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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ich nur zu gern in Betracht, meine Liebe. Ich bete, dass sie zutrifft.« Sie trat zu dem Kamin und griff nach einem Päckchen Silk Cut auf dem Sims.
    »Versteht sich von selbst, dass wir alle seine Freunde überprüft haben«, sagte Porter. »Aufgrund der Tatsache, dass bislang keine wie auch immer geartete Kontaktaufnahme seitens möglicher Entführer Lukes vorliegt, müssen wir auch in Betracht ziehen, dass er einfach mit jemandem verschwunden ist.«
    »Meinen Sie diese Frau?«, fragte Mullen.
    »Er wurde mit ›dieser Frau‹ bei anderen Gelegenheiten gesehen.« Thorne stand auf und trat hinter das Sofa. Der Schmerz im Bein ließ sofort nach. »Wenn Luke sich mit einer älteren Frau trifft, hätte er es Ihnen sagen sollen.«
    Die Mutter des Jungen war offensichtlich nicht überzeugt. »Ich kann es mir nicht vorstellen.« Sie zog sich umständlich eine Zigarette aus der Packung. »Ich kann mir Luke noch nicht mal mit einem Mädchen seines Alters befreundet vorstellen, geschweige denn mit einer älteren Frau. Er hat Mädchen gegenüber Hemmungen. Er ist ein bisschen schüchtern.«
    »Komm, Maggie«, sagte Mullen. »Da könnte alles Mögliche laufen. Ich rede jetzt nicht von Drogen oder so was, aber die Kids haben nun mal Geheimnisse, oder?«
    »Da hat Ihr Mann recht«, sagte Thorne. »Wie gut kennen Eltern ihre heranwachsenden Kinder?«
    Maggie Mullen zündete sich die Zigarette an und zog daran, als fülle sie sich die Lungen mit reinstem Sauerstoff. »Das frage ich mich ständig«, sagte sie. »Seit ich mich damit herum quäle, ob ich meinen Sohn jemals wieder lebend sehe.«
     
    In der Küche öffnete DC Kenny Parsons den nächsten Küchenschrank und sah hinein. »Vielleicht sollten wir es einfach lassen.«
    Holland saß am Tisch und blätterte im Daily Express. » Nur nicht nervös werden, Kumpel, als Familienbeauftragter stehen Ihnen bestimmt ein paar Kekse zu.«
    »Bingo. Da sind sie ja.« Parsons zog eine noch verschlossene Packung heraus und legte sie auf ein Tablett neben die Tassen. Das Kaffeepulver war bereits in den Tassen, und der Wasserkessel hatte vor Minuten gepfiffen, war aber ignoriert worden.
    »Was glauben Sie, wie es zwischen den beiden steht?«, fragte Holland mit einem Kopfnicken zum Wohnzimmer. »Normalerweise, mein ich.«
    Parsons erhitzte das Wasser noch einmal und trug das Tablett zum Tisch. Er war Mitte dreißig, vermutete Holland, ein Schwarzer, der die Haare extrem kurz geschnitten, beinahe eine Glatze, trug und den Trick beherrschte, in einem absolut präsentablen Anzug irgendwie unordentlich auszusehen. »Sie wissen doch, dass sich die beiden vor Jahren eine Weile getrennt hatten?«
    Holland nickte. Porter hatte es ihnen erzählt. Das Team nahm natürlich die Familie unter die Lupe, aber nicht so genau, wie sie es vielleicht getan hätten, wäre Luke etwas jünger gewesen. Oder es sich nicht so offensichtlich um eine Entführung gehandelt hätte. Die Familie stand nicht unter Verdacht, das war klar, zumindest nicht in diesem Stadium. Dennoch hatten sie ein paar diskrete Informationen eingeholt.
    »Die Trennung ging von ihr aus, oder?«, fragte Holland.
    »Ja, aber sie kam bald wieder zurück.«
    »Glauben Sie, er hatte was am Laufen?«
    »Ist ja oft so, oder?«
    »Und wie ist es jetzt?«
    Parsons dachte darüber nach. »Ich glaube, es läuft ganz gut.«
    Holland hatte rasch gemerkt, dass sein neuer Kollege zu allem und jedem was zu sagen hatte. Er hielt sich nicht zurück, was seine Teamkollegen anging, und hatte auch weitaus weniger Hemmungen, über die Mullens zu sprechen, als sich bei ihren Keksen zu bedienen.
    Holland war froh, den Fall aus einer anderen Perspektive betrachten zu können.
    »Man darf nicht vergessen, dass wir, selbst wenn wir uns abwechseln, nicht rund um die Uhr hier sind«, sagte Parsons. »Mullen machte es von Anfang an klar, dass er uns nachts nicht hier haben will. Nach dem, was ich bisher mitbekommen habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass er die Hosen anhat. Er ist es gewohnt, den Leuten zu sagen, was sie zu tun haben. Verständlich.«
    »Und tun sie auch, was er ihnen sagt? Seine Frau macht ja nicht gerade den Eindruck, als sei sie sein Fußabstreifer.«
    »O nein, das ist sie ganz bestimmt nicht.«
    »Wirkt aber ziemlich nett«, sagte Holland. »Ich meine, natürlich ist sie im Augenblick ziemlich durch den Wind …«
    »Die ist zäher, als sie aussieht, wenn Sie mich fragen.« Parsons schob die Tassen auf dem Tablett zusammen, um Platz für Milch und

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