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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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tödlichem Schweigen das wenige wegbrannten, was noch von ihnen übrig war.
    Von dem Lärm angezogen war Juliet in der Tür aufgetaucht. Sie wollte wissen, was los sei, und weigerte sich verständlicherweise, wieder nach oben zu gehen. Sie fing gerade an, sich lauthals mit ihrer Mutter zu streiten, als Thornes Handy klingelte. Tony Mullen ging schnell zu ihr und schob sie grob zur Tür hinaus, während Thorne den Anruf entgegennahm.
    Als er wieder auflegte, wandte Thorne sich ihnen zu. Er hob die Hand, um ihnen zu versichern, dass sie nicht mit der schlimmsten Nachricht rechnen mussten. »Niemand da«, sagte er. »Sie sind vor fünf Minuten rein, und die Wohnung ist leer.«
    Den Ausdruck auf Mullens Gesicht hatte Thorne, seit er an diesem Fall arbeitete, bereits mehrmals gesehen: Erleichterung, die einen Ausdruck von Panik wegwischte, um unglaublicher Wut zu weichen.
    Maggie Mullens Atem ging schwer. »Sie sind da aber schnell hinein. Wie konnten sie wissen, ob es sicher ist?«
    »Sie kamen zu dem Schluss, es sich nicht leisten zu können zu warten«, sagte Thorne. »Schnell reingehen ist immer heikel, aber zu warten kann ein noch größeres Risiko darstellen. Und letztes Mal hat es nicht geholfen. Ein Einsatzwagen war in der Nähe, und da haben sie die Gelegenheit genutzt.«
    »Sie haben gesagt, sie gehen ohne Waffen vor.« Sie drohte ihm mit dem Finger, schleuderte ihm die Worte entgegen: »Sie haben es versprochen.«
    »Nein«, sagte Mullen kalt. »Das hat er nicht.«
    »Gibt es noch einen anderen Ort?«, fragte Thorne. »Wo er ihn hingebracht haben könnte?«
    Thorne sah sofort, dass er mit der Frage ins Schwarze getroffen hatte.
    »Das Haus seiner Mutter. Sie hatte ein Cottage in der Nähe von Luton, auf dem flachen Land.« Sie wich dem Blick ihres Mannes aus. »Ich bin da mal hingefahren.«
    »Rufen Sie ihn an«, sagte Thorne.
    Sie schloss die Augen und hielt sich den Mund zu, so dass ihr Protest kaum zu verstehen war.
    »Rufen Sie ihn an …«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Mullen und Thorne ihr dabei zusahen, wie sie zu ihrer Handtasche ging und ihr Handy herauszog. Wie sie sich sammelte und wählte.
    Und dann mit dem Mann sprach, der ihren Sohn gekidnappt hatte.
    Sie sagte ihm, dass sie sprechen müssten. Dass es zwar spät sei, sie ihn aber sehen wolle. Sie bestand darauf. Sie sagte, sie wisse, wo er sei, und schwor, allein zu kommen.
    Sie hielt die Tränen zurück und holte tief Luft, bevor sie ihn fragte, wie es Luke gehe.
    Dann legte sie auf.
    Nickte …
    Mullen ging auf Thorne zu, bevor dieser nur einen Schritt tun konnte. »Ich komme mit«, sagte er.
    »Nein.«
    »Versuchen Sie, mich aufzuhalten.«
    Thorne sah Mullen in die Augen und wusste, falls er es versuchte und es in eine Rangelei ausartete, dann hatte er ein Problem. »Es ist wirklich keine gute Idee«, sagte er und schwenkte sein Handy. »Zwingen Sie mich nicht, die Polizei zu rufen.«
    Mullen zögerte, trat dann aber doch zur Seite. Als Thorne ihn nach dem Autoschlüssel fragte, händigte Mullen ihn freiwillig aus. Thorne blickte ihm in die Augen, und plötzlich fiel ihm Hendricks’ Geschichte von dem Kind ein, das auf dem Bett lag, das in Wirklichkeit eine Bahre im Leichenschauhaus war. Thorne sah einen Mann, der wusste, dass das Leben seines Sohnes in den Händen eines anderen lag. Und dass er es selbst durch seinen Stolz und seine Dummheit vielleicht so weit hatte kommen lassen.
    Er führte Maggie Mullen zur Haustür und öffnete diese. Sie ging mit ihm hinaus zum Auto, ohne sich noch einmal umzudrehen. Thorne wandte sich um und sah Juliet Mullen auf halber Höhe auf der Treppe sitzen und ihren Vater, der zu ihr ging.
    »Es wird alles gut, Sir«, sagte Thorne.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    Thorne fuhr und warf hin und wieder einen Blick auf die Straßenkarte, die aufgeschlagen auf seinem Schoß lag. Auf das ländliche Quadrat zwischen Luton und Stevenage, das Maggie Mullen als ihr Ziel genannt hatte. Tony Mullens Mercedes raste dahin. Die A1 war jetzt, kurz vor elf Uhr, fast leer – in gut zwanzig Minuten müssten sie dort sein.
    Wenn sie das Haus fanden.
    Er rief noch einmal Porter an, während er nach Norden fuhr, und erzählte ihr, wohin und welche Strecke er fuhr. Porter klang angespannt. Sie wusste, dass ihr nichts anderes übrigblieb, als sich mit ihrem Team ebenfalls dorthin aufzumachen und auf genauere Anweisungen zu warten.
    »Ich muss wohl nicht extra sagen, dass du mich auf dem Laufenden hältst?«
    »Warum sagst du’s

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