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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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meinen Sie? Nachdem sie die beiden gefunden …?«
    »Später. Wohin kamen sie?«
    »In Pflege. Die Polizei brachte sie weg, das Sozialamt wurde eingeschaltet. War auch was mit Therapie, glaub ich. Mehr für den Jungen, wenn ich mich recht erinnere. Der muss acht oder neun gewesen sein …«
    »Er war sieben. Seine Schwester war fünf.«
    »Ja, kann gut sein.«
    »Also …?«
    »Also kamen sie in eine Pflegefamilie.«
    »Verstehe.«
    »Schauen Sie, es gab nur noch Janes Mum, und die war schon etwas tattrig. Ging nicht anders, wirklich nicht. Ich sagte, ich würde die Kinder nehmen, mit meiner Freundin zusammen. Aber da war niemand wild drauf. Ich war erst zweiundzwanzig …«
    »Und außerdem hatte Ihr Bruder gerade ihrer Mutter den Kopf mit einer Nachttischlampe eingeschlagen …«
    »Ich sagte, ich würde die beiden nehmen. Ich wollte sie nehmen …«
    »Sie blieben also mit den beiden in Kontakt?«
    »Klar …«
    »Haben Sie sie oft gesehen?«
    »Eine Weile schon, aber sie zogen ständig um. War nicht immer einfach.«
    »Haben Sie ihre Namen und Adressen?«
    »Welche …?«
    »Die der Pflegeeltern. Sie sagten, die Kinder zogen ständig um. Gab es viele Pflegeeltern?«
    »Ein paar.«
    »Sie haben die näheren Details?«
    »Nicht mehr. Damals, klar, da schon. Da waren die Weihnachtskarten, Geburtstagskarten …«
    »Und dann ist der Kontakt abgerissen?«
    »So läuft das nun mal.«
    »Sie haben also keine Ahnung, wo sich Sarah und Mark im Augenblick aufhalten?«
    Foley blinzelte und lachte trocken. »Was, wollen Sie damit sagen, Ihre Leute wissen das nicht?«
    »Wir haben jeden Mark Foley im ganzen Land aufgespürt. Jede Sarah Foley oder Sarah Irgendwas, geborene Foley. Und keiner oder keine von ihnen erinnerte sich daran, ins Treppenhaus spaziert zu sein und den eigenen Vater vom Abschleppseil baumeln gesehen zu haben. Oder daran, nach oben gelaufen zu sein, um Mum mit eingeschlagenem Schädel in einer Blutlache zu finden. Nennen Sie mich altmodisch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man so was vergisst.«
    Foley schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Selbst wenn ich könnte, ginge mir das gegen den Strich …«
    Thorne sah zu Holland. Zeit zu gehen. Als sie aufstanden, schwang Foley die Beine aufs Sofa und griff nach der nächsten Dose Lager.
    »Bevor das alles passierte, bevor die Scheiße losging, waren Jane und Den normal, wissen Sie. Ein ganz normales Paar mit zwei Kindern, einem Haus und was sonst noch dazugehört. Sie waren ein gutes Team, sie kamen prima zurecht, und ich vermute, sie wären darüber hinweggekommen, was dieses Arschloch Jane antat. Ich meine, die meisten Paare schaffen das. Und Den hätte ihr geholfen, weil er sie liebte. Aber was danach kam, was bei diesem Prozess geschah und hinterher … darüber kommt man nicht hinweg. Nie. Und das ist Ihre Schuld.«
    Foley sprach über etwas, das vor langer Zeit geschehen war. Er sprach über Fehler, die man nicht mehr gutmachen konnte. Und einen Polizisten, der seit langem in Rente war.
    Aber er deutete auf Thorne.

Achtzehntes Kapitel
    Thorne hatte eine Schwäche für teuren Wein, aber eine noch größere für billiges Bier. Diese besondere Marke, die ihm in dem Getränkemarkt ins Auge stach, war das gleiche Bier, das Peter Foley getrunken hatte …
    Wieder ein Samstag, an dem er nicht vor zehn Uhr nach Hause gekommen war. Eve war wahrscheinlich noch auf, er hätte anrufen können, aber ihm war nicht danach. In den letzten vierzehn Tagen hatte er es nur einmal geschafft, sich mit ihr zu treffen. Und obwohl sie häufig miteinander telefonierten, hatte er gespürt, wie sich eine Anspannung breit zu machen begann. Er fing an, seine Arbeit als Entschuldigung zu benutzen.
    Thorne war vollkommen klar, dass er, was Beziehungen anging, ein Schnarchsack war. So war er schon mit den Mädchen in der Schule gewesen, mit denen er gemeinsam geschwänzt hatte, mit seiner ersten richtigen Freundin und mit Jan ebenso. Glücklich, in einen Trott zu verfallen, und jeder Veränderung abhold. Kein Wunder, dass sich dann Jan für eine Veränderung entschieden hatte. Kreativ geworden war mit ihrem Dozenten für kreatives Schreiben …
    Und das alles, weil er seinen Arsch nicht hoch kriegte. Und mit Eve lief es schon wieder in diese Richtung.
    Da war zum Beispiel diese Sache mit dem Bett. Während er auf seinem Sofa lag, das ihm ein weiteres Mal als Nachtlager dienen würde, grübelte er über dieses alberne Unvermögen nach, eine neue Matratze zu

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