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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Partner wurde vor ein paar Wochen umgebracht. Er stand an einer Bushaltestelle …«
    Jetzt sah das Mädchen sie an und hob den Kleinen etwas höher, was ihn nicht weiter zu stören schien. Er schmiegte sich an ihren Hals. Das Mädchen nickte und sagte leise: »Hab ich in den Nachrichten gesehen.«
    Helen fixierte den Jungen, der sich noch immer weigerte aufzublicken. »Theo?«
    Er wandte sich zu dem Mädchen. »Geh lieber. Bring den Kleinen runter oder was.«
    »Ich geh nirgendwohin.«
    »Ich kann das hier nicht durchziehen, wenn du da bist.«
    »Das waren diese Jungs in dem Auto, stimmt’s?« Das Mädchen sah zu Helen. »Die Schießerei?«
    »Ja, aber es ist kompliziert.«
    Das Mädchen schniefte. Sie schien Mühe zu haben, nicht zu weinen. Sie wandte sich an den Jungen. »Was habt ihr getan?« Sie boxte ihn mit ihrer freien Hand auf den Arm und brüllte wieder. »Du und dein Freund , was habt ihr getan?«
    »Er hat nichts getan«, sagte Helen. »Theo, du musst mir zuhören. Es war nicht deine Schuld.«
    Zum ersten Mal sah er sie richtig an. »Sie haben die Nachricht bekommen, ja? Die Schüsse, das war ich.«
    »Es gab keine Schüsse.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich hab keine Ahnung, was Sie hier wollen. Was das soll . Recht viel schlechter kann ich mich nicht mehr fühlen.«

    »In der Waffe waren Platzpatronen«, sagte Helen. »Die Frau in dem Auto fuhr absichtlich in die Bushaltestelle.«
    Das Mädchen beugte sich zu dem Jungen vor. Plötzlich hatte sie Angst. Der Kleine streckte das Ärmchen aus und griff nach der Schulter seines Vaters. »Was läuft da, T?«
    »Kannst du dich erinnern, wie du auf das Auto geschossen hast?«
    »Ja, kann ich.«
    »Das Rückfenster war offen, richtig?« Der Junge nickte. »Woher kam dann das Glas auf dem Rücksitz? Die Schüsse waren zuvor abgefeuert worden, und die Frau in dem Auto war eingeweiht gewesen. Es sollte wie ein Unfall aussehen, okay? Wie ein Zufall.« Der Junge starrte schweigend vor sich hin, ignorierte das Händchen seines Sohnes, der ihm inzwischen auf die Schulter schlug. »Jemand wollte meinen Partner umbringen.« Helen spürte ein Ziehen tief unten im Bauch und schnappte nach Luft. »Wollte … Paul umbringen.«
    Plötzlich war es richtig heiß in dem Zimmer. Die Wohnungstür stand offen, und ein Luftzug, heiß wie aus dem Föhn, trug die Musik von draußen herein.
    Der Junge bewegte sich schnell, taumelte durch das Zimmer, stieß sich an der Wand gegenüber ab und kehrte zum Fenster zurück. Als er sich umwandte, zitterten seine Hände, und er sah aus, als falle es ihm schwer, seine Wut im Zaum zu halten. »Wer hat davon gewusst?«, fragte er. »In dem Auto, mein ich.«
    »Das weiß ich nicht. Bestimmt Errol Anderson.«
    »Der ist tot.«
    »Ich weiß«, sagte Helen.
    »Sie sind alle tot.«
    Das Mädchen sah erschrocken zu ihrem Freund. »T …?«
    »Ihr geht weg«, sagte Helen. »Du hast in der Nachricht davon gesprochen …« Helen brach mitten im Satz ab, als sie es
spürte, und trat einen Schritt zurück. Sie wischte sich mit den Händen über die nassen Schenkel und sah zu, wie die Tropfen auf den Teppich fielen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Junge.
    Das Mädchen trat zu Helen. »Ihre Fruchtwasserblase ist geplatzt.« Sie drückte dem Jungen den Kleinen in die Hände und eilte aus dem Zimmer, um gleich darauf mit einer Küchenrolle zurückzukommen. »Das Bad ist gleich da drüben«, sagte sie.
    Helen nahm die Küchenrolle und riss eine Handvoll Blätter davon ab. »Habt ihr eine Taxinummer?«
    »Ja, wenn Sie warten können«, sagte Theo. »Die sind nicht gerade wild darauf, in diese Gegend zu fahren. Scheiße …«
    »Kannst du fahren?«, fragte Helen.

40
    Es war eher ein Tröpfeln gewesen, es war also noch nicht allzu dringend. Helen war unerwartet ruhig, sie wusste, es konnte noch vierundzwanzig Stunden dauern, vielleicht noch länger.
    Sie musste sich wahrscheinlich mehr Sorgen über das Risiko einer Infektion machen als darüber, dass die Geburt jeden Moment losgehen könnte. Und obwohl es hieß, man solle in diesem Fall sofort eine Klinik aufsuchen, wollte sie sich lieber an ihren Plan halten. Das Lewisham University Hospital war nicht mehr als zehn Minuten vom Lee Marsh Estate entfernt, aber Helen bat Theo, sie stattdessen zuerst nach Hause zu fahren. Sie glaubte, noch jede Menge Zeit zu haben, um ihre Tasche holen und ins King’s College Hospital in Camberwell fahren zu können.
    Theo brauchte ein paar Minuten, um sich mit dem

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