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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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legte einen Zettel auf Thornes Schreibtisch. Darauf standen ein handgeschriebener Name und eine Telefonnummer. »Ein DI aus Leicester. Jemand da oben hat gestern Abend Jesmond im Fernsehen gesehen, als er über den Walker-Mord sprach, und das kam ihm bekannt vor.«
    »Wie bitte?«
    »Also rief dieser DI an und erkundigte sich nach den Details, die wir nicht an die Presse rausgegeben haben. Um zu sehen, ob sie zu einem Mord passten, mit dem sie es vor ein paar Wochen zu tun hatten.«
    »Hört sich nicht gut an«, meinte Kitson.
    Thorne wählte bereits die Nummer …
    Nachdem man genug Freundlichkeiten ausgetauscht hatte, erzählte DI Paul Brewer, dass die Leiche der dreiundzwanzigjährigen Krankenschwester Catherine Burke vor drei Wochen in der Wohnung entdeckt worden war, in der sie mit ihrem Freund wohnte, in einer ruhigen Straße hinter dem Fußballplatz von Leicester City.
    Der Mörder hatte sie mit einem schweren Gegenstand auf den Hinterkopf geschlagen und anschließend mit einer Plastiktüte erstickt.
    »Das mit dem Ersticken ließ die Alarmglocken schrillen«, sagte Brewer. Dabei war sein East-Midland-Akzent gar nicht so breit wie erwartet. »Als Ihr Superintendent das in der Glotze erwähnte. Hab’s gar nicht selbst gesehen, aber als ich davon hörte, dachte ich, darum sollte ich mich mal besser kümmern. Einfach, um sicherzugehen.« Er wirkte
zufrieden mit sich. »Scheint, ich hab ins Schwarze getroffen.«
    »Vor drei Wochen, sagten Sie?«
    »Genau.«
    »Und?«
    Er lachte. »Und … eine Mauer, mein Freund. Wir haben die Beschreibung eines Typen, mit dem sie sich am Tag vor dem Mord vor dem Krankenhaus unterhielt. Das war aber fahndungstechnisch ein Griff in den Arsch. Sie nahm hin und wieder Drogen, meistens Tabletten, die sie im Krankenhaus mitgehen ließ, was uns auch nicht weiterbrachte. Ehrlich gesagt war der Fall eiskalt, erst als Ihre Tote auftauchte, kam Leben in die Sache.«
    »Ein Glücksfall«, sagte Thorne.
    Brewer antwortete etwas, aber Thorne war zu sehr damit beschäftigt, Kitson und Holland pantomimisch kundzutun, was er davon hielt.
    »Und was ergab die Forensik?«
    »Das war der einfache Teil«, sagte Brewer. »Sieht aus, als habe sie ihn gekratzt, als er ihr die Tüte über den Kopf zog. Wir fanden jede Menge Blut und Hautpartikel unter ihren Fingernägeln, also können wir den Kerl wunderbar überführen, falls wir ihn zu fassen kriegen.«
    Thorne notierte sich »HABEN DNA« auf den Zettel und schob ihn Holland und Kitson über den Tisch zu.
    »Sind Sie noch dran?«
    »Wie gehen wir jetzt vor?«, fragte Thorne.
    »Keine Ahnung. Ist eh nicht meine Entscheidung, daher ist es erst mal egal, was ich denke. Wahrscheinlich telefoniert mein Chef im Moment mit Ihrem Chef und regelt das. Taktisches Vorgehen, Budgetfragen, die ganze Scheiße. Wir machen das, was man uns sagt, so ist es doch?«

    »Richtig …«
    »Nur damit Sie Bescheid wissen, Zuständigkeiten und so Kram sind mir absolut egal. Darüber brauchen wir uns, wenn’s nach mir geht, keinen Kopf zu machen. Wer den Ruhm einheimst, regeln wir, wenn’s so weit ist. In Ordnung?«
    Thorne war klar, was immer er von DI Paul Brewer hielt - und das Bild eines frustrierten, bei seinen Kollegen unbeliebten Bullen nahm schnell Gestalt an -, er musste mit ihm auskommen. Er dankte ihm für seine Hilfe, lobte seine Initiative und versicherte ihm, den Ruhm würde bestimmt derjenige einheimsen, dem er gebühre. Er nannte ihn so oft er konnte, ohne sich übergeben zu müssen, »Paul« und lud ihn auf einen Drink ein, falls sie sich mal persönlich treffen sollten. Und er heuchelte Freude, als Brewer ihm versprach, darauf zurückzukommen.
    »Ist übrigens von einem Röntgenbild«, sagte Brewer.
    »Was ist von einem Röntgenbild?«
    »Das Plastikstück in ihrer Hand.« Die Selbstzufriedenheit Brewers war wieder unüberhörbar. Er wartete. »Es gab doch ein Plastikstück, oder?«
    »Ein Röntgenbild wovon?«
    »Das können sie noch nicht sagen. Es sind Ziffern und Buchstaben darauf, aber bislang ergibt es keinen Sinn. Wenn wir Glück haben, hilft uns Ihr Stück weiter.«
    Als Thorne aufsah, blickte er in die verwirrten Gesichter von Kitson und Holland, die nur seinen Anteil des Gesprächs gehört hatten.
    »Röntgenbild?«, flüsterte Kitson.
    Thorne legte die Hand über die Sprechmuschel und bedeutete ihnen, noch eine Minute zu warten. Brewer sagte, er sei auf dem Sprung zu einem Meeting, aber er rufe später
zurück. Und was er gerne trinke, das sei

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