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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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und Beth heiraten könnten, war für Tracie so absurd, dass sie nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte. Mein Gott, dachte sie dann, wozu verschwende ich eigentlich mit derart blöden Gedankenspielen meine Zeit? Abermals sagte sie sich, dass die Sache wahrscheinlich nur ein Strohfeuer war, das in ein paar Wochen erloschen sein würde.
    Tracie schaute auf ihre Zettel, die am Türrahmen und am Fenster klebten und aus einem Stapel ihrer Ausdrucke ragten. Beim bloßen Gedanken daran, sie einsammeln und wegpacken zu müssen, entfuhr ihr ein tiefer Seufzer. Nein – die Zettel blieben, wo sie waren.
    Mittlerweile hörte sie, wie Laura die Erdnüsse auf ihre Seite zog, während Phil die Karten mischte. »Hast du abgenommen?«, hörte sie Phil Laura fragen. Zu ihrer Überraschung schienen
die beiden neuerdings ganz gut miteinander auszukommen, aber trotzdem war das wirklich nett von Phil. Tracie musste lächeln – wenn er wollte, konnte er richtig rücksichtsvoll sein.
    »Ein bisschen vielleicht«, antwortete Laura, die sich offensichtlich auf ihr Spiel konzentrierte. Eine kurze Pause entstand. Tracie kicherte. Wenn er sich einbildete, er könnte sie damit von ihrem Spiel ablenken, hatte er sich geirrt. Laura war die einzige Frau in Tracies Bekanntenkreis, der ihr Gewicht egal war.
    »Rommé«, sagte Laura.
    »Scheiße«, rief Phil. »Das kann nicht sein. Wir haben doch erst eine Karte gezogen.«
    »Rommé«, wiederholte Laura unbeeindruckt.
    »Vergeben!«, schrie Phil.
    Ha! Tracie musste erneut kichern. Sie wusste, dass er damit nicht weit kommen würde.
    »Gegeben hast du«, erinnerte Laura ihn.
    Tracie hörte, wie Phil sich beklagte und die Karten zusammenschob. Die beiden diskutierten noch eine Weile, während Tracie vergeblich versuchte, nicht hinzuhören. Das Ergebnis stand ohnehin längst fest. Wann kommt endlich Jon?, fragte sie sich. Was wird er sagen? Was ist nur los mit ihm? Sie streckte sich auf dem Bett aus und wäre um ein Haar für ein paar Minuten eingedöst. Dann aber hörte sie ihren Namen. »Ich versuche ja, einige deiner Ratschläge zu befolgen, aber ich hab nicht den Eindruck, dass Tracie was davon merkt.«
    »O doch, da bin ich mir ganz sicher«, meinte Laura in dem abwesenden Tonfall, den sie immer anschlug, wenn sie die Karten zählte.
    Tracie fragte sich natürlich sofort, um welchen Rat es ging, warum Laura ihr nichts davon erzählt hatte und ob Phil darum gebeten oder Laura diesen Rat von sich aus gegeben hatte. Nun redete wieder Phil.
    »Ich fürchte, du hattest Recht. Ich hab sie wohl... irgendwie als selbstverständlich betrachtet«, sagte er. »Aber im Augenblick werd ich das Gefühl nicht los, dass sie dasselbe jetzt mit mir
macht.« Laura murmelte etwas, was Tracie nicht verstehen konnte. Dann war Phil wohl am Tisch aufgestanden, weil sie hörte, wie die Tür zum Kühlschrank aufging. Sie schlich sich zur Schlafzimmertür und linste hinaus. Phil hatte die Gemüseschublade herausgezogen und holte gerade einen Kopf Eisbergsalat heraus. Wie war der eigentlich da reingekommen? Tracie hatte in letzter Zeit nicht eingekauft, und von Laura wusste sie, dass sie Eisbergsalat nicht ausstehen konnte.
    Phil schnitt den Kopf erst in zwei und dann in vier Teile und legte diese auf drei Teller. Dann trug er die Teller zum Tisch. »Willst du was essen?«, fragte er Laura. Phil legte drei Platzdeckchen und drei gefaltete Papierservietten aus. Dann zündete er eine Kerze an, wusste aber nicht, wohin damit. Er schaute sich nach einem Kerzenhalter um, und als er keinen entdecken konnte, steckte er die Kerze nach Chianti-Art in eine leere Bierflasche. Was zum Teufel hatte er vor?
    »Weißt du, Frauen wollen in den verschiedenen Lebensphasen ganz verschiedene Dinge«, erklärte Laura ihm jetzt, während sie die Karten weglegte, ihren Erdnussgewinn einsammelte und sich wieder Phil zuwandte. »Ich war mal in Sacramento mit einem echten Vollidioten zusammen, weil ich ihn so aufregend fand. Aber wenn man älter wird – und ich werde immerhin in zwei Jahren dreißig -, will man was Stabileres. Jemanden mit einem Job. Jemanden, der einem auch mal was zurückgeben kann.«
    Phil nickte so andächtig, als hörte er gerade das Evangelium. Tracie fiel die Kinnlade herunter. Sie konnte es kaum glauben – und schon gar nicht, was er als Nächstes machte: Er nahm eine bereits geöffnete Dose Ravioli und kippte den Inhalt in einen bereitstehenden Topf. Sie war baff. Er versuchte, etwas zu essen zu machen!
    Natürlich

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