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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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habt!«
    Jon schaute betreten auf den Gehsteig. »Hast du diese Information wirklich gebraucht?«, fragte er. »Na ja, vermutlich ging es genau darum. Jedenfalls weißt du’s jetzt. In gewisser Weise können wir unser Experiment also für beendet erklären. Es hat funktioniert.«
    »Darum ging es nicht! «, rief Tracie. »Ich meine, warum hast du mit Beth geschlafen?«
    »Aber hast du nicht genau das von mir erwartet?«, fragte Jon erstaunt. »War das nicht Sinn der Übung? Mit ihnen ausgehen, ins Bett gehen und sie dann fallen lassen. Von mir stammt das ganz bestimmt nicht.«
    »Ich glaube kaum, dass ich es so formuliert habe«, meinte Tracie.
    »Formuliert hast du es vielleicht nicht so, aber wenn ich mich recht erinnere, haben wir gemeinsam darauf hingearbeitet, mein Zölibat zu beenden.«
    Tracie kniff die Augen zusammen. »Aber doch nicht mit meiner Freundin«, erklärte sie. »Außerdem brauchst du dich gar nicht so wohl dabei zu fühlen. Beth ist nämlich total verzweifelt.«
    »Glaubst du vielleicht, dass ich nach der jahrelangen Durststrecke nicht verzweifelt war?«, winselte er.
    Tracie schüttelte den Kopf. Sie hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. »Ist dir denn gar nicht klar, wie gedankenlos das war?«, fragte sie. »Nicht nur, dass du es getan hast, sondern dass du es ausgerechnet mit Beth getan hast? Sie und ich, wir reden über unser Privatleben, und von jetzt an werde ich über dein Liebesleben mehr zu hören bekommen, als mir lieb ist.«
    »Wie bitte?«, sagte Jon. »Ihr beide unterhaltet euch über euer Liebesleben? Da kann ich doch nichts dafür. Und außerdem –
wenn du nicht wolltest, dass ich mit ihr schlafe, warum hast du mich dann mit ihr verkuppelt? Du hast doch das Date mit ihr organisiert.«
    Er kapierte wieder mal gar nichts. »Ich wollte nicht, dass du mit ihr gleich ins Bett springst«, erklärte Tracie. »Das sollte doch nur eine Übung sein.«
    »Du meinst, eigentlich hätte ich wieder mal versagen sollen?«, fragte Jon. »Ein weiterer Flop für den Schlagmann, der nie den Ball trifft? War das so geplant?«
    »Du bist kein Baseballspieler, und Beth ist kein Ball«, fauchte Tracie. »Sie ist gerade erst von Marcus furchtbar verletzt worden, und ich hatte nicht die Absicht -«
    »Von Marcus, deinem Chef?«, fragte Jon. »Sie hatte was mit Marcus?« Er verdrehte die Augen und lehnte sich an einen Briefkasten, bis er merkte, wie nass dieser war.
    »Ich bin diejenige, die sich hundertmal am Tag ihr Gejammere über Marcus anhören muss. Ich weiß, was für ein Ekel er ist.«
    »Beth ist mit deinem Chef gegangen, und du hast mich mit ihr zusammengebracht? Solche Männer gefallen ihr also, und trotzdem dachtest du, sie wäre die Richtige für mich?«
    »Ich dachte natürlich, sie wäre die Falsche für dich«, korrigierte ihn Tracie. »Erinnerst du dich nicht mehr? Du solltest ein Kotzbrocken werden.«
    »Dann wolltest du also doch, dass ich mit ihr ausgehe, mit ihr ins Bett gehe und sie fallen lasse«, rief Jon triumphierend.
    »Erzähl du mir nicht, was ich wollte!«, zischte Tracie.
    Sie gingen fast einen ganzen Häuserblock lang schweigend nebeneinander her. Dann blieb Jon plötzlich stehen, fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich. Einen Augenblick lang dachte Tracie fast, er wolle sie küssen. »Tracie, du bist meine beste Freundin. Warum streiten wir uns? Du hast mir gesagt, was ich tun soll, und dann, mit wem ich es tun soll. Und ich hab’s getan. Warum bist du dann so wütend auf mich? Wenn du möchtest, dass ich Beth nie wieder sehe, dann sehe ich sie eben nie wieder. Aber bitte sei nicht böse auf mich.«

    Tracie schaute ihn an. Trotz all der Veränderungen, die sie bei ihm bewirkt hatte, war er doch immer noch der alte Jon. Seine Augen blickten sie warmherzig und flehend an. Sie liebte Jon. »Ich glaube, ich war einfach nur verletzt«, räumte sie ein. »Ich habe erwartet, dass du mich gleich anrufst.«
    »Es war mir irgendwie peinlich«, gestand er. »Außerdem war’s schon sehr spät.« Er hielt inne »Ich... ich glaube auch nicht, dass Männer so über Sex reden wie Frauen.«
    »Also gut.« Sie seufzte tief. »Mein Benehmen war lächerlich«, räumte sie ein. »Ich weiß nicht mal, warum ich so sauer war. Aber Beth hat den ganzen Tag über von nichts anderem als dir geredet, und das hat mich fast zum Wahnsinn getrieben.«
    »Hat sie das?«, fragte er.
    Tracie fragte sich, wie es um sein Selbstvertrauen auf sexuellem Gebiet bestellt war und wie

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