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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ein großer Scotch mit Wasser.
    »Bevor Sie gehen«, sagte Thorne, »eine Frage: Lebt eigentlich Catherines Mutter noch?«
    »Wie bitte?«
    »Burkes Mutter.«
    »Nein, beide Eltern sind tot. Und ein älterer Bruder ebenfalls, kam vor fünf Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Dauerte eine Weile, bis wir einen Blutsverwandten fanden.«
    »Wie starb sie?«
    »Wie bitte?«
    »Wie starb die Mutter und wann?«
    »Keine Ahnung«, sagte Brewer.
    »Könnten Sie das rausfinden und sich dann bei mir melden?«
    »Warum nicht.«
    »Super, Paul, danke. Welchen Scotch mögen Sie denn?«
    »Was steckt dahinter?«
    »Wahrscheinlich nichts«, sagte Thorne. Er sah auf, und sein Blick blieb an Kitsons Augen hängen. »Ich bring nur meinen Hintern in Sicherheit.«
     
    Brewer hatte vor ein paar Minuten vor Beginn der Besprechung zurückgerufen und sich entschuldigt, so lange gebraucht zu haben. Er erzählte Thorne, er habe mit Catherine Burkes Freund gesprochen, laut dem Catherines Mutter an Krebs gestorben sei, als Catherine noch ein junges Mädchen war. Thorne hatte sich bedankt. Er war sich nicht sicher, ob er nun enttäuscht oder erleichtert sein sollte.
    »Ach ja, und mir ist jeder Single Malt recht«, hatte Brewer gemeint.
    Thorne gab die Nachricht an Brigstocke weiter, der vor
der Tür zum Besprechungszimmer wartete, während die Beamten eintrafen. Der DCI sah von den Unterlagen auf, an denen er die letzte Stunde gearbeitet hatte.
    »Einen Versuch war es wert«, sagte er.
    Unbekannte Gesichter strömten vorbei, Thorne nickte ein paar Leuten zu, die rasch aus anderen Teams abgeordnet worden waren. »Und was soll jetzt passieren?«
    »Wir machen das von hier aus«, sagte Brigstocke.
    »Wirklich?«
    »Na ja, nicht offiziell. Aber was Geld und Personal angeht, sind wir weitaus besser dazu in der Lage als sie. Also, unter uns gesagt, werden wir die Sache in die Hand nehmen.«
    »Und was passiert, unter uns gesagt, wenn wir Mist bauen?«
    »Dann war es natürlich eine Fifty-fifty-Operation, und die Schuld für eventuelle Pannen wird gerecht geteilt.«
    »Klingt fair«, meinte Thorne.
    Im Besprechungszimmer gab es nur noch Stehplätze. Hier und da eine geflüsterte Unterhaltung, ansonsten gespanntes Schweigen. Ein Telefonanruf hatte den ganzen Fall auf den Kopf gestellt, und die Atmosphäre war plötzlich geladen wie lange nicht mehr.
    Solche Fälle gab es nicht oft.
    Ein Todesfall wurde nie auf die leichte Schulter genommen, das Gelächter und die Witze waren lediglich Show, man brauchte den Leuten am Tatort nur in die Augen zu blicken. Thorne hatte raffinierte Mörder kennengelernt und dumme. Solche, die einfach durchdrehten und zuschlugen, und andere, die genossen, was sie taten. Bei einigen wurde er so wütend, dass er beinahe selbst zum Mörder wurde, und mit anderen hatte er nur Mitleid.

    Die Mörder waren so verschieden wie die Möglichkeiten, einen Menschen umzubringen, doch solange es Thornes Aufgabe war, sie zu fassen, solange wurde jeder Mörder ernst genommen.
    Und wenn er mehr als einen Mord beging …
    »Okay, danke, dass ihr so rasch gekommen seid«, erklärte Brigstocke. »Es gibt einiges zu besprechen.«
    Von seinem Platz hinten beobachtete Thorne, wie die Notizbücher aufgeschlagen wurden, und hörte fünfzig Kugelschreiber klicken. Er sah zur Tür, als ein paar Spätankömmlinge hereindrückten, und rechnete schon mit einem gut getimten, motivierenden Auftritt von Superintendent Trevor Jesmond.
    »Wie einige von Ihnen bereits wissen, erhielten wir heute Morgen einen Anruf, der die Ermittlung im Fall Emily Walker in einem anderen Licht erscheinen lässt. Seit diesem Anruf hing ich die meiste Zeit am Telefon und sprach mit diversen hochrangigen Kollegen aus Leicestershire …«
    Während Brigstockes redete, dachte Thorne über Kontrolle nach und wie man sie ausübt. Emily Walkers Mörder hatte seine Tat peinlich genau vorbereitet und war ebenso peinlich genau gewesen, als er draußen wartete und sie dann mit der Tüte erstickte. Nun gab es Grund zur Annahme, dass derselbe Mann für den Tod von Catherine Burke verantwortlich war. Auch sie war zu Hause gefunden worden, und auch hier wies nichts auf ein gewaltsames Eindringen hin. Wahrscheinlich war also dieser Mord ebenso peinlich genau geplant gewesen wie der an Emily Walker.
    Ein Mann, der wartete und auf der Lauer lag und dann zweimal in drei Wochen mordete.
    »Für den Augenblick laufen diese beiden Ermittlungen getrennt voneinander«, sagte Brigstocke. »Wobei wir

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