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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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verlorenen Fälle spezialisiert hat, ist viel eher die Schutzheilige der TF BUNDYS.« Er zeigte seine perfekten Zähne, während er grinste. » Totally Fucked But Unfortunately Not Dead Yet – total am Arsch, aber leider noch nicht tot.«
    Thorne hörte, wie Anne in der Küche die Spülmaschine einräumte. Er erinnerte sich an Bishops blasierten Blick, als er ein paar Tage zuvor die Kaffeetassen in die Spülmaschine gestellt hatte. Jetzt hatte er den gleichen Ausdruck im Gesicht. Thorne grinste zurück. »Und was ist mit Alison Willetts. Ist sie auch eine TF BUNDY?«
    Thorne merkte sofort, dass er Bishop unterschätzt hatte, wenn er angenommen hatte, diese Bemerkung würde ihn treffen. Denn Bishop reagierte mit unverhohlenem Vergnügen. Er hob die Augenbrauen und rief in die Küche: »Oh, mein Gott, Jimmy, ich glaube, ich bin in der Minderheit.« Er wandte sich wieder an Thorne, doch hinter seiner Schnodderigkeit schimmerte plötzlich etwas Stählernes hindurch. »Ach, hören Sie doch auf, Tom. Meinen Sie, die Empörung, die ich aus dieser Bemerkung herausgehört habe, bedeutet wirklich, dass Sie sich um Ihre … Opfer mehr kümmern als wir uns um unsere Patienten? Dass wir nur gefühllose Monster sind, während das Criminal Investigations Department voller empfindsamer Seelen ist?«
    »Mein Gott, Tommy, was für ein blasierter Arsch …«
    Susan, Maddy, Christine. Und Helen …
    »Ich meine überhaupt nichts. Es klang nur ein bisschen hart, mehr nicht.«
    »Es ist unsere Arbeit, Tom. Manchmal nicht sehr angenehm, und, ja, sie wird gut bezahlt, nachdem man sich sieben Jahre lang während der Ausbildung den Arsch aufgerissen und dann ein paar weitere Jahre die Ärsche von irgendwelchen Vorgesetzten geküsst hat, um selbst ein bisschen voranzukommen. Wir werden bezahlt, um zu behandeln, nicht, um uns um die Patienten zu sorgen. Die nackte Wahrheit ist, dass es sich das staatliche Gesundheitswesen nicht leisten kann, sich um seine Patienten zu sorgen, und das in jeder Hinsicht.«
    Anne stellte einen großen Käsekuchen in die Mitte des Tisches. »Feinkostabteilung von Marks & Spencer. Bei Pasta bin ich gut, beim Nachtisch aber eine Katastrophe.« Sie ging in die Küche zurück und überließ Bishop die Aufgabe, den Kuchen aufzuschneiden.
    »Ich sage meinen Studenten immer, dass sie die Wahl haben. Sie können von den Patienten als John oder Elsie oder Bob oder was auch immer denken und sich um das bisschen Schlaf bringen, das ihnen bleibt …«
    Thorne hielt seinen Teller hoch, um sich ein Stück Käsekuchen geben zu lassen. »Oder …?«
    »Oder sie werden gute Ärzte und behandeln einen Körper. Tot oder lebendig, es sind Körper.«
    »Willst du zulassen, dass ei mit diesem Mist durch kommt, Tommy?«
    »Ich weiß nicht, was ich tun werde. Warum helft ihr mir nicht? Ist er es? Ist er der Richtige?«
    Das war die Frage, die sie nie beantworteten.
    Thorne begann zu essen. »Und wofür entscheiden sich Ihre Studenten in der Regel?«
    Bishop zuckte mit den Schultern und nahm einen Bissen. »Es gibt noch eine.«
    »Was?«
    »Noch eine Abkürzung: VB.«
    Thorne lächelte Anne zu, als sie sich wieder setzte und sich ein Stück Käsekuchen nahm. Bishop räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Offenbar war ihm etwas Tolles eingefallen. Thorne drehte sich zu ihm und wartete. Jetzt kommt der Brüller …
    »Verwirrte Bullen.«
     
    Bishop ging als Erster. Er schüttelte Thornes Hand und … zwinkerte? Anne begleitete ihn in den Flur, um seine Jacke zu holen, während Thorne mit einem Glas Wein auf dem Sofa sitzen blieb und zuhörte, wie sie sich verabschiedeten. Ihre augenscheinliche Vertrautheit verunsicherte ihn in jeder Hinsicht. Der nächste Teil des Abends, worin er auch immer bestehen würde, müsste sehr vorsichtig angegangen werden. Sie sprachen leise miteinander, doch Bishops zufriedenes Brummen war nicht zu überhören, als Anne ihm einen Abschiedskuss gab. Thorne fragte sich, wie witzig und geschwätzig Bishop mit der Faust eines Detective Constable in seiner Fresse sein würde. Oder wie blasiert er in einem fensterlosen Verhörzimmer sein würde. Oder was Thorne tun müsste, um ihn in ein solches Verhörzimmer hineinzubekommen.
    Die Eingangstür wurde geschlossen, und er atmete tief ein. Nun wollte er nur noch mit Anne allein sein, und nicht nur wegen dem, was sie ihm über Bishop erzählen konnte.
    Sie kam ins Wohnzimmer zurück, wo Thorne mit breitem Lächeln in die Luft starrte. »Was ist so

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