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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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reingekommen bist?«
    »Klar hab ich sie gesehen. Die saßen zusammen in dem Restaurant. Aber sie haben auf mich nicht den Eindruck von Killern gemacht. Obwohl ich zugeben muss, dass ich vielleicht zu sehr von Manny und dem Bodyguard abgelenkt worden bin und nicht wie sonst auf die kleinen Anzeichen geachtet habe. Und du?«
    So .
    »Das Gleiche. Verdammt unauffällig waren sie. Das muss ich ihnen lassen.« Ich spießte ein paar Krabben auf. »Ich schätze, sie waren aus irgendeinem Grund wegen Manny da. Sie wollten ihm nichts tun, sonst hätten sie versucht, ihn umzulegen, als er aus der Toilette raus ist, genau wie ich es versucht habe. Sie wollten ihn beschützen.«
    »Ja, den Eindruck hatte ich auch irgendwie. Noch mehr Bodyguards?«
    »Möglich. Aber wir hatten sie vorher nicht gesehen. Ich glaube, sie waren da, weil sie verabredet waren."
    "Mit Manny?«
    »Ja. Sie sahen nicht aus wie Einheimische, daher schätze ich, sie haben in einem Hotel gewohnt - vielleicht das Peninsula, das Mandarin Oriental, das Shangri-La. Die sind alle nur einen Steinwurf vom Ayala Center entfernt, und dahin ist Manny mit seiner Familie zum Lunch gegangen, obwohl das Einkaufszentrum in Greenhills näher gewesen wäre.«
    »Er isst also mit seiner Familie zu Mittag, verabschiedet sich, die Frau und der Junge gehen, und bevor er sich zu den beiden Männern setzt, die auf ihn warten, will er noch rasch zum Klo.«
    »Ja. Und als sie sehen, wie ein riesiger, ziegenbärtiger, gefährlich aussehender Typ in die Toilette stürmt, in der Manny und sein Bodyguard sind, begreifen sie, dass da was nicht stimmt. Und sie gehen auch rein.«
    Er nickte. »Tja, das klingt einleuchtend. Sie waren cool und taktisch gut. Und wie du gesagt hast, sie hatten sich gut getarnt. Ich hab sie erst bemerkt, als es zu spät war. Das ist mein Fehler, Mann, und es tut mir leid. Wie gesagt, du hast mir da drin das Leben gerettet, das steht fest.«
    Ich hätte ihm gern die Wahrheit gesagt - dass es umgekehrt war, dass Dox mir das Leben gerettet hatte, indem er in den Raum gestürmt kam.
    Stattdessen sagte ich: »Das Blöde ist nur, wir wissen noch immer nicht mit Sicherheit, wer die Burschen waren. Für wen sie gearbeitet haben. Warum sie die Verabredung mit Manny hatten. Wenn wir das alles wüssten, hätten wir vielleicht eine zweite Chance.«
    »Glaubst du, wir kämen noch einmal so nah an ihn ran?«
    »Je nachdem. Ich lasse eine Sache nun mal äußerst ungern unbeendet.«
    Er lachte. »Zum Beispiel einen uneingelösten Gehaltsscheck?«
    Ich nickte. »Das ist auch ein Grund. Und wenn Boaz und Gil wissen, dass ich noch immer hinter Manny her bin, habe ich einen Vorwand, mit ihnen in Verbindung zu bleiben, und Gelegenheit, ihnen weiter auf den Zahn zu fühlen.«
    »Um sicherzugehen, dass es ihnen auch wirklich ernst damit ist, dass sie die Geschichte nicht weiter übel nehmen.«
    »Natürlich. Und sie sind außerdem eine mögliche Informationsquelle.«
    »Um zu erfahren, wer die beiden Schützen waren."
    "Zum Beispiel.«
    Wir aßen ein paar Minuten schweigend. Dann sagte Dox: »Ich würde dich gern was fragen.«
    Ich hob die Augenbrauen und sah ihn an.
    »Als ich in die Toilette kam, war ich überrascht, dass Manny sich noch in der Vertikalen befand. Ich weiß, was du mit den Händen machen kannst, wenn du dicht an jemandem dran bist. Du warst lange genug mit ihm allein da drin.«
    Ich sagte nichts.
    »Erzählst du mir, was los war?«, fragte er.
    Ich blickte weg. »Ich weiß es nicht genau.«
    »Sei ehrlich zu mir, Partner«, hörte ich ihn sagen.
    Ich zögerte, dann sagte ich: »Ich weiß nicht. Er kam rein, stand mit dem Rücken zu mir. Ich bin aus der Kabine geschlichen. Dann hast du gesagt, dass der Junge kommt. Ich wollte mich umdrehen und zurück in die Kabine, bevor der Junge reinkam, aber ich hab wohl ein Geräusch gemacht und Manny hat den Kopf gedreht. Ich hab ihm in die Augen gesehen ...«
    »Wieso hast du ihm denn in die Augen gesehen, Mann?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Hör mal, wenn ich durchs Zielfernrohr sehe, schau ich niemals in die Augen. Oder falls doch, dann nur in eins, und dann seh ich bloß das Schwarze einer Zielscheibe, verstehst du, was ich meine? Ich sehe nie einen Menschen. Nur ein Ziel.« Er blickte mich an, fügte dann hinzu: »Wenn du einen Menschen siehst... dann ... zögerst du womöglich.«
    Mir fielen etliche Dinge ein, die ich hätte sagen können, aber sie kamen mir nicht über die Lippen. Er nahm einen

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