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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ja?«
    »Graham Fowler.«
    Wieder ein Nicken. »Aye, ich kenn den Typen.«
    Andere aus der Gruppe kamen näher, und noch zwei Männer behaupteten, Fowler zu kennen.
    »Der ist in Ordnung«, fuhr Bobby fort. »Hat so einem Arschloch Bescheid gestoßen, das mich unten an der Themse anmachen wollte.«

    Ein anderer sagte, er hätte dieses Arschloch verprügelt, fand aber auch, dass Graham, wenn er so hieß, in Ordnung sei.
    »Hab ihn schon ein paar Nächte nicht mehr gesehen«, sagte Bobby.
    Bobbys Freund nickte Kitson zu. »Warum glauben Sie, dass die rumlaufen und jedem sein Foto zeigen? Der ist tot, mausetot. Wahrscheinlich hat ihn das Arschloch erledigt, das dich angemacht hat.«
    »Stimmt das?«, fragte Bobby.
    »Es geht ihm gut«, sagte Kitson. »Er ist bei Freunden untergekommen.« Sie zog schnell das Computerbild heraus. »Wir interessieren uns mehr für diesen Mann.«
    »Ganz übles Foto«, sagte Bobby.
    Kitson lachte mit den anderen. »Erinnert sich jemand, ob er ihn hier gesehen hat? Ob er herumhing, wenn Graham da war?«
    Bobby schüttelte den Kopf, aber ein anderer meinte: »Ich hab einen gesehen, der hatte dieselben Augen. Die Frisur stimmt hinten und vorn nicht, aber die Augen, ganz genauso. Mir ist der ein bisschen verrückt vorgekommen, deshalb bin ich ihm aus dem Weg gegangen.«
    »Wann war das?«
    »Vielleicht vor zwei Wochen. Das war hier, als wir auf den Van gewartet haben.«
    Ein anderer aus der Gruppe bestätigte das und fügte hinzu, er habe mit dem Mann mit den kleinen, dunklen Augen gesprochen. Kitson fragte ihn, ob er sich an das Gespräch erinnern könnte.
    »Er wollte nur wissen, wo was ist … Sie wissen schon, Unterkünfte, Tageszentren, und wann die aufmachen. So was eben.« Er nippte an seinem Kaffee. »Hat gesagt, er ist
neu und weiß noch nicht, wo’s langgeht. Da hab ich ihm ein paar Tipps gegeben. Na ja, für jeden hier war das mal neu, oder? Da versucht man dann zu helfen. Und mir macht es nichts aus, wenn bei denen ein oder zwei Schrauben locker sind.«
    »Graham war hier, oder?«
    »Ja, soweit ich mich erinnern kann.« Er trank seinen Kaffee aus und drehte sich um, um sich am Van noch mehr zu holen. »Ja, wahrscheinlich hing Graham hier irgendwo herum.«
    »Sind Sie sicher, dass er nicht tot ist?«, fragte Bobby.
    Kitson bedankte sich bei allen und steckte die Fotos weg. Sie wollte gerade gehen, als ein Mann, den sie bislang nicht bemerkt hatte, über die Straße auf sie zukam. Er war Mitte zwanzig, klapperdürr, hatte schlechte Haut und schmutzig blonde Haare, die er zu spitzen Spikes nach oben gedreht hatte. Sein Gang wirkte merkwürdig zielgerichtet, und nur sein breites Grinsen bewahrte ihn wohl davor, dass Bridges ihm nicht in den Weg trat.
    »Ich kenne einen aus eurem Haufen«, sagte er.
    Kitson war auf der Hut. »Ach ja?«
    »Wir haben mal zusammengearbeitet, echt. Ich hab ihm geholfen, einen Typen dingfest zu machen. Sie können ihn danach fragen.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Thorne.« Er musterte sie, wartete auf ein Zeichen des Erkennens, aber da war nichts. »Ist ein paar Jahre her, aber so was vergisst man nicht. Wir reden hier über echt heftige Sachen.« Er trat etwas näher. »Kennen Sie ihn?«
    »Ja, ich kenne ihn.«
    Er grinste noch breiter und gewährte Kitson einen Blick auf ein paar braune Stumpen, die in grauem Zahnfleisch
steckten. Sie konnte den fauligen Geruch fast riechen. Der Mund eines Junkies.
    »Bestellen Sie ihm Grüße von Spike, ja? Er weiß dann schon Bescheid.« Er kramte in seinen Jackentaschen, bis er schließlich ein Päckchen Zigaretten fand. »Sagen Sie ihm, er soll auf sich aufpassen.«
    Als er weg war, wollte Bridges wissen, wovon er gesprochen hatte, aber Kitson ging auf die Frage nicht ein und redete darüber, was ihr Bobby und die anderen erzählt hatten. Sie meinte, sie könnten zufrieden sein mit dem, was sie heute Abend erreicht hatten. »Damit wissen wir, dass Garvey hier war. Und wir wissen ein bisschen mehr darüber, wie er vorgeht.«
    Bridges wirkte nicht sonderlich überzeugt. »Hilft uns aber nicht, ihn zu fassen. Daher ist das nicht unbedingt überzeugend.«
    »Man nennt das Beweismaterial sammeln, ja? Das hilft uns, ihn hinter Gitter zu bringen, wenn wir ihn zu fassen kriegen.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Kitson ging schneller, sodass der TDC ein, zwei Schritte zurückblieb. Der Bursche kam wahrscheinlich allein zurecht, und hätte sie auch nur das geringste Interesse gehabt, hätte sie vielleicht gesagt, dass er nicht

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