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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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seine Reste in den Abfall und stand eine halbe Minute vor dem offenen Kühlschrank, ohne zu wissen, warum.
    Danach ging er ins Schlafzimmer und holte sich seine Daunendecke und sein Kopfkissen aus dem Schrank.
    Vergewaltiger waren Thorne zuwider. Mörder ebenso. Sich damit zu beschäftigen, wer ihm nun mehr zuwider war, half niemandem.
     
    Eve und Denise hatten zusammen jede beinahe eine Flasche Wein geleert. Ihr Gelächter wurde lauter, und die Ausdrücke wurden derber, seit sie mit den Pizzas fertig waren und die zweite Flasche Rotwein offen war …
    »Lass ihn doch sausen, wenn er nicht interessiert ist«, sagte Denise.
    Eve schwenkte den Wein in ihrem Glas. »Das ist es ja. Er ist interessiert, definitiv.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Das war nicht so hart …«
    Denise grinste lüstern. »Na ja, das bedeutet normalerweise, dass sie überhaupt nicht interessiert sind.«
    Eve prustete beinahe den Wein über den Tisch. Als sie sich wieder beruhigt hatte, stand sie auf und fing an, die Pizzaschachteln wegzuräumen. »Ich weiß nicht, was er vorhat …«
    Denise langte über den Tisch und nahm sich das letzte Stück kalte Pizza, bevor die Schachtel entsorgt wurde. »Vielleicht ist er schizo, wie einige dieser Irren, hinter denen er her ist.«
    »Vielleicht …«
    »Redet er viel über seine Arbeit? Über die Fälle, an denen er arbeitet?«
    Eve klappte gerade die Pizzaschachteln zusammen und stopfte sie in den Abfall. Sie zuckte mit den Schultern. »Nicht wirklich.«
    »Komm schon, er muss doch irgendwas sagen!«
    »Vor ein paar Wochen kam das Gespräch auf diesen verrückten Mordfall.« Eve trat ans Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. »Es endete damit, dass wir uns deshalb in die Haare gerieten, und seither hat er ihn nicht mehr erwähnt.«
    »Stimmt, außer wenn er ihn als Entschuldigung vorschiebt …«
    »Vielleicht bin ich in der Hinsicht etwas paranoid Denise leerte den Rest der Flasche in ihr Glas. Triumphierend hielt sie die leere Flasche hoch. Jemand klingelte an der Tür.
    »Das ist sicher Ben«, sagte Denise. »Er musste länger bleiben, um eine Arbeit fertig zu machen.« Sie nahm noch einen kräftigen Schluck von dem Wein, bevor sie praktisch aus dem Zimmer schoss.
    Eve lauschte, wie ihre Mitbewohnerin die Treppe hinunterpolterte. Hörte die Tür quietschen, als sie geöffnet wurde, das leise Flüstern, als Ben eintrat und die beiden sich in der Tür umarmten …
    Sie entschloss sich, rasch ins Bett zu gehen, bevor Ben heraufkam. Sie wollte noch etwas lesen und möglichst nicht über Tom Thorne nachdenken. Ob er nun morgen anrief oder nicht. Sie trat hinaus in den Flur und rief zu Denise und Ben hinunter: »Ich denke, ich hau mich aufs Ohr. Bis morgen …«
    Das Letzte, was sie jetzt sehen wollte, waren die beiden, wie sie übereinander herfielen.
     
    Das Licht fiel durch die riesigen Fenster hinten in dem schmalen Zimmer. Und doch war das Licht irgendwie kalt, als würde es von den Kühltüren und Stahlinstrumenten eines Autopsiesaals zurückgeworfen. »
    Blendend weißes Licht, doch Thorne wusste sehr wohl, dass es mitten in der Nacht war.
    Er trug einen Pyjama unter seiner braunen Lederjacke. Er bewegte sich schnell, federnd in dem Raum, zu einem Rhythmus, einer Melodie, die er hören, aber nicht identifizieren konnte.
    Die drei Betten waren jeweils gleich weit voneinander entfernt, exakt in einer Reihe angeordnet. Durch die Metallgestelle wirkten sie wie Krankenhausbetten, doch sie waren größer, komfortabler. Sie waren vollkommen gleich, hatten alle dicke Kopfkissen, ein sauberes weißes Laken – und eine Leiche, die darin lag.
    Thorne trat an das erste Bett, umklammerte mit den Händen das Bettgestell und blickte hinunter auf Douglas Remfry. Den Hintern in die Höhe, das Gesicht im Bett geborgen. Er fing an, das Bett zu schütteln, am Gestell zu rütteln, laut schreiend den Lärm zu übertönen. Er schüttelte und rüttelte und schrie, voller Verachtung für diesen Mann, voller Verachtung für das, was er gewesen war und was er getan hatte.
    »Komm schon, steh auf, du fauler Bastard. Da draußen sind Frauen, die darum betteln. Los, rauf auf sie …«
    Und als die Leiche auf dem Bett wackelte, begann die Haut von ihr abzufallen, bis sie schließlich auf dem Laken neben den blanken Knochen lag.
    Thorne lachte und deutete auf die Überreste, auf die Haut und das Skelett des Vergewaltigers, gehäutet und verdreht. »Um Himmels willen, du fauler Knochenhaufen, wirst du je aus dem

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