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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sind meistens die, die leichtsinnig werden.«
    »Wie Garvey«, meinte Holland. »Am Schluss machte er einen Fehler.«

    »Ja, aber bis dahin hatte er sieben Frauen umgebracht«, sagte Kitson.
    Thorne stand auf und kramte in seiner Jackentasche nach dem Autoschlüssel. »Drei Frauen hat unserer auch schon ermordet.«

Elftes Kapitel
    Auf der Hälfte der Strecke zwischen Leicester und London hatte Thorne eine SMS von Louise bekommen: Fahr langsam, denk an den Alk! Thorne hatte sie gegen Mittag angerufen, nachdem sie im Rocket fertig waren, aber sie hatte zu tun und war etwas kurz angebunden. Kurz vor fünf Uhr kam wieder eine SMS, er ging gerade mit Holland in Brigstockes Büro, um sich die Aufnahmen der Überwachungskameras anzusehen: Sorry wegen vorhin. Wieder Takeaway heute Abend? Dann früh ins Bett? Thorne setzte sich neben Brigstocke und schickte ein Smiley-Gesicht zurück, dessen Lächeln beinahe so breit war wie seines.
    So gut hatte er sich den ganzen Tag noch nicht gefühlt …
    Während Thorne in Leicester mit Jamie Paice gesprochen und in Holloway Studenten befragt hatte, war das Team den Spuren nachgegangen, die verstärkt in den Mittelpunkt gerückt waren, seit die Verbindung zwischen den Opfern feststand. Es hatte sich gezeigt, dass Garveys alte Freunde nichts damit zu tun hatten und dass es keine lebenden Verwandten gab. Außer einem Onkel, der in einem Pflegeheim in Essex lebte, war kein Blutsverwandter aufzuspüren.
    Sie diskutierten einige Hypothesen, während Kitson den DVD-Player aufbaute. »Ein Nachahmer vielleicht?«, meinte sie.
    »Das sind nicht die Taten eines Nachahmers«, sagte Holland. »Das passt nicht. Garvey schlug sämtliche Opfer tot.«
    »Sie wissen, was ich meine, Dave.«
    »Und er brachte sie alle im Freien um.«
    »Dann eine Art kranke … Hommage, oder wie immer Sie das nennen wollen.«
    »Ja, denkbar. Ich meine, es ist leicht herauszufinden, wer Garveys Opfer waren.«
    »Babyleicht«, sagte Kitson. »Es gab mindestens zwei Dokumentationen darüber und jede Menge Bücher.«
    Kitson und Holland sahen zu Brigstocke. Brigstocke sah zu Thorne.
    »Vielleicht«, sagte Thorne.
    Er hatte diese Bücher gesehen, die schrillen Cover - meistens in Schwarz und Blutrot -, als er im Internet über Raymond Garvey und seinesgleichen recherchierte. Er war ein zweites Mal auf eine dieser Seiten gegangen und hatte sich ein paar der Bücher bestellt. Aber war es möglich, dass es wirklich so einfach war? War der Mann, der für vier brutale und bis ins Detail geplante Morde verantwortlich war, nur ein Möchtegernpsychopath, der einen seiner Helden nachahmte? Ein Mörder, der selbst gerne in ein paar Büchern verewigt werden wollte. »Vielleicht …«
    Nun würden sie ihn zum ersten Mal sehen.
    Kitson hatte den Nachmittag damit verbracht, die Bänder vom Rocket Club auf DVD zu kopieren; sich durch Stunden von Aufnahmen zu quälen; möglicherweise interessante Stellen zu markieren und auf eine separate DVD zu brennen. Thorne und Brigstocke waren bereit, und sie griff nach der Fernbedienung auf dem Rollwagen, mit dem sie das Fernsehgerät und den DVD-Player transportiert hatte.
    »Okay, wir haben drei Sequenzen mit Greg Macken und dem Mann, den er am Samstagabend im Rocket Club aufgerissen hat.«

    »Ich denke, es war eher Greg, der aufgerissen wurde«, warf Thorne ein.
    »Wie auch immer.«
    »Sie wirken nicht gerade enthusiastisch«, sagte Brigstocke.
    Kitson drückte die Taste und trat zur Seite. »Schauen Sie es sich selbst an.«
    Die Aufnahmen waren schwarz-weiß, ohne Ton, und oben lief die Zeit mit.
    »Gute Bildqualität«, sagte Holland.
    »Sie haben vor kurzem in ein neues System investiert«, sagte Kitson. »Die Aufnahmequalität ist nicht das Problem.«
    Sie sahen in einen Gang, wobei links noch eine Treppe zu erkennen war und ein gemauerter Handlauf aus dem Bild lief.
    »Das ist die Haupttreppe, die von der Bar im ersten Stock herunterführt«, erklärte Kitson. Eine Gruppe von vier Mädchen, die rhythmisch nickten und sich offensichtlich prächtig amüsierten, kam auf die Kamera zu. »Offensichtlich ist die Musik der Band hier zu hören.« Die Mädchen gingen die Treppe hinauf und verschwanden aus dem Bild. »Jetzt kommt’s.«
    Sie sahen, wie Greg Macken und ein zweiter Mann aus dem Schatten am Ende des Gangs auftauchten und direkt auf die Kamera zugingen. Thorne konnte kein Gesicht erkennen, aber er sah, dass Mackens Begleiter redete. Macken lachte über etwas, das der Mann sagte. Thorne

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