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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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natürlich war er im Bett ebenso großzügig und rücksichtsvoll wie in allen anderen Bereichen. Er hatte schließlich auch eine tolle Beziehung zu seiner warmherzigen und rücksichtsvollen Mutter.
    »Ich hab ganz schön lang gebraucht, bis mir klar geworden ist, was er für ein Typ ist«, meinte Beth. »Am Anfang hat er auf harten Mann gemacht – du weißt schon, so ähnlich wie Matt Damon in Good will Hunting. Aber dann hat er sich eher als Exzentriker entpuppt, ungefähr wie Johnny Depp in Gilbert Grape. Und als das Gespräch richtig in Gang gekommen war, ist mir seine sensible Seite aufgefallen, so wie bei Leonardo DiCaprio in Titanic …«
    »Gibt es eigentlich einen Filmstar, mit dem er keine Ähnlichkeit hat?«, brach es aus Tracie heraus.
    »Er ist nicht wie Ben Stiller«, sagte Beth, an der Tracies Sarkasmus wie immer spurlos vorüberging. »Ich habe mit Jonny
nicht deswegen geschlafen, weil ich ihn für einen schwierigen Typen gehalten hätte, sondern weil er anders ist. Er mag Frauen wirklich.« Dann legte sie ihre Handtasche weg, öffnete eine Schublade und holte ein Parfümfläschchen heraus. »Danke, dass du uns zusammengebracht hast. Ich mag ihn. Ich meine, ich mag ihn wirklich «, sagte sie. »Und der Sex war einfach -«
    »Ich bitte dich«, sagte Tracie und hob zum Zeichen ihrer Kapitulation die Hände. »Ich muss das wirklich nicht unbedingt hören.«
    Beth schaute vom Spiegel zu ihrer Freundin auf. »Man könnte glatt meinen, du wärst sauer auf mich, weil ich mit ihm geschlafen habe«, sagte sie. »Was soll das denn? Wir sind beide erwachsen, und wir haben natürlich Vorsichtsmaßnahmen getroffen.« Sie dachte einen Augenblick nach. »Hast du eigentlich je mit ihm geschlafen?« Tracie schüttelte den Kopf. »Er war einfach unglaublich.«
    Die Redaktionssitzung war höllisch gewesen, aber Tracie kam einfach nicht über die Bombe hinweg, die Beth ihr vor die Füße geworfen hatte. Zudem war auf die Bombe auch noch ein wahres Sperrfeuer gefolgt, nachdem sie Jon endlich erreicht hatte. »Das war Klasse«, hatte Jon ihr erklärt. »Wir hatten ja so viel Spaß miteinander. Beth ist wirklich in Ordnung. Deine Ratschläge haben gewirkt wie eine Zauberformel. Gott, hat das gut getan – endlich mal wieder Sex. Tracie, ich werde dir ewig dankbar sein. Das ist so, als hättest du mir die Sesam-öffne-dich -Formel verraten.«
    »Na wunderbar, Ali Baba«, hatte sie ihn angefaucht. »Aber erwarte jetzt bloß nicht gleich tausendundeine Nacht.«
    »Warum denn nicht?«, hatte er gefragt. »Ich glaube, ich hab gerade eine Glückssträhne. Weißt du, was passiert ist?« Stillschweigen hatte sie den Kopf geschüttelt. »Ruth vom REI hat am Wochenende angerufen, und heute Morgen wieder; wir haben ausgemacht, dass wir uns treffen. Ich erzähl dir dann mehr, wenn wir uns sehen.«
    Tracie war wie vor den Kopf geschlagen. Sie war wie betäubt
zur Redaktionssitzung gegangen und hatte sich dort immer wieder dabei ertappt, dass sie Beth anschaute und sie sich mit Jon im Bett vorzustellen versuchte. Sie wusste nicht, ob sie nun auf Beth sauer war, auf Jon oder auf sich selbst. Sie hatte kaum mit der Wimper gezuckt, als Marcus erst Tim beschimpft und dann Sara verspottet hatte. Sie vergaß völlig, sich auf ihrem Stuhl klein zu machen. Und sie fragte sich auch gar nicht, warum die beiden nicht gekündigt hatten. Mit ein wenig Selbstachtung hätten sie das tun müssen – aber dann wäre sie selbst wohl auch nicht mehr hier. Allison war die Einzige, die ungeschoren davongekommen war, und Tracie hätte schwören mögen, dies bedeutete, dass Marcus mit ihr schlief. Obwohl das nicht unbedingt logisch war, denn als er noch mit Beth geschlafen hatte, war es auch kein Problem für ihn gewesen, immer dann, wenn ihm gerade der Sinn danach stand, Hackfleisch aus ihr zu machen.
    Das Hackfleisch brachte sie wieder auf das, was sie soeben abgeschlossen hatte: auf den Artikel über den besten Hackbraten von Seattle. Idiotisch. Sie schüttelte den Kopf. »Sehr erfreut war ich«, hatte Marcus gesagt, »über die jüngste Arbeit unserer guten alten Tracie Higgins für dieses renommierte Haus. Sie haben wohl in letzter Zeit ein bisschen zugelegt, Miss Higgins? Aber was tut man nicht alles für die Arbeit. Jedenfalls haben Sie die Hackbratenkrise sehr anschaulich abgehandelt.« Dann zeigte er der versammelten Runde die Zähne. »Und jetzt ein kurzer Blick in die Zukunft. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es einen neuen Trend hin zu

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