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Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders

Titel: Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ins Bett kommen Maxwell. Die Hotelmorde. Mehr Leichen …
    »Welches Hotel ist es?«
    Maxwell klang überrascht. »Das ›Palace‹, in South Kensington. Woher zum Teufel wussten Sie das?«
    Thorne war inzwischen hellwach. Er brauchte noch ein paar von den Schmerztabletten. »Warum sollten Sie sonst anrufen? Wie viele Tote?«
    »Niemand ist tot. Hören Sie, nicht dass wir uns falsch verstehen. Hierbei handelt es sich um eine gute Nachricht. Vielleicht hebt das Ihre Stimmung. Unser Mann ist nicht ganz so schlau, wie wir dachten.«
    Die Schmerztabletten konnten warten. »Sie haben ihn erwischt?«
    »Er liefert Getränke, fährt einen dieser beschissenen Getränkewagen. Eine Lieferung pro Monat, freundet sich mit den Catering-Leuten an, quatscht mit den Kellnerinnen. Wer ist denn abgestiegen bei euch? Wer schmeißt mit dem Geld um sich? Schiebt ihnen ein paar Scheine hin, wenn er was erfährt, was er brauchen kann …«
    »Was hat das ›Palace‹ damit zu tun?«
    »Eine Zeugin hat sich gemeldet, eine Putzfrau. Sie hat dem Verdächtigen letztes Jahr ein paar Mal was gesteckt, als sie im Regency arbeitete, als der Mörder noch ein Dieb war. Der Verdächtige hat das Mädchen letzte Woche erneut angesprochen, nur hat unsere Putzfrau inzwischen die Zeitung gelesen. Sie weiß alles über ihn. Wir haben ihr gesagt, ihr passiert nichts, wenn sie mitspielt.«
    Thorne wurde langsam gereizt. Die Details konnten bis später warten. »Colin, sagen Sie mir einfach, was das mit dem ›Palace‹ soll …«
    »Das ist das Beste daran. Was haben Sie nächsten Dienstagabend vor?«

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Thorne betrachtete sein neues Handy. Es war kleiner als das, das es ersetzte, und machte mehr her. Den Großteil des Tages hatte er damit verbracht, jedem, der zählte, die neue Nummer zukommen zu lassen. Das alte Handy hatte er noch nicht abgemeldet. Er wollte, dass die Nummer für die nächste Zeit aktiv blieb.
    Solange es ruhig war, solange sie warteten, spielte Thorne mit ein paar Features seines neuen Telefons. Das hier hatte eine Textvorerkennungsfunktion. SMS war nie sein Ding gewesen, ein Anruf war seiner Ansicht nach einfacher und schneller. Aber es könnte Spaß machen. Er schrieb die Nachricht. Es gab wahrscheinlich sämtliche Symbole und Abkürzungen – er wusste, bei den Kids war das absolut in –, aber er beließ es bei der simplen Botschaft. Er drückte die Taste zum Abschicken und sah auf, lächelte den anderen zu.
    Thorne war sich ziemlich sicher, dass das, was er abgeschickt hatte, auch gelesen wurde. Es bedeutete kein Risiko, die SMS-Nachricht zu öffnen, selbst wenn die Nummer nicht bekannt war. Die Nachricht selbst war einfach genug.
    GIB AUF …
    Ein Magenknurren brach das Schweigen, löste die Spannung und gab allen Gelegenheit zu lachen. Jemand schlug vor, den Zimmerservice anzurufen und auf Spesenrechnung etwas zum Abendessen zu bestellen.
     
    Holland und McEvoy kamen durch die Drehtür und durchquerten auf dem Weg zur Rezeption die Hotelhalle. Holland trug einen blauen Anzug, McEvoy eine weiche Lederjacke über einem schwarzen Kleid.
    Sie gingen Händchen haltend.
    »Zimmer 133, bitte«, sagte Holland.
    McEvoy zog einen kleinen Spiegel aus ihrer Handtasche und überprüfte ihr Make-up.
    Die Frau an der Rezeption setzte ein falsches Lächeln auf, das beinahe, aber nicht ganz, dasselbe falsche Lächeln war, das sie sonst aufzusetzen pflegte. Das Zittern ihrer Hand war kaum wahrnehmbar, als sie ihnen den Schlüssel reichte.
    »Soll ich Sie morgens wecken?«, fragte sie.
    McEvoy schüttelte den Kopf.
    »Möchten Sie eine Zeitung?«
    Holland lächelte. Sie war sehr gut. »Nein danke. Gute Nacht …«
    Sie warteten auf den Aufzug. McEvoy betrachtete ihr Spiegelbild in den Metalltüren. Holland wandte sich beiläufig um und überprüfte rasch die Hotelhalle. Ein Mann mit einer Zigarre in dem Sessel beim Haupteingang, um die fünfzig, der offensichtlich auf jemanden wartete. Eine Gruppe lautstarker Geschäftsleute, die aus der Bar herausströmte. Ein jüngerer Mann am Telefon.
    Der Aufzug kam und brachte eine weitere Hand voll quasselnder Geschäftsleute. Holland und McEvoy stiegen ein. Holland drückte auf die Taste für den ersten Stock.
    Erst als die Türen vollständig geschlossen waren, hörten sie auf, sich an den Händen zu halten.
     
    Jason Alderton eilte durch den Gang, an den Füßen weiche schwarze Sportschuhe, die auf dem dicken Teppichboden kein Geräusch machten. Eine Frau bog um die Ecke. Er

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