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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zuchthausdirektor riß das Alarm-Mikro von der Halterung an der Wand und befahl den Männern, an ihre Plätze zu gehen. Normalerweise sollte er in seinem Büro bleiben, so sah es der Alarmplan vor, doch ihn hielt hier nichts mehr. Er wollte sehen, weshalb der Alarm ausgelöst worden war.
    Zusammen mit Gagosa jagte er in ein Zimmer, das man auch als Aussichtsraum bezeichnen konnte. Durch die große Scheibe ließ sich das Karree vor dem Zuchthaus überblicken, auch der elektrisch gesicherte Eingang, die beiden Wachtürme und einen Teil des Geländes, das jenseits der Mauern lag.
    Dort befand sich der Grund, weshalb Alarm gegeben wurde. Selbst Gagosa wurde blaß, als er dies erkannte. Mit zwei, drei Ratten hatte er ja auch gerechnet, aber nicht mit einem halben Dutzend menschengroßer Viecher. Das war nicht alles.
    Die Ratten hatten Verstärkung bekommen. Mutierte Katzen und Hunde.
    Ebenfalls so groß wie sie, mit Mörderaugen und kräftigen Gebissen. Sie alle näherten sich dem Zuchthauskomplex.
    Und zwischen ihnen gingen drei Menschen. Lebende Tote. Zombies…
    ***
    Grüner, giftiger Brodem quoll aus der Öffnung. Gleichzeitig ertönte ein hohles Pfeifen. Miko schien es, als würde die Hölle anfangen, nach Luft zu schnappen.
    Sein Gesicht verzerrte sich. Er ahnte das Unheil, und er wollte es nicht auf seine Schultern nehmen, sondern weg, fortlaufen von dieser Stätte des Schreckens, aber hinter ihm stand Tokata, und der ließ seiner Geisel keine Chance. Etwas zischte auf.
    Innerhalb des Qualms wurde es hell, als hätte jemand eine Wunderkerze angezündet. Das Sprühen blendete Miko für einen Moment, wurde stärker und entfaltete seine Magie, die von der Göttin Amaterasu gelegt worden war und sich gegen den nicht gerechten Eindringling richtete. In diesem Fall traf sie Miko.
    Das Sprühen waren keine Wunderkerzen, sondern Pfeile. Sie lagen auf der Lauer, um jeden zu töten, der es wagte, den Fächer an sich zu nehmen. Fauchend schossen sie hoch, Miko sah sie vor seinem Gesicht regelrecht aufplatzen. Mit Schrecken erkannte er die grausame Wahrheit, doch für ihn war es zu spät. Seinem Schicksal konnte er nicht mehr entgehen. Drei Pfeile trafen ihn.
    Einer in den Kopf, genau zwischen die Augen, der zweite in den Hals, und der dritte fand sein Ziel in der Brust des Mannes. Von oben nach unten bildeten sie eine Linie. Sekundenlang stand Miko aufrecht vor der Öffnung. Er wollte selbst nicht glauben, daß es mit ihm zu Ende ging, doch er mußte sich mit den Tatsachen abfinden.
    Die Pfeile, hergestellt aus einem unbekannten Material, saugten ihm das Leben aus dem Körper.
    Sie rissen tatsächlich die Lebenskraft des Mannes an sich. Es war auch äußerlich zu sehen, denn Miko wurde innerhalb kürzester Zeit ein anderer. Er entwickelte sich zu einem Greis.
    Bei den Haaren fing es an. Sie verloren die schwarze Farbe, wurden grau und stumpf. Gleichzeitig bekam das Gesicht starke Falten. Die Haut schrumpfte zusammen. Dabei erinnerte der Kopf an einen alten Apfel, der zu lange gelegen hatte. Er wurde immer kleiner. Unsichtbare Hände schienen ihn zusammenzupressen. Die Verwandlung machte am Kopf nicht Halt, sie setzte sich fort, erfaßte die Hände, Arme und Beine.
    Überall zog sich die Haut zusammen und war auf einmal wie verbranntes Papier, so leicht und locker. Sie fiel ab.
    Wieder begann es am Kopf. In langen Streifen löste sie sich, und unter ihr war ein Skelettschädel zu sehen. Bleich, mit leeren Augenhöhlen und Nasenlöchern. Alles andere war verschwunden. Die Magie der Göttin hatte es gefressen. Sie hatte sich schrecklich an dem Nichtgeweihten gerächt, der so schändlich das Versteck des heiligen Fächers entweiht hatte. Miko existierte nicht mehr. Die uralten Kräfte hatten ihn zerstört.
    Aber sie konnten nicht denken, sie waren dennoch überlistet worden, denn die Rechnung des Samurais des Satans war voll aufgegangen.
    Es mußte wirklich eine sehr starke Magie gewesen sein, daß sich Tokata nicht selbst an das Öffnen des Grabes herangetraut hatte. Amaterasu war eine mächtige Göttin, doch mit Geschick war es dem Samurai des Satans gelungen, sie zu übertölpeln. Der Weg zum Fächer der Göttin war frei. Und er, Tokata, stand als einziger vor dem Ziel, denn von seinem Widersacher und Todfeind war noch nichts zu sehen.
    Der goldene Samurai schien die Zeit verpasst zu haben. Das war für Tokata natürlich Wasser auf seine Mühlen. Vor seinen Füßen lag das, was einmal Miko gewesen war, Auch die Pfeile waren

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