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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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das?«
    »Für deine Hilfe«, sagte Easy.
    »Ich hab nichts getan.«
    Es war viel zu viel. So viel würde Easy nie und nimmer für das bekommen, was sie aus dem Haus mitgenommen hatten. Wahrscheinlich wollte sein Freund nur angeben.

    Trotzdem …
    »Mit der Knete kannst du rechnen, wenn du aufrückst«, meinte Easy.
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Ich rede mit Wave, dann klappt das.«
    »So einfach, meinst du?«
    »Du musst nur in diesem Dreieck nach oben rücken, T.« Easy machte wieder diese gleitende Handbewegung. »Mehr Zeit im Haus verbringen und die anderen für dich laufen lassen. Mach noch ein paar Trips mit mir, yeah? Fun und Kohle, was willst du mehr, Alter?«
    Theo überlegte kurz, ob er Javine aufwecken und ihr das Geld zeigen sollte, aber ihm war klar, das war eine blöde Idee. Sie war wie seine Mum: Sie wollte nichts wissen. Auch gut, aber gegen das Geld hatte sie nichts einzuwenden. Sie würde darüber nachdenken, welche Schuhe sie sich dafür kaufen könnte, während sie den Kopf schüttelte und ihm sagte, sie wolle nicht wissen, woher er das Geld habe.
    Aber von irgendwoher musste er es ja haben, oder?
    Ihm waren die Kids nicht entgangen, die hinter den Garagen mit großen Augen zusahen, als der Audi abdüste.
    Er schob das Geld zur Seite und legte die Füße auf den Tisch, lauschte auf die Geräusche draußen – die Rhythmen der lauten Stimmen, die vom Beton widerhallten – und versuchte, nicht an das Foto auf dem Computermonitor zu denken.

7
    Paul hatte vor sieben Uhr das Haus verlassen, um dem Berufsverkehr in Brixton und Kennington zu entgehen, aber er war nicht der Einzige, der das Büro gern für ein, zwei Stunden
für sich gehabt hätte. Da saßen bereits einige Frühaufsteher mit verkniffenen Montagsvisagen, als er eintraf. Vor allem schauten die meisten an jedem anderen Tag der Woche genauso miesepetrig drein.
    Fröhlich waren Bullen eigentlich nur in witzigen Vorabendserien oder bei Musikfestivals, wenn sie zu viel von dem süßlich riechenden Rauch abbekommen hatten.
    Die Gespräche beim Kaffee oder der ersten Kippe im Hof kamen immer wieder auf dasselbe Thema zurück: auf die Tatsache, dass Paul sich in letzter Zeit hier sehr rargemacht hatte.
    »Wem bist du denn in den Arsch gekrochen, du Schlauberger?« Das war noch der freundlichste Kommentar. »Warum sollen wir hier rumsitzen und uns den Arsch aufreißen, während du fauler Sack dir einen schönen Tag machst?« Das war eher typisch.
    Paul ließ sich wie immer nichts anmerken und schwieg. Schließlich hatten sie alle Besseres zu tun, als sich darüber Gedanken zu machen, was er den lieben langen Tag trieb. Er stellte sich dazu und quatschte, wenn es sein musste, trank seinen Kaffee und trat seine Kippe aus, damit sie weitermachen konnten.
    Am späten Vormittag sah sein Schreibtisch wieder einigermaßen aufgeräumt auf, allerdings lagen noch einige fette Ordner Scheiße in seinem Aktenschrank und auf seinem Computer. Er hatte ein Dutzend E-Mails rausgeschickt, den Papierkram wegen der Anfragen zu den Handydaten erledigt und einige Überwachungsprotokolle eingegeben, derentwegen ihm mehrere Einheiten im Nacken saßen. Es war schon schwierig genug, mit dem ganzen Papierkram auf dem Laufenden zu sein, wenn man seiner Arbeit wie erwartet nachkam …
    »Gehen wir später was essen?«
    Paul sah auf, als DS Gary Kelly einen Ordner beiseiteschob
und sich gegen den Schreibtisch lehnte. »Ich hoffe nur, du meinst nicht die Kantine.«
    »Ich dachte an den Chinesen gegenüber der Waterloo Station«, sagte Kelly. »Da gibt’s mittags All-you-can-eat.«
    »Klingt gut.«
    »Ich meine natürlich nur, wenn du noch hier bist, klar!« Kelly war untersetzt und rotblond. Und er lachte so breit, dass kaum Platz blieb für den Rest seines Gesichts. Als Paul ihn kennenlernte, war er sich nicht sicher gewesen, ob sie ihn wegen seines irischen Namens »Knolle« nannten oder wegen seines Kartoffelgesichts. »Ich weiß, du bist wahnsinnig beschäftigt.«
    »Yeah, sorry, mein Freund. Tausend Sachen, die erledigt werden müssen. Du kennst das ja.«
    Kelly beugte sich zu ihm vor und senkte die Stimme. »Nein, um ehrlich zu sein, ich kenn das nicht.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Computer. »Ich kann verstehen, dass du nicht willst, dass alle Bescheid wissen, was du so treibst. Aber wir beide kennen uns schon ewig.«
    Paul lachte. »Da gibt’s kein großes Geheimnis, ich schwör’s.«
    »Also, was hält uns dann auf?«
    »Ich erzähl dir

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