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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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nichts zu tun, behauptete sie nun.
    »Bist du dir sicher, dass dir das alles fehlt?«, fragte Korn.
    Es war dieselbe alte Geschichte von Frustrationen und vermasselten Fällen, die Helen inzwischen sehr gut kannte. Sie sprachen über einen Fall, an dem sie gearbeitet hatte und der kurz vor dem Abschluss stand. Wie so häufig, klammerten sie sich an ihre Erfolge, für die sie stets hart kämpfen mussten und die die Mühe immer wert waren.
    »Ich wäre morgen wieder hier«, sagte Helen, »wenn ich nicht diesen Bauch mit mir rumschleppte.«

    »Hast du jemanden, der dir hilft?«, fragte Korn.
    »Alles so weit okay, Andy. Ehrlich.«
    Korn wurde von einer Frage eines seiner Untergebenen abgelenkt, und während er in seinen Unterlagen blätterte, ging Helen zu einem unbenutzten Computer und loggte sich ein.
    »Ich muss Unmengen Daten eingeben.«
    Helen blickte auf und sah sich DS Diane Sealey gegenüber, die breit grinsend hinter ihrem Computer saß.
    »Das ist nett, Di.«
    »Du weißt schon, wenn du unbedingt was tun willst.«
    »Ich check nur ein paar E-Mails und schau, dass ich von hier verschwinde, solange es noch geht«, sagte Helen. »Ich rede mit dem Chef, vielleicht brauch ich gar nicht mehr aus diesem Schwangerschaftsurlaub zurückzukommen.«
    Sealey lachte.
    Sobald sie sich in das Polizeicomputersystem eingeloggt hatte, zog Helen den Zettel aus ihrer Tasche und gab das Kennzeichen ein.
    »Wir denken alle an dich«, sagte Sealey.
    Helen nickte und meinte, das sei ihr klar. Sie sah wieder auf die Tastatur, welche Ergebnisse ihre Suche brachte. Sie beugte sich über den Tisch, um sich einen Stift zu schnappen. Es gab jede Menge zu notieren.

    Frank hatte eigentlich im Auto reden wollen, aber es war zu heiß, und er legte Wert darauf, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu Fuß zu laufen. Laura hatte ihm erklärt, das sei gut für sein Herz.
    »Schön, zur Abwechslung mal draußen zu sein«, meinte Jacky Snooks.
    Als die Docklands gebaut wurden, hatte man für den Brookmill Park keine Kosten und Mühen gescheut. Es gab Ziergärten und ein anständig großes naturbelassenes Areal.
Der Pfad entlang des Ravensbourne River war Teil eines längeren Fußwegs, der von Creekside im Süden der Themse bis zu Eastbourne an der Küste führte.
    Sie setzten sich auf eine Bank an einen der Teiche, wobei Frank und Clive Jacky in die Mitte nahmen. Am Teichrand war das Wasser voller brauner Fadenalgen. Dicht über der Wasseroberfläche tanzten die Schmetterlinge über den Köpfen der Sumpfhühner und der Kanadagänse.
    »Es geht um Drogen, klare Sache.« Jacky schlug sich mit der Hand auf den Schenkel. »Ich hab ein, zwei Gespräche mitbekommen und weiß genau, wovon diese Kerle reden.«
    »Koks? Crack? Wovon?«, fragte Clive.
    »Macht keinen Unterschied«, warf Frank ein.
    Er war nicht überrascht – es lief meistens auf Drogen hinaus. Aber er wollte sichergehen. Falls die Gang, deren Mitglieder im Cue Up herumhingen, die Gang war, die er suchte, dann wollte er wissen, mit was für einem Biest er es zu tun hatte. Einige dieser Banden waren nur brutale Kaufleute, Postleitzahlengangs, die sich wegen Gebietsanteilen bekämpften. Andere waren überdimensionierte Rap-Gruppen. Es gab sogar ein paar Gangs – wirklich nur ein paar -, die aus dem Bedürfnis heraus entstanden waren, der Gewalt Einhalt zu gebieten. Frank hatte das Gefühl, dass er nach einer ganz anderen Art von Gang suchte, einer, deren obere Chargen über eine hochentwickelte und eindeutige Geschäftsethik verfügten.
    Was sie verkauften, war egal. Die einfache Tatsache, dass sie etwas verkauften, erklärte ihm genug. Frank war sich sehr wohl bewusst, dass Geschäftsleute verdammt gefährlicher sein konnten als normale Ganoven.
    »Können wir ein paar Namen haben, Jacky?«
    »Die haben nur Spitznamen, verstehst du?«
    »Das geht in Ordnung.«

    Jacky brauchte ein paar Sekunden, bevor er ein halbes Dutzend Namen herunterratterte, die Clive mitschrieb. Frank machte Druck: wollte Beschreibungen, genaue Zeiten, wann wer in den Club kam, wo diese Typen sich sonst aufhalten könnten – alles, was Jacky über die Hierarchie der Gang in Erfahrung gebracht hatte.
    Jacky tat, was er konnte.
    »Ist dir in den letzten Tagen was aufgefallen?«
    »Ich versteh Sie nicht ganz, Mr Linnell.«
    Clive beugte sich zu ihm. »Dann konzentrier dich , Jacky.«
    »Änderungen im Verhalten«, erklärte Frank. »Verstehst du? Eine andere Atmosphäre, eine andere Stimmung. Man riecht es.« Er konnte

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