll auf den Abzug.
    Die nachfolgende Detonation hatte eine Stärke und etwas derart Erdbebenartiges an sich, daß Wachtmeister Els, als er sich vom Boden des Bunkers wieder hochrappelte, wohin der Rückstoß ihn geschleudert hatte, total perplex war. Nicht daß er das noch nicht gehört hatte, aber damals hatten ihn die Höflichkeitsbezeigungen des Dobermanns leicht abgelenkt. Diesmal konnte er die wahren Qualitäten der Büchse voll auskosten.
    Mit weißem Gesicht und einem Echo in den Trommelfellen, das recht erstaunlich war, peilte er durch die Schießscharte und besah sich sein Werk mit einer Befriedigung, wie er sie noch nie empfunden hatte, nicht einmal an dem Tag, als er zwei Nigger mit ein und derselben Kugel umgelegt hatte. Das war ein Triumph gewesen. Das hier war ein Meisterstück. Die zur gleichen Zeit losballernden vier Läufe der Elefantenbüchse hatten ihm einen Ausblick eröffnet, den er nie für möglich gehalten hätte. Die mächtigen schmiedeeisernen Tore von Jacaranda Park waren zu einem rauchenden Haufen teilweise geschmolzenen und völlig unidentifizierbaren Metalls zusammengedreht. Die steinernen Torpfosten lagen in Trümmern. Die aus Granit gehauenen aufgerichteten Wildschweine, die die Pfosten gekrönt hatten, würden sich nie wieder aufrichten, und die Fahrbahn legte ein

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